Kapitel 22

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„Sie heißen Claude Faustus, sind 32 Jahre alt und ledig. Stimmt das?“, fragte der Richter den Angeklagten vor sich. „Ja, das stimmt.“
„Ich muss Sie darauf hinweisen, dass sie vor dem Gericht die Wahrheit sagen müssen, bei einer Falschaussage machen sie sich strafbar.“ Damit begann der Prozess und Claude erzählte die komplette Geschichte aus seiner Sicht. Dabei ließ er ein wichtiges Detail nicht aus, auch wenn ihn sowieso niemand glauben würde. „Bei der Erpressersumme handelte es sich um Diebesgut, das William uns abgenommen hat. Er hat zu uns gehört und wir wollten uns unser Eigentum zurück holen.“ Sofort mischte der Staatsanwalt sich mit strenger Stimme ein: „Also erst mal, Mr. Faustus, handelt es sich bei der Summe von der Sie sprechen nicht um Ihr Eigentum, sondern um das Eigentum der Bank, welche Sie ausgeraubt haben. Mr. Spears war nie im Kontakt mit diesen Geld. Sie haben nur gesehen, dass es bei ihn viel zu holen gibt und kurzerhand seinen Ehemann entführt.“
Claude verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Nein, verdammt! William hat uns das Geld gestohlen, ja wir haben es von der Bank gestohlen, das gebe ich ja zu, aber dieser Spast hat zu uns gehört, das müssen sie mir glauben!“
„Erst mal muss ich darauf hinweisen, dass im Gerichtssaal nicht beleidigt wird“, wies der Richter den Angeklagten zurecht, woraufhin dieser nur grummelte.
Als niemand mehr Fragen an Claude hatte, setze er sich neben Undertaker. Als nächstes war Ciel dran, dann Lizzy, Ciel, Grell und Vincent. Sie alle erzählten das selbe wie Claude nur aus ihrer Sicht. „Da habt ihr euch aber toll abgesprochen“, meinte der Staatsanwalt spöttisch, woraufhin Undertaker eingriff. „Entschuldigen Sie bitte, Herr Kollege, aber warum sollten mein Mandant und seine Komplizen bei dieser Sache lügen? Sie belasten sich selbst und geben offen zu drei Einbrüche, 10 Überfälle und einen erpresserischen Menschenraub begangen zu haben. Alles was sie tun ist behaupten, dass Mr. Spears ebenfalls in einige dieser Verbrechen involviert war. Da zu lügen macht doch gar keinen Sinn.“ Claude war über die plötzliche Ernsthaftigkeit seines Anwalts überrascht. Vielleicht gab es ja doch Hoffnung. „Um den Sinn hinter der Sache herauszufinden sind wir ja Heute hier, Herr Verteidiger“, konterte der Staatsanwalt. „Ich denke das beste wären, wenn wir William Spears zu dieser Anschuldigung Stellung nehmen lassen“, schlug der Richter vor und rief William auf, welcher kurz darauf den Gerichtssaal betrat und Platz nahm. „Ihr Name ist William T. Spears, Sie sind 33 Jahre alt und verheiratet. Ist das richtig?“ William nickte, woraufhin sein Gegenüber fortfuhr. „Ich muss sie darauf hinweisen, dass Sie vor dem Gericht die Wahrheit sagen müssen, bei einer Falschaussage machen sie sich strafbar.“
„Darüber bin ich mir Bewusst.“ Der Richter klärte William über die Anschuldigungen gegen ihn auf und bat ihn sich dazu zu äußern, worauf der Schwarzhaarige gespielt geschockt reagierte. „Ich habe diese Menschen noch nie zuvor in meinen Leben gesehen. Die wollten einfach nur an mein Geld!“ Claude stand darauf hin ruckartig auf und wollte auf seinen alten Kumpanen zugehen, doch Undertaker hielt ihn zurück. „Sag die Wahrheit, du verdammter Dreckskerl!“, schrie er. Sein Verteidiger brachte ihn dazu sich wieder zu setzen und versuchte ihn zu beruhigen. „Wenn Sie hier ausrasten, machen sie alles nur noch schlimmer. Reißen Sie sich zusammen“, flüsterte Undertaker seinen Mandanten zu.

Nach William wurde Sebastian aufgerufen. Er ging in den Gerichtssaal, einen Laptop unter dem Arm, welcher vor allem Claudes Aufmerksamkeit auf sich zog. „Sie heißen Sebastian Michaelis, sind 31 Jahre alt und verheiratet. Stimmt das?“, fragte der Richter. Sebastian nickte und Warf dabei einen hasserfüllten Blick in Williams Richtung. „Ich bin verheiratet, aber nicht mehr lange.“ Der Richter guckte leicht verwirrt. „Dürfte man erfahren was zwischen Ihnen und Ihren Mann vorgefallen ist?“ Der Schwarzhaarige seufzte und warf William das selbe vor wie Claude, Ciel, Lizzy, Grell und Vincent vor ihn. Wieder mischte der Staatsanwalt sich ein. „Haben ihre Entführer Ihnen das eingeredet, Mr. Michaelis?“ Sebastian lachte bitte und warf alle Versprechen die er Claude gegeben hatte, von wegen die wehrlose Geisel spielen, über den Haufen. „Bei Claude habe ich mich definitiv wohler gefühlt als bei William. Er hat mich wenigstens nicht angelogen und das kann ich sogar beweisen!“ Ein raunen ging durch den Saal, alle sahen gespannt auf Sebastian und William schien plötzlich nervös zu werden.

Stockholm Syndrome Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt