The Assassin: Oblivion

Kapitel 13:

Nach meinem erfolgreichem Training in der Glaszelle und dem Lob vom Winter Soldier, gehe ich zum Essaal, wo sich Conor sofort zu mich setzt, als dieser mich erblickt hat. Nach diesem ersten seltsamen Gespräch, das wir vor drei Wochen führten, ist es nun zur Gewohnheit geworden, dass er sich einfach so neben mich setzt.

„Wie war das Training heute?"

„Wie immer."

Er schnappt sich eine Kartoffel von meinem Teller.

„He, du hattest schon was."

Grinsend mustert er mich. „Ist er immer noch so still, wie sonst?"

Ich lege meine Gabel auf den Teller und starre ihn genervt an. „Wieso willst du das wissen?"

„Weil ihn sonst niemand so oft sieht, wie du. Ich meine, Hydras längstes Projekt ist schon etwas geheimnisvoll. Da will man schon mehr über ihn wissen, wenn man mit ihm zusammenarbeiten muss."

Was er gerade gesagt hat, ist auch geheimnisvoll. „Längstes Projekt?"

„Oh, du weißt es nicht?", lacht er und zieht seinen Kopf über den Tisch zu mir hervor. „Na ja, er ist ein Mann aus einer anderen Zeit. Angeblich glaubten die Menschen, dass er 1944 ums Leben kam, aber Hydra hat ihn zu sich genommen und genauso wie du jetzt, zu ihrem ersten Supersoldaten ausgebildet."

Er flüstert, also ist es nicht klar, ob das wahr ist, was Conor mir da erzählt. Ich lausche ihm wie ein Schüler zu und will, dass er mehr erzählt.

„Aber sie wussten, dass S.H.I.E.L.D ebenfalls einen Supersoldaten hat und deswegen kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Hydra und S.H.I.E.L.D." Er zieht seinen Kopf wieder etwas zurück, lehnt sich an seinem Stuhl zurück und lacht dabei kurz. „Aber was erzähle ich hier? Das solltest du doch alles wissen."

Ich schüttele den Kopf. „Nein, gerade nicht. Du sagtest, er sei gestorben? Das heißt..."

Conor unterbricht mich. „Das heißt, er ist schon mehr als hundert Jahre alt. Aber durch einen Eisschlaf konnte er in unserer Zeit leben."

Mir bleibt der Mund offen und ich kann nicht glauben, was Conor mir da gerade erzählt hat. Ich hoffe doch, dass er keine blöden Geschichten erzählt und, wenn doch, dann bin ich frontal in seine Falle hereingefallen. Das könnte ein ziemlich guter Grund sein, wieso der Winter Soldier nicht mit mir redet oder auf die Worte von Alexander gehorcht, als wäre er ein dressierter Hund.

„Und ist das alles wahr?"

Conor zuckt mit den Schultern, aber nach diesen Worten könnte alles zusammenpassen, wieso er sich so verhält gegenüber von mir. Plötzlich werden wir von einem Soldaten unterbrochen, der sich neben den Tisch stellt und mich anstarrt.

„Alexander Pierce will Sie sehen."

Conor zwinkert mir zu, nachdem ich aufstehe und mit dem Soldaten den Essaal verlasse. Ich gebe meinen Teller an Conor weiter, da ich weiß, dass er noch Hunger hat und lasse ihn am Tisch alleine zurück.

Als ich im Büro angekommen bin, sitzt Alexander mit dem Stuhl umgedreht zu mir und, als er sich umdreht, lächelt er nicht, sondern scheint etwas schlecht gelaunt zu sein.

„Skye...", sagt er und beugt sich über den Tisch hervor. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt von ihrer Verbesserung. Er hat mir gesagt, dass Sie immer besser werden."

Der Winter Soldier hat über mich gesprochen? Ich versuche meine Freude nicht zu zeigen und schaue ihn weiterhin normal an.

„Aber ich muss Ihnen mitteilen, dass er in den nächsten Tagen nicht ihr Trainer sein wird, da er eine Mission zu erfüllen hat." Eine Mission? Wie das denn? „Deswegen wird ein anderer sie weiter ausbilden."

Ich runzele etwas die Stirn, da ich eine Frage im Kopf habe, aber ich mir nicht sicher bin, ob ich sie aussprechen soll. Alexander wartet, bis ich irgendetwas dazu sage und ich entschließe mich meine Frage zu stellen.

„Darf ich mit?"

Er zieht die Augenbrauen in die Höhe. „Zu ihrem Schutz und da Sie noch nicht fertig ausgebildet sind, nein. Aber ihre Mission wird bald kommen..."

Ich nicke langsam, stehe auf und will gerade sein Büro verlassen, als er noch sagt: „Skye... Sie lernen schnell." Er hält inne, schmunzelt etwas, und spricht weiter. „Sie sind auf dem richtigen Weg der beste Assassin zu werden, den die Menschheit je gesehen hat.