Twenty-Nine ~ "I trust you..."

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Ich stoppte in meinen Schritten und wusste nicht, ob ich hier sein sollte.

Die Stimme des Spaniers hörte sich alles andere als nett und freundlich an und ich wollte mich definitiv in keine privaten Angelegenheiten einmischen.

"Anstatt deinem Vater respektlos entgegenzureden, könntest du dieser Mann sein und deiner Mutter endlich die Arbeit abnehmen. Es dauert sowieso nicht mehr lange, bis du der Inhaber sein wirst. Ich verstehe ganz und gar nicht, warum du dich hier aufhältst und deine Zeit mit mickrigen Leuten verbringst. Du gehörst zur oberen Klasse."

Ich kannte diese Stimme nicht, aber anhand des Kontexts dieses Gesprächs konnte ich davon ausgehen, dass es sich hier um seinen Vater handelte.

"Warum ich nicht bei dir in der Suite wohne? Weil ich erstens dieses scheiß Restaurant nicht übernehmen werde und zweitens könnte ich es nicht ertragen mit einem Vollidioten unter einem Dach zu leben."

Ein Knall ertönte und ich ging davon aus, dass einer der beiden wütend auf eine Fläche geschlagen hatte. "Warum bist du überhaupt hier? Bringt es dir die Tante im Casino nicht mehr?"

Die Dämmerung schlug langsam an und das automatische Licht in der Garage ging an.

Ich erkannte auf dem gegenüberliegenden Garagentor, wie sich die Schatten der beiden Spanier bewegten.

Da ich stark davon ausging, dass ich das alles nicht hören sollte und es wahrscheinlich kurz vor dem Eskalieren war, hatte ich mich dazu entschieden mich zu zeigen.

Erstens, weil ich so eine schlimme Diskussion verhindern konnte und zweitens, weil ich ihnen zeigen wollte, dass sie nicht allein waren und sie nicht weitersprechen sollten, wenn sie nicht wollten, dass jemand anders davon wusste.

Ich lächelte schüchtern, als Elyia mich erkannte und in seiner Wut stoppte.

Die Hand, die er angehoben hatte, senkte sich langsam wieder und ich schaute kurz etwas beschämt zu Boden.

"Hey Cos..."

Ich nickte und blickte dann zum älteren Herr, der mit Haargel versucht hatte seine schwarzen Locken zu bändigen.

Ganz dunkle Augen musterten mich schweigend, bevor ich mich unwohl unter seinem respekteinflößenden Blick hin und her wandte.

Sein Blick boxte mich nieder und schien mich als nicht würdig zu sehen, aber ich ignorierte das gekonnt, drehte mich wieder komplett zu Elyia und lächelte ihn an.

"Was machst du hier?"

Etwas unschlüssig verstaute er seine Hände in seinen Trainingshosen und er legte seinen Kopf leicht schief.

"Ich wollte mich wegen heute bei dir bedanken, aber ich sollte hier nicht einfach hereinplatzen. Wenn ich wieder gehen soll, ist das auch okay."

Gegen Ende wurde meine Stimme wieder leiser, da Elyias Vater mich immer noch skeptisch anvisiert hatte. "Nein, nein. Alles okay. Er wollte jetzt sowieso gehen."

Der Blauäugige drehte seinen Rücken zu seinem Vater, nahm sich sein Handy zur Hand und las die Zeit vom Display ab.

"Wenn ich mich nicht irre, plant er heute eine Menge Geld aus dem Fenster zu werfen." Provozierend beäugte der Spanier kurz seinen Vater und sah mich dann wieder an.

Sein Vater wollte etwas sagen, ließ es aber sein, als er meinen Blick bemerkte und sich anscheinend nicht mehr wohlfühlte.

"Genau das werde ich tun."

Mit diesen Worten lief er an mir vorbei und verschwand in der mittlerweile düsteren Umgebung.

Ich hopste leicht zur Seite, als der Mann keinen Anschein machte mir auszuweichen, denn ich wollte nicht umgeschubst werden.

Als seine Schritte nicht mehr zu hören waren, trafen sich meiner und Elyias Blick.

"Er ist voll nett", gab ich scherzend von mir und versuchte die Situation aufzulockern.

Der Lockenkopf vor mir lächelte niedlich und schüttelte seinen Kopf. "Der Netteste von allen."

Ich merkte, aber dass es ihn ein wenig bedrückte und lief auf ihn zu. Nichtssagend schlang ich meine Arme um seinen Bauch und schloss meine Augen. "Glaub mir. Ich mag meinen Vater auch nicht."

Der Blauäugige hatte wahrscheinlich ein Schmunzeln auf den Lippen und ich spürte seine starken Arme um meine Wenigkeit. "Gut, dass ich nicht alleine bin."

Ich kuschelte mich doller an den Körper des Spaniers und drückte einmal etwas fester zu, bevor ich mich wieder von ihm löste und ihm ins Gesicht sah. "Danke."

Als ich realisierte, dass der Schönling mir nicht folgen konnte, erweiterte ich meine Rede. "Das mit Noah heute. Danke."

Ein kleines Lächeln zierte seine Lippen und er winkte ab. "Das war selbstverständlich und dein Ausraster hat es übrigens voll gebracht. Arche-Noah war baff." Ich kicherte und rieb mir über mein Gesicht.

"Hoffentlich lässt er mich jetzt in Ruhe."

"Das wird er."

Kurz wurde es wieder ganz still zwischen uns und mein Blick fiel auf sein Bike, welches die Nummer 52 trug. "Warum bist du eigentlich immer noch hier?"

"Habe letzte Sachen erledigen müssen. Am Wochenende ist ein Rennen und die nächsten Tage habe ich keine Zeit mehr. Ich nehme mir Zeit für meine Mom, da diese im Moment ziemlich Stress hat. Und noch dazu ist mein Vater plötzlich hier aufgetaucht."

Der Spanier kratzte sich am Nacken und zuckte dann mit seinen Schultern. "Was eher unnötig war, aber er wollte mich wahrscheinlich einfach wütend machen."

Ich gab darauf keine Antwort und schaute um mich, musterte die verschiedenen Werkzeuge und blieb dann wieder an den schönen, hellen Augen hängen.

"Ich wollte mich noch bei dir entschuldigen", kam es plötzlich von ihm und verwirrt zogen sich meine Augenbrauen zusammen.

"Ich hätte es stoppen sollen. Ich habe es dir versaut." Ich schluckte, da der Junge vor mir mein erstes Mal ansprach.

"Es tut mir leid. Ich habe mit dir geschlafen, obwohl das erste Mal eigentlich etwas Besonderes sein sollte und vor allem sollte es mit einer Person sein, der du vertraust und-"

"Ich vertraue dir."

Elyia stoppte in seiner Entschuldigung und sah mich etwas überrumpelt an.

"Bereuen tue ich es auch nicht wirklich. Du trägst keine Schuld und vor allem hast du es mir nicht versaut. Es war schön und du solltest dir keine Gedanken darüber machen."

Oh jesus

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Oh jesus... someone give me a tissue. She trusts him...

ElyiaWhere stories live. Discover now