Never or Forever - Teil Ⅰ [Larry / Niam ] ✔

Krankenhausbesuch

Liams Pov

Ohne auf meine Umgebung zu achten verließ ich mein Zimmer. Kaum hatte ich die Zimmertür geöffnet, ging das Licht im Flur an. Louis war aus seinem Zimmer gekommen.

>>Was ist los?<<, fragte ich, erhielt jedoch nur ein Schulterzucken. >>Ich geh unten nachgucken. Schaust du mal kurz ob bei Zayn alles okay ist?<< Nachdem Louis genickt hatte, machte er sich auf den Weg zu Zayns Zimmer. Ich drehte mich noch mal zu meinem Bett um, welches nun durch das Licht im Flur beleuchtet wurde. Erst jetzt fiel mir auf, dass Niall dort nicht mehr lag. Auf der Stelle war ich hellwach. Mit großen Schritten lief ich zur Treppe rüber. Das Licht reichte nicht bis nach unten.

>>Li.<<, schluchzte Jemand, wobei es sich eindeutig um Niall handelte. Eilig rannte ich die Treppe runter zumindest solange ich die Stufen sehen konnte. Unten wurde ich langsamer. Meine Hand fuhr an der Wand entlang bis sie den Lichtschalter erfasste, welchen ich direkt betätigte.

Niall lag am Fuß der Treppe auf dem Boden und hielt sich den Arm. Tränen rannen über seine Wangen.

>>Was ist passiert?<<, fragte ich besorgt, während ich mich neben ihn kniete.

>>Ich bin die Treppe runter gefallen.<<, kam es gequält zurück. >>Mein Arm tut weh.<<

>>Sonst noch was.<< Der Ire schüttelte den Kopf. >>Kannst du den Arm bewegen?<< Ganz vorsichtig zog ich ihn auf mein Schoss und fing an ihm durchs Haar zu streichen. Niall probierte seinen Arm zu bewegen, zog vor Schmerz jedoch scharf die Luft ein. >>Ich fahr dich zum Arzt.<<, entschloss ich.

>>Nein.<<, widersprach Niall direkt, allerdings ignorierte ich seinen Einwand und stand einfach mit ihm auf dem Arm auf.

>>Alles okay?<<, fragte Louis, der nun ebenfalls die Treppe herunter kam.

>>Nein, Niall ist die Treppe herunter gefallen und hat sich scheinbar am Arm verletzt.<<

>>Geht schon wieder.<<, meinte Niall wenig überzeugend, also ging ich gar nicht erst drauf ein. Mit Niall auf dem Arm stand ich auf. Sanft stellte ich ihn auf den Füßen ab.

>>Warte kurz.<<

>>Aber ...<< Bevor er weiter sprechen konnte, drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen und lief dann zurück in mein Zimmer, wo ich mir eine Jeans und T-Shirt überzog. Für Niall nahm ich ebenfalls Klamotten mit nach unten. Gemeinsam mit Louis hatte sich dieser auf die Stufe der Treppe gesetzt. Mit schmerzverzerrten Gesicht blickte Niall auf seinen Arm.

>>Geh ins Bett, Louis.<<, meinte ich, als ich unten ankam. Kurz zögerte der Angesprochene, dann schien jedoch die Müdigkeit zu siegen, denn er nickte zustimmend, lächelte Niall noch mal aufmunternd an und verschwand dann nach oben.

>>Liam, es geht wirklich.<< Seufzend legte ich Nialls Klamotten auf den Stufen ab und kniete mich vor ihn.

>>Was ist los, Nialler?<<

>>Ich muss wirklich nicht zum Arzt.<<

>>Du kannst deinen Arm nicht ohne Schmerzen bewegen. Du willst mir ja wohl nicht weismachen, dass das normal sei, oder?<<

>>Bitte, Liam.<< Aus großen, blauen Augen sah er mich an. In seinen Augen schimmerten noch immer Tränen.

>>Warum willst du nicht zum Arzt?<<

>>Weil es nicht nötig ist.<< Natürlich war mir klar, dass noch irgendwas anderes dahinter steckte, doch wenn Niall es mir nicht erzählen wollte, dann konnte ich nichts dagegen tun.

