Wenn der Himmel brennt...

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Chris

Nach dem Frühstück ging ich zusammen mit den anderen zur Laufbahn, da wir angewiesen worden waren, unser Training draußen fortzusetzen.

In der Halle war anscheinend das Lüftungssystem ausgefallen. Dadurch konnte keine Luft mehr ins Gebäude gelangen und nachdem zwei Personen durch Sauerstoffmangel zusammengebrochen waren, hatte man uns nach draußen geschickt.

Hier war es angenehm warm und die Lautsprecher an der Decke simulierten beruhigendes Vogelgezwitscher. Hope und Ich standen am Rand der Bahn und machten Aufwärmübungen. Nach den gestrigen Erlebnissen, war ich jedoch nicht wirklich in der Stimmung, Sport zu betreiben, daher standen wir am Rand und sahen uns auf dem Platz um.

Die anderen Teams hatten sich aufgeteilt. Manche liefen auf der Bahn runden, ein Paar sprangen Seil und andere standen wie wir am Rand und sprachen miteinander. „Wo warst du eigentlich gestern Abend?“ Ich drehte mich zu Hope um.
„Was meinst du?“ „Ach tu nicht so. Ich weiß genau, dass du gestern Abend noch mit Ash unterwegs warst.“ Hope sah mich fragend an. „Was habt ihr beide gemacht?“ „Gar nichts“, erwiderte ich wenig überzeugend. Hope erwiderte skeptisch meinen Blick.
Dann weiteten sich ihre Augen.

„Nein, ihr beide habt doch nicht etwa rumgemacht? Chris, wie kannst du nur!“ Hopes Wangen verfärben sich Pink. Das geschah immer, wenn sie an etwas Schmutziges dachte. „Nein!“, sagte ich schnell. „S- so war das nicht.“

Hope zog eine Augenbraue hoch. Sie wirkte nicht so, als würde sie mir auch nur ein Wort glauben. „Wir haben nur geredet.“ Aus irgendeinem Grund, wollte ich ihr nicht die Wahrheit erzählen. Ich wollte den Tanz mit Ash für mich behalten.

Sie sah mich noch ein paar Sekunden skeptisch an, fragte dann aber nicht weiter nach. Nach dem Mittagessen wurden alle Teams dazu aufgefordert, sich im Trainingsraum von Team 3 zu versammeln. Der Raum war etwas größer als unserer und hatte ein kleines Nebenzimmer, welches ich als Bad vermutete.

Die Wände waren in einem kühlen Bordeaux gestrichen und der dunkle Boden bildete einen schönen Kontrast. Der gesamte Raum wirkte Stilvoll und teuer. „Ich bitte um Ruhe“, unterbrach ein Mann das aufgeregte Geflüster. Ich hatte ihn noch nie gesehen. Seinen sportlichen Klamotten nach zu schließen, war er wahrscheinlich einer der zahlreichen Fitnesstrainer von FH-Group. Als sich jeder ihm zugewendet hatte, sprach er weiter.

„Für den restlichen Tag, steht etwas ganz besonderes auf dem Plan.“ Er sah jeden von uns der Reihe nach an. „Sie werden spezielles Training für die kommende Ausscheidungsrunde erhalten. Am Abend werden Sie, wie bereits angekündigt, im Ballsaal zum heutigen District-Bericht erwartet.“ Leises Gemurmel kam im Raum auf. „Ausscheidungsrunde?“, flüsterte mir Hope von der Seite zu. „Wieso so plötzlich? Wir haben doch noch gar nichts gemacht.“ Ich runzelte die Stirn. Das fragte ich mich auch. Normalerweise fanden diese Ausscheidungsrunden doch erst nach einem entscheidenden Event statt.

Ohne ein Weiteres Wort, drehte der Trainer uns den Rücken zu und signalisierte uns, ihm zu folgen. Er schlug den Weg in Richtung Eingangshalle ein, doch anstatt durch die dunkelbraune Tür den Trainingsraum zu verlassen, bog er scharf nach rechts ab und ging durch eine andere Tür, die mir bis jetzt noch nicht aufgefallen war. Hinter der gläsernen Tür befand sich ein dunkler, schmaler Gang.

Die Wände waren aus rauem Stein und es war so kühl, das ich Gänsehaut bekam und wünschte ich hätte mir eine Jacke mitgenommen. Nach circa fünfzig Metern endete der Gang an einer weiteren Tür. Der Trainer ging hindurch und wies uns an uns zu beeilen. Trotz der vielen Personen, erschien der Raum auf der anderen Seite der Tür, als wäre er fast leer.

Die dunklen Wände, aus einem mir unbekannten Material, erstreckten sich mindestens zwanzig Meter in die Höhe und auch der Rest des Raumes schien mindestens die Größe eines Fußballfeldes zu haben. Es roch stark nach Rauch und quer durch den Raum waren Utensilien verteilt. Darunter befanden sich mehrere Sandsäcke, schwarze Decken, Holz, Streichholzschachteln, mehrere runde Tische aus Mahagoni mit kleinen Beuteln darauf und weitere Dinge, von denen ich nicht wusste, was sie waren.

The Golden DoorWhere stories live. Discover now