The Golden Door

Crying, Waiting, Hoping

Chris

Auf der Rückfahrt wurde uns mitgeteilt, dass wir eine halbe Stunde hatten um uns für den Bericht fertigzumachen und dann im Eingangsbereich erwartet wurden. Das abschließende Styling würde dann vor Ort stattfinden.

Hope und Ich stürmten fast fluchtartig in unsere Zimmer, während uns die Jungs lässig hinterher schlenderten. Sie mussten sich ja auch nicht in unbezahlbar teure Kleider quetschen!

Das Erste was ich tat, als ich in meinem Zimmer ankam, war eine entspannende Dusche zu nehmen. Durch das Training klebte mir mein Trainingsanzug auf der Haut und ich musste mich wortwörtlich aus ihm heraus schälen. Sobald das Wasser auf meine entblößte Haut prasselte, begannen sich meine Muskeln zu entspannen. Ich beschloss, meine Haare gleich mitzuwaschen und wählte eines der unzähligen Shampoos, welche FH-Group jedem von uns zur Verfügung gestellt hatten. Nach nicht ganz zehn Minuten war ich fertig und stellte das Wasser ab. Kurz blieb ich noch in der Dusche stehen und atmete den angenehmen Duft meines Duschbades ein.

Die letzten Tage hatten mich wirklich erschöpft und ich nutzte jede freie Minute, um mich von dem Wettbewerb abzulenken. Gerade als ich aus der Dusche steigen wollte, klopfte es zögerlich an der Bad Tür. Ich wickelte mich in zwei viel zu große Handtücher ein, nur um auf Nummer sicherzugehen, falls es einer der Jungs war und öffnete anschließend die Tür. Davor stand Hope und grinste mich breit an.
Als sie meinen Aufzug bemerkte, wackelte sie vergnügt mit den Augenbrauen. Ich verdrehte nur die Augen. „Was ist?“ Hope wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger. „Naja, wir beide werden ja wohl kaum ohne fremde Hilfe in unsere Kleider kommen und ich habe nicht wirklich Lust darauf einen der Jungs zu fragen, ob er mir beim Anziehen helfen kann. Also, kannst du mir bitte helfen?“, bettelte Hope.

Ich musste Lachen und zog sie hinter mir her in mein Zimmer. Drinnen angekommen bemerkte ich die Verwüstung, welche ich heute Morgen hinterlassen hatte und räumte peinlich berührt meine Sachen zusammen. „Ach, da hat sich aber jemand Mühe gegeben. Sag, für wen hast du dich so zurechtgemacht? Und wage es bloß nicht zu lügen, ich kenne die Antwort eh schon.“
„Für niemanden!“, beteuerte ich. „Ich war einfach nur in der Stimmung.“
„Ah, du warst also einfach nur in der Stimmung dazu, dein komplettes Zimmer in ein Makeup-Studio zu verwandeln. So ist das also“, sagte Hope skeptisch.

Kichernd wandte sie ich ab und nahm einen Kleidersack von meinem Bett, welchen ich bis jetzt noch nicht nicht bemerkt hatte. „Da mein Kleid kürzer ist, denke ich das es besser währe, wenn ich mich zuerst anziehe.“ Sie sah mich erwartungsvoll an. „Ah ähm, ja klar.“ Ich ging zu Hope und half ihr in ihr Kleid. Es passte wie angegossen und ließ sie aussehen wie eine wundervolle Blüte. Passend zu dem Kleid trug sie extrem feine, cremefarbene Nylonstrumpfhose, welche ihre Haut noch zarter aussehen ließen. Die funkelnden, mit Glitzersteinen besetzten Pumps, gaben ihrem Outfit den letzten Schliff.

Als sie sich im Spiegel betrachtete, stieß sie ein entzückendes Quieken aus und drehte sich mehrfach im Kreis. „Du siehst einfach nur wundervoll aus“, sagte ich, als ich meine Stimme wiedergefunden hatte. Hope sah mich durch den Spiegel an, ihre Wangen vor Aufregung gerötet. „Und du wirst noch besser aussehen.“

Jedoch stellte sich das Anziehen meines Kleides, als etwas schwieriger heraus als erwartet. Die Schleppe machte es unmöglich nicht darauf zu treten und als Hope und ich es endlich geschafft hatten mich halbwegs in das Kleid zu manövrieren, stellte sich uns ein neues Hindernis in den Weg.

„Das Kleid ist perfekt und du siehst darin bomben mäßig aus, also mach dir keinen Kopf“, beschwichtigte mich Hope, als ich mein Kleid zum erneuten Male nach oben zupfte. „Denkst du wirklich nicht, das der Ausschnitt zu tief ist? Was wenn ich mich verbeugen muss?“ Bei meinem besorgten Gesicht musste Hope lachen. „Nun mach dich nicht zum Gräbel* und komm mit. Die Jungs warten schon.“ Mit einem letzten Blick in den Spiegel drehte ich mich um und folgte ihr nach unten.