Kapitel 14

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Sebastian Pov:

„Claude, wohin fahren wir?“, fragte ich, doch natürlich bekam ich mal wieder keine Antwort. Ich saß auf dem Beifahrersitz von Claudes Auto, er fuhr einfach, die gesamte Konzentration auf dem Verkehr, so das die Fahrt mal abgesehen von meiner Frage schweigend verlief. Die Umgebung kam mir nicht bekannt vor, weshalb ich absolut keine Ahnung hatte wo er uns hinbringen könnte. Die Straße vor uns konnte ich in der Dunkelheit der Nacht nur so weit sehen wie das Licht der Scheinwerfer von Claudes Auto reichte. Regen prasselte sanft auf die Windschutzscheibe und wurde von den Scheibenwischern einfach wieder weg geschoben. Das niederprasseln des Regens und das leise quietschen der Scheibenwischer, sowie das brummen des Motors waren die einzigen Geräusche die zu hören waren. Die ganze Fahrt über sprach er nur drei Worte: „Wir sind da.“ Er parkte und stieg aus dem Wagen aus. Ich folgte ihn natürlich, als er den Kofferraum öffnete und eine Rolle Klebeband raus holte. Er kniete sich auf den Boden vor das Nummernschild, biss mit den Zähnen einen Streifen von dem Klebeband ab und klebte das Nummernschild ab. Verwirrt beobachtete ich wie er den Vorgang wiederholte, bis das die Ziffern komplett verdeckt waren. Das selbe machte er dann noch mal mit dem vorderen Nummernschild. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du etwas vor hast, in das ich nur ungerne hinein gezogen werden möchte“, meinte ich nervös, doch er lachte nur leise. „Keine Sorge, dir wird nichts passieren“, meinte er und hielt mir die Beifahrertür auf. Mit einen mulmigen Gefühl stieg ich wieder ein. Claude bat mich einen Blick in das Handschuhfach zu werfen, was ich dann auch tat. Da war eine schwarze Maske, die vielleicht die Augenpartie, aber nicht das ganze Gesicht verdecken würde. So eine die man vielleicht in einen kitschigen, historischen Film auf einen Maskenball tragen würde, nur war diese schwarz und schlicht gehalten ohne großartige Verzierung. „Das ist Williams Maske. Ich leihe sie dir für diese Nacht“, meinte der Freak neben mir. Eine Erklärung warum zur Hölle ich das Ding überhaupt brauche bekam ich nicht, doch es erleichterte mich etwas. Claude würde doch niemals irgendeinen Laden überfallen und sein Gesicht nur mit so einer Maske verdecken, oder?... Oder?! Tatsache ist, dass diese Ball Maske bestimmt nicht für einen Überfall gemacht wurde.

Nach einer vielleicht fünf minütigen Fahrt hielten wir erneut. Claude holte eine Maske aus der Tasche, die Ähnlichkeit mit meiner bzw. Williams hatte. „Setz die Maske auf und dann steig aus“, befahl er. Ich kam dem nach, doch ich wusste nicht, wieso ich aussteigen sollte. Wir waren mitten im Nirgendwo, umgeben von Feldern und Bäumen. „Komm mit!“ Bevor ich etwas erwidern konnte zog er mich weg von der Straße zu einer Wiese. Wir bahnten uns unseren Weg durch das hohe Gras, tiefer in das Gestrüpp. Ich weiß nicht wie lange wir gelaufen sind. Eine halbe Stunde vielleicht. Schließlich kamen wir an einen großen Haus an, das mitten in dieser Einöde stand... Ich möchte dieses halbe Schloss nicht mal wirklich als Haus bezeichnen. Anwesen traf es wahrscheinlich eher. 

 

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Stockholm Syndrome Where stories live. Discover now