The truth?

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Dumbledore stand auf und wandte sich zu McGonagall. "Minerva, würden Sie bitte Crouch bewachen, während ich Harry und Luna nach oben bringe?"
"Natürlich", sagte McGonagall. "Ich - "
"Ich möchte mit ihm sprechen", sagte ich mit einem Nicken in Barty Crouchs Richtung.
"Und weshalb?", sagte Snape zornig.
"Er weiß vielleicht etwas über meine Mutter", begründete ich meine Aussage.
"Ihr habt zwanzig Minuten." Snape, Harry, Dumbledore, McGonagall und Winky verschwanden.
Ich blickte auf Barty Crouch herab und erkannte Ähnlichkeiten mit seinem Vater.
Ich rüttelte an seiner Schulter und er schreckte auf. Erst verengten sich seine Augen zu Schlitzen und er spannte sich sichtbar an, doch als er sah, dass ich alleine mit ihm war, entspannte er sich wieder.
"Hast du keine Angst?", fragte er zaghaft.
"Nein", erwiderte ich. "Können Sie mir etwas über meine Mutter erzählen?"
"Ich denke, ich kann es nicht." Er schob seine Hand in den Umhang und richtete sich langsam auf, ich tat es ihm gleich.
"Aber Emily schon." Mit den Worten drückte er mir ein altes, ledergebundenes, dünnes Buch in die Hand mit der Aufschrift 'Emily Gaunt'.
"Woher...?", sagte ich sprachlos.
"Ich habe es Snape gestohlen", antwortete er grinsend.
"Und trotz allem, was passiert ist", sprach ich leise, "habe ich keine Vorurteile gegen Sie. Klar - Sie sind ein Todesser... aber trotzdem..."
"Was macht dich so sicher?" Neugierig beäugte er mich.
"Ich spüre es", sagte ich und tippte ihm auf den Punkt, wo sein Herz war.  "Dort drin."
"Du bist genau wie sie", flüsterte er.
Mit einem Ruck zog er mich in eine Umarmung. Ich versteifte mich leicht, doch entspannte dann wieder.
Umarmte ich gerade einen Todesser?
Schüchtern löste ich mich und lächelte leicht. Er erwiderte es, und diesmal nicht das Irre Lächeln, sondern ein echtes.
"Danke..."
Mir war klar, dass ich zwei Möglichkeiten hatte: Entweder ich ließ ihn laufen, oder ich zeigte ihm die Kalte Schulter. Doch ich entschied mich für das Richtige.
Ohne ihm noch groß weiter Beachtung zu schenken, schlenderte ich zu einem Regal rüber und zog ein ganz bestimmtes Buch aus dem Regal.
Schnell schlug ich die Seite mit dem Patronus auf und legte das Buch auf dem Tisch ab.
"Ganz zufällig", flüsterte ich, "lasse ich ein Buch auf dem Tisch liegen, in dem steht, wie man einen Patronus erzeugt, der einen vor Dementoren beschützt." Ich betonte einige Wörter stark, damit er auch verstand, was ich da tat.
"Und ausversehen lasse ich Moodys Zauberstab fallen", sprach ich weiter und ließ den Zauberstab auf den Tisch fallen, "und vergesse komplett, ihn aufzuheben, da ich so dusselig bin."
Zur Bestätigung tippte ich mir grinsend gegen die Schläfe.
"War das... oh... Danke", sagte er scheinbar verblüfft, dass ich ihm half. Ich half einem Todesser. Ich half dem, der Harry und mich in Lebensgefahr gebracht hatte, doch ich konnte nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, ihn den Dementoren zu überlassen, da ich wusste, dass Fudge ihm den Kuss verpassen lassen würde.
"Danke. Sie hätte dasselbe getan." Barty zog mich noch einmal in eine Umarmung. "Du bist eindeutig ihre Tochter."
"Gerngeschehen. Aber ich muss los. Sonst hegen die anderen noch Verdacht. Wenn du mit dem Dementor in einem Raum bist, dann denke an etwas Schönes und sage 'Expecto Patronum'."
Ich winkte noch einmal zum Abschied und schloss die Tür hinter mir.
Dumbledore stand im Flur und wirkte sichtlich angespannt.
"Bist du fertig?", fragte er freundlich. Ich nickte. "Worüber habt ihr denn da drin gesprochen?"
Neugierig musterte er meine müden Gesichtszüge.
"Ähm...", sagte ich nervös und knetete meine Hände. "Über meine Mutter...?"
Dumbledore zwinkerte zu meiner Verwunderung verschwörerisch. "Ich weiß, was du getan hast."
Meine Kinnlade fiel runter. Er wusste es?
"Ich weiß, dass du ihm einen Zauberstab gegeben hast, aber wenn wir ganz ehrlich sein sollen - ich, an deiner Stelle, hätte das gleiche gemacht." Er zwinkerte noch einmal und zum ersten Mal, verstand ich, weshalb Dumbledore der mächtigste und weiseste Zauberer der Welt war - er kannte Menschen so gut, dass er wusste, wie sie auf etwas reagierten.
"Und... und Sie werden nichts dagegen tun, Professor?"
Er schüttelte lächelnd den Kopf. "So, wie ich dich kenne, war es ein Zufall, dass dir der Zauberstab aus der Hand gefallen ist, und du vergessen hast, ihn aufzuheben."
"Ähm ja", stimmte ich ihm erleichtert zu. "Alles reiner Zufall."
"Komm, ich bringe dich in den Krankenflügel", sagte er und schob mich durch den Korridor.

Luna Black - Murderer's or Marauder's Daughter (Beendet)Where stories live. Discover now