>>Niall, bitte, tue es für mich.<< Mit Hundeblick sah ich ihn an. Scheinbar ging meine Taktik auf, denn mein Gegenüber fing an sich auf der Unterlippe herum zu kauen. >>Bitte.<<, wiederholte ich. Doch statt zuzustimmen, kullerte eine weitere Träne über sein Gesicht, welche ich mit dem Daumen wegstrich.

>>Ich will bei dir bleiben.<<, schluchzte er.

>>Ich bin doch hier.<<

>>Ja, aber was ist wenn die mich da behalten? Ich durfte auch nicht bei dir schlafen als du im Krankenhaus warst.<< Weitere Tränen fanden ihren Weg über Nialls Wangen.

>>Ach Nialler.<< Ich setzte mich links neben ihm auf die Stufen. Den Arm legte ich um seine Schulter, wobei ich auf seinen rechten Arm, der der verletzte war, aufpasste. Sein Tränen überströmtes Gesicht vergrub er an meiner Schulter. >>Wenn du wirklich dableiben müssen solltest, finde ich schon einen Weg um bei dir zu schlafen.<<

>>Du bleibst die ganze Zeit bei mir?<<

>>Ich weiche keinen Schritt von deiner Seite.<<

>>Versprochen?<< Bevor ich antwortete, drückte ich einen Kuss auf seine Stirn.

>>Versprochen.<< Langsam hob Niall den Kopf und sah mir in die Augen. >>Wir gehen jetzt erst mal zum Arzt und dann sehen wir weiter, okay?<< Zögerlich nickte er. Kurz küsste ich ihn noch, dann stand ich auf und half Niall dabei sich anzuziehen. Da es am einfachsten war, behielt er sein Schlaf-T-Shirt an. Wir stiegen beide ins Auto ein und fuhren zum Krankenhaus.

Mit der linken Hand umklammerte Niall meine Hand, während ich der Krankenschwester am Empfang erklärte worum es ging. Da nicht viel los war, konnten wir direkt in den Untersuchungsraum. Es dauerte nicht lange bis ein Arzt, der uns beide begrüßte, den Raum betrat. Erneut erzählte ich was passiert war. Niall lehnte sich einfach an mich und weigerte sich meine Hand loszulassen. Immer wieder küsste ich meinen Verlobten um ihn ein wenig zu beruhigen. In aller Ruhe machte der Arzt seinen Job. Nach unzähligen Fragen, röntge er den verletzten Arm. Anschließend ließ er uns für einen kurzen Moment allein um die Ergebnisse auszuwerten.

>>Mr. Horan Ihr Arm ist nicht gebrochen, sondern legendlich verstaucht. Ich werde ihn gleich verbinden und Ihnen eine Armschlinge mitgeben, damit der Arm ruhig gehalten wird. Für nächste Woche machen wir in den nächsten Tagen nochmal einen Termin aus bis dahin sollten Sie die Schlinge auf jeden Fall tragen. Außerdem gebe ich Ihnen noch Schmerzmittel mit.<< Niall nickte daraufhin bloß.

>>Aber ich darf wieder nach Hause, oder?<<, versicherte er sich.

>>Natürlich, vorausgesetzt Sie schonen Ihren Arm und belasten ihn in keiner Art und Weise.<<

>>Okay.<< Der Arzt erhob sich von dem Stuhl auf dem er bis eben noch gesessen hatte und ging zu einem Schrank rüber aus dem er eine Schachtel Tabletten holte, die er mir reichte. Anschließend verband er Nialls Arm und legte ihm die Armschlinge an. Man sah Niall deutlich an, dass er dabei Schmerzen hatte, also drückte ich seine linke Hand leicht.

>>Ich wünsche Ihnen, gute Besserung und denken Sie bitte daran, dass Sie Ihren Arm nicht belasten dürfen.<< Eilig nickte Niall und stürmte dann schon fast aus dem Raum. Ich wurde direkt mitgezogen.