~ Teddybären

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Louis Pov

Müde sah ich zur Badezimmertür. Es war das erste mal seit Wochen, dass ich keine Lust hatte auf die körperlichen Schmerzen. Im Schrank lag eine Packung Rasierklingen, die auf mich wartete, doch ich wollte nicht. Mein Bett war gerade viel zu gemütlich, um es freiwillig zu verlassen. Allerdings könnte es auch daran liegen, dass ich zur zeit beinahe glücklich war. 

Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und sah an die Decke. Ich hob meinen linken Arm, krempelte meinen Ärmel hoch und betrachtete die Narben. Mein rechter Arm war fast komplett verschont geblieben, dafür zierten noch einige Narben meine Hüfte und den Bauch. 

Wenn ich mich nicht in meinen besten Freund verliebt hätte, wäre es vermutlich nie soweit gekommen. Durch den Gedanken an die unerwiderte Liebe, wirkten die Rasierklingen direkt etwas verlockender. Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Schlussendlich entschied ich mich jedoch dafür, einfach liegen zu bleiben und zu schlafen.

Langsam dämmerte ich weg. Kurz bevor ich jedoch komplett eingeschlafen war, öffnete sich meine Zimmertür. Ich drehte mich auf den Bauch und vergrub das Gesicht im Kissen.

  "Lou? Schläfst du?", ertönte leise Harrys Stimme. 

  "Mach die Tür zu", murmelte ich ins Kissen, da mich das Licht, welches vom Flur ins Zimmer schien, mich störte. Nichts tat sich, weswegen ich fragend aufsah. Unschlüssig stand Harry im Türrahmen. "Du rein, dann Tür zu", ergänzte ich meine Aussage. Ein Lächeln breitete sich auf Harrys Lippen aus, während er meine Anweisung umsetzte. 

  "Kann ich bei dir schlafen?", fragte der Jüngere, wobei er mich bittend ansah. Ich zögerte, nickt dann aber zustimmend. Mit einem noch breiteren Lächeln als zuvor kam Harry zum Bett, krabbelte zu mir unter die Bettdecke und zog mich sanft in seine Arme. 

  "Hab dich lieb, Boo", flüsterte er mir zu, weswegen ich mir fest auf die Unterlippe biss. 

  "Ich dich auch, Harry." Wenn er wissen würde, wie viel er mir wirklich bedeutete, würde er auch verstehen, dass er mich mit seinem freundschaftlichen hab dich lieb verletzte. Doch wir sprachen nicht weiter drüber und hingen stattdessen beide unseren Gedanken hinterher bis wir schließlich einschliefen. 


Am nächsten Morgen lag ich in einem Zustand zwischen wach und schlafend einfach in meinem Bett und genoss den Moment. Harrys Finger strichen sanft über meine Haut und schienen kleine Muster zu zeichnen. Hin und wieder fuhr seine Hand auch durch meine Haare. 

  "Louis?", flüsterte mein Bandkollege schließlich. Ich schwieg, um ihn im Glauben zu lassen, dass ich noch schlafen würde, damit er seine Streicheleinheit nicht beendete. "Bist du wach?" Seufzend öffnete ich die Augen einen Spaltbreit, da Harry ja doch keine Ruhe geben würde. 

  "Ja", murmelte ich und blickte hoch in seine grünen Augen. 

  "Guten Morgen, hast du gut geschlafen?" Ich nickte lediglich als Antwort, da ich noch immer nicht ganz wach war. 

  "Du?", stellte ich ihm die Gegenfrage in Kurzfassung, was Harry zum Lachen brachte. 

  "Du bist wirklich ein Morgenmuffel, aber ja, ich habe auch gut geschlafen." Grinsend drückte er mir einen Kuss auf die Stirn. 

  "Hast du irgendwas genommen oder wie kann man sonst so früh am Morgen so aufgedreht sein?", erkundigte ich mich. 

  "Ich bin halt glücklich." Bevor ich weiter nachfragen konnte, klopfte es an der Tür. 

  "Ja?", rief ich, wobei ich mich etwas aufrichtete. Die Tür öffnete sich und ein großes Paket mit Beinen betrat den Raum. 

  "Ein Paket für euch", ertönte Nialls Stimme hinter dem Karton. 

  "Für uns?", hakte Harry nach, wobei er bereits aufstand. Seufzend quälte ich mich ebenfalls aus dem warmen Bett. Niall stellte das Paket ab, welches tatsächlich an Larry Stylinson adressiert war. Liam stieß mit einem Messer in der Hand, welches ihm direkt von Harry abgenommen wurde, nun ebenfalls zu uns. Ungeduldig schnitt der Lockenkopf das Klebeband durch, um an den Inhalt des Paketes zu gelangen. Mit großen Augen beobachtet ich, wie Harry zwei große Teddybären aus dem Karton holte. Beide Bären trugen T-Shirts mit einem Bild von Harry und mir drauf. Darunter stand Larry Forever.

  "Awww", entfuhr es Niall, während Harry und Liam beide breit grinsten. Ich starrte die Bären einfach mit offenen Mund an. Einen von ihnen legte Harry in mein Bett und ich wusste schon jetzt, dass dieser Bär mir einige Stunden Schlaf rauben würde.

Never or Forever - Teil Ⅰ [Larry / Niam ]  ✔Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz