Kapitel 39

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„Lolla! Wo kommst du her? Nach dem Abendessen habe ich dich nirgendwo gefunden."

Peter! Ihn so schnell hier auf dem Gang vor meinem Zimmer zu sehen, hatte ich nicht erwartet. Eigentlich war mein Plan, unbemerkt auf mein Zimmer zu gehen, zu schlafen und ihm morgen früh zu sagen, dass ich aus Versehen eingeschlafen war.
Natürlich hatte ich mir für den Fall der Fälle gerade unten in der Hotellobby das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen, meinen Zopf neu gemacht und mir eine Notfallausrede ausgedacht. Ich kannte mein Glück inzwischen.

„Ich war spazieren. Ist echt kalt draußen", antwortete ich daher und schaffte es sogar, ihm in die Augen zu schauen. Sie waren an diesem Abend mehr braun als Grün.

„Alleine? Um die Uhrzeit? Du hast ganz rote Augen", sah Peter mich misstrauisch an.

Siehst du, du kannst einfach nicht lügen, sprang das Teufelchen in meinem Kopf begeistert auf, doch ich stieß es in Gedanken einfach zur Seite. Heute konnte es mich nicht einschüchtern, denn es gab größere Probleme als dieses rote Ding mit seinen lächerlichen Hörnern und dem Dreizack.

„Es war schön, ganz still. Nur echt richtig kalt, deshalb haben meine Augen getränt. Aber total ruhig im Wald. Kein nerviger Peter, der mich mit Skispringen vollquatscht", versuchte ich, einen Scherz zu machen und lachte dazu.

Er ging tatsächlich darauf ein und tat beleidigt. „Als ob du mich nervig findest, Lolla. Domen ist nervig, aber ich doch nicht! Außerdem haben wir uns den ganzen Tag noch nicht gesehen. Ich hätte doch mitgehen können."

„Ich dachte, du hast noch Pressekonferenzen oder so was." Mein Kopf war nach heute Abend echt nicht mehr in der Lage, schlaue Ausreden zu produzieren, vor allem, weil ich schon immer schlecht im Lügen und Sachen ausdenken war. „Kann ich es wieder gut machen?", lächelte ich bemüht und legte meine Hand auf seine Wange, die sich ganz warm anfühlte.

Peter trat einen Schritt auf mich zu, hob mein Kinn an und wollte mich küssen, aber ich zog etwas ängstlich meinen Kopf zurück. „Peter, wir sind mitten im Gang. Hier kann uns jeder sehen."

„Na und? Die meisten sind eh schon in ihren Zimmern, schließlich ist schon nach 22 Uhr. Wärst du nicht da, würde ich auch schon im Bett liegen", erklärte er mir und grinste dann verschmitzt. „Außerdem hat jede Nation ihren eigenen Gang und hier sind nur die Slowenen und die wissen das ja eh alle, also...". Peter nahm meinen Kopf in seine Hände und senkte seine Lippen auf meine und fing an, mich ganz zart zu küssen. Zuerst genoss ich es noch, aber als seine Lippen drängender wurden, er mich stürmischer küsste und ich seine Zunge an meiner Unterlippe spürte, versteifte ich mich unwillkürlich und erwiderte den Kuss nicht so, wie ich es normalerweise tat.

„Ist wirklich alles gut? ", merkte Peter natürlich sofort, dass etwas nicht stimmte und brach den Kuss ab.

„Klar, alles super", versicherte ich ihm und drückte ihm zum Beweis einen kurzen Kuss auf die Lippen. Das schien ihn zu beruhigen und er streichelte wieder meine Wange mit seinem Daumen. „Wir sollten mal schlafen gehen", schlug ich vor.

„Darf ich noch kurz mit zu dir? Bitte Lolla, ich habe dich den ganzen Tag nicht gesehen! Und die Quali war auch eher mittelmäßig."

„Wir hatten doch abgemacht...", warf ich ein.

„Ich schlafe ja nicht bei dir, nur ein bisschen kuscheln. Komm schon, ich meine, selbst wenn: Jernej würde Goran eh nichts sagen."

Würde ich ihn jetzt komplett abweisen, würde Peter die nächsten Tage die ganze Zeit darauf rumreiten, was mit mir los sei. Und genau das wollte ich vermeiden. Er sollte sich keine Sorgen um mich machen. „Fünf Minuten", erlaubte ich ihm und hoffte, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Mit zittrigen Händen machte ich meine Zimmertür mit der elektronischen Schlüsselkarte auf, nachdem sie mir zweimal aus der Hand gefallen war, Peter aber zum Glück nichts sagte. Schließlich ließ ich öfters Dinge runterfallen - es war also nichts Besonderes.
Als wir in mein Hotelzimmer gingen, wusste ich nicht so ganz, was ich machen sollte.
Peter nahm mir die Entscheidung ab, indem er seine Schuhe auszog, sich auf mein Bett fallen ließ und die Arme nach mir ausstreckte. Er sah so süß aus mit seinen verwuschelten, braunen Haaren und seinen langen Beinen, die am Fußende aus dem Bett hingen. „Komm zu mir, mein Mädchen", verlangte er und ich konnte ihm unmöglich widerstehen, sodass ich mich zu ihm legte.

Fest schloss er die Arme um mich und zog mich an seinen Körper. Auch wenn ich gerade im Flur noch Angst hatte, ihn mit auf mein Zimmer zu nehmen, fühlte es sich gut an, in seinen Armen zu liegen. Für einen kurzen Augenblick vergaß ich die Geschehnisse des heutigen Tages, sondern schmiegte einfach nur mein Gesicht an seinen warmen Körper und genoss seine Wärme. Peter gab mir einen Kuss auf die Haare und ich schloss die Augen.
Wieso konnte es nicht immer so sein? Einfach immer mit ihm auf diesem Bett liegen bleiben. In seinen Armen. Seine Hände in meinen Haaren fühlen, seinen Atem an meiner Wange spüren, seinen Herzschlag durch mein Ohr an seiner Brust hören und seinen Geruch riechen. Pfefferminze und Zitrone.

Aber nein! Immer musste etwas dazwischen kommen. Mir fiel wieder ein, was ich heute herausgefunden hatte: Dass ich ernsthaft schwanger war. Thomas Ultraschall hatte mir auf erschreckend reale Art und Weise gezeigt, dass das Ganze kein Film war. Das war ich. Lolla. Das hier war mein Leben. Genau in diesem Augenblick waren wir quasi drei Menschen im Bett.

Als ich bei dem Punkt ankam, wurde mir schummerig und ich schüttelte leicht meinen Kopf, um diesen Gedanken los zu werden. Gedankenwegschieben, Lolla!

Peters Hand strich meinen Rücken hinunter und ich merkte, wie er unter mein T-Shirt glitt. Seine Hand war warm und wäre es ein anderer Zeitpunkt gewesen, hätte ich seine Berührung genossen, doch so fing ich an, mich unwohl zu fühlen.

„Bist du aufgeregt wegen morgen?", fragte ich Peter, um ihn abzulenken und in ein Gespräch zu verwickeln. Ich konnte mich jetzt nicht auf ihn einlassen oder mit ihm schlafen. Auch wenn ich nicht das Gefühl hatte, dass er das gerade wollte, dann wären seine Bewegungen und Berührungen drängender gewesen. So wollte er einfach nur kuscheln, aber selbst das war mir gerade zu viel. Allerdings konnte Peter genauso wenig für diese Situation wie alle anderen in meinem Umfeld, deshalb war es ihm nicht fair gegenüber, würde ich ihn einfach von mich stoßen.

„Eigentlich nicht. Ich hoffe nur, dass ich mich selber nicht enttäusche", antwortete mir Peter und nahm tatsächlich seine Hand unter meinem T-Shirt weg. Stattdessen küsste er mir sanft den Hals. Das hatte er auch getan in jener ersten Nacht. Ich konnte mich daran erinnern, als wäre es erst gestern gewesen. Er hatte sich Zeit gelassen und jede Stelle meines Körpers geküsst, bis ich es nicht mehr aushalten konnte. Mein Kopf war wie leergefegt gewesen. Außer, dass ich mich immer wieder fragte, wie ich es verdient hatte, dass Peter Prevc nackt in meinem Bett lag und ich meinen Kopf auf seiner Brust bettete.

Aber aus dieser Nacht war das resultiert, was mich den ganzen Tag heute beschäftige. Nachdem Thomas heute morgen diese Zweifel an meiner Übelkeit geäußert hatte, hatte ich die Gedanken zwar erst weggeschoben, versuchte dann aber doch, mich daran zu erinnern, ob ich seitdem meine Periode gehabt hatte. Und mir fiel es nicht ein. Dann war ich nach der Quali in die Apotheke gegangen und hatte mir zwei Schwangerschaftstest gekauft. Beide waren eindeutig.

Mir war nichts anderes eingefallen, als zu Thomas zu gehen. Er war Mediziner. Und stand unter Schweigepflicht. Zu wem hätte ich sonst gehen sollen?

Der Herzschlag.

Da war etwas in meinem Bauch.

Sofort fühlte ich mich wieder komisch, verdorben, als hätte ich einen Keim in mir. Wie war mir so etwas passiert? Ich wollte nicht schwanger werden, noch nie hatte ich auch nur darüber nachgedacht, während des Studiums Kinder zu bekommen. Ich war 20 und musste noch 3 Jahre studieren! Da war kein Platz für ein Kind. Hatte ich einen Fehler gemacht?

Ja, hast du, Lolla! Sieh dich doch nur an! Du liegst hier mit einem Mann, der dir ein Kind in den Bauch gepflanzt hat. Willst du etwa dein Studium abbrechen und mit zwanzig Jahren Mutter werden? Diesmal kannst du nicht weglaufen. Das Teufelchen lachte höhnisch. Das Problem steckt nämlich in dir! Das Problem bist du selber.

Peter versuchte mich nun auf die Lippen zu küssen, doch ich legte meine Hände auf seine Brust und schob ihn weg.

„Was ist los, Lolla? Ist etwas passiert?"

Oh nein, jetzt dachte Peter auch noch, dass er Schuld war.

Ist er doch auch! Sonst wärst du nicht schwanger.

Verzweifelt versuchte ich die Stimme in meinem Kopf zu ignorieren und lächelte Peter an. „Nein, sorry. Ist nur alles ein wenig viel, entschuldige bitte."

„Was ist dir zu viel? Das Springen? Oder das mit uns?"

Sag: Das mit uns! schrie das Teufelchen ganz aufgeregt. Wo war eigentlich der Engel abgeblieben?

Zaudernd wand ich mich aus seinen Armen. Peter schaute mich alarmiert an und hörte auf, mit der Hand über meine Brust zu fahren.

„Lolla?"

„Ja?" Verdammt, was sollte ich sagen? Es schien so leicht, jetzt zu sagen, dass ich das zwischen Peter und mir meinte, um mir einfach ein wenig Zeit zu verschaffen. Zeit, bis ich wusste, wie es weitergehen sollte. Zeit, um meinen Kopf klar zu bekommen. Zeit, um mit Max zu reden. Mir lief eine Träne die Wange herunter.

„Lolla, was ist denn los? Habe ich irgendwas falsch gemacht? Was ist passiert? Hat Domen wieder etwas Doofes zu dir gesagt?"

Peter wischte mir die Träne von der Wange, allerdings kam sofort eine neue nach.

„Eisklümpchen, sag doch was!"

Ich machte meinen Mund auf, aber es kam nichts heraus. Mir blieben sprichwörtlich die Worte im Halse stecken.

„Bitte, ich bin nicht böse, egal was es ist. Aber rede mit mir. Ist es was mit deiner Familie? Haben die mitbekommen, dass du in Deutschland bist? Hat jemand etwas über uns herausbekommen?"
Stumm schüttelte ich den Kopf, denn das alles stimmte ja nicht. „Was ist es denn?" Sollte ich ihm es nicht einfach sagen?
Doch damit würde ich ihm die Tournee kaputt machen... Ich konnte es ihm nicht sagen.

Mist, wieso bist du auch aus der Rolle gefallen? schimpfte ich innerlich mit mir selber.

Sag, es liegt an euch beiden! schärfte mir das Teufelchen ein. Sag, dass du Zeit brauchst und es dich überfordert.

Es schien so einfach zu sein.

„Peter...", fing ich an, doch hörte sofort wieder auf.

„Lolla, du redest jetzt sofort mit mir. Hatte es etwas mit deinem Spaziergang zu tun? Du warst vorhin schon komisch, als ich dich gesehen habe. Du sahst aus, als ob du geweint hättest. Hast du dabei über etwas nachgedacht?"

Ich nickte.

„Hat es etwas mit mir zu tun?"

Wieder nickte ich.

„Sei ehrlich, hast du deswegen geweint?"

Mir blieb nichts anderes übrig, als zu nicken.

„Ist es etwas Schlimmes?" Gute Frage! War es schlimm, schwanger zu sein? An sich ja nicht, aber für mich gerade schon. Also nickte ich wieder.

„Ist es das, was dir zu viel ist?" Peter hatte mittlerweile einen besorgten, aber auch gleichzeitig resignierten Gesichtsausdruck. Was sollte ich nur machen? Ich kam nicht mit der Situation klar, denn so sehr ich ihn nicht verletzen wollte, ich konnte ihm einfach nicht die Wahrheit sagen. Doch genauso wenig konnte ich so tun, als wäre nichts. Es war die Wahl zwischen Pest und Cholera.

„Soll ich gehen?" Peter hielt die Luft an. Seine Gesichtszüge, vor allem um die Augen und um den Mund, waren angespannt. Mir tat es weh, dass ich ihn in so eine Stimmung versetzte, aber mir blieb nichts anderes übrig. Langsam nickte ich.

Das Bett knarrte ein wenig, als sich der schlanke Skispringer erhob, der noch vor wenigen Minuten meinen Hals geküsst hatte. Nun sah er mich mit undefinierbarem Gesichtsausdruck an. Ich wusste nicht, ob er traurig oder ärgerlich auf mich war. Oder beides.

„Es ist okay, Lolla. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht böse auf dich sein werde, also bin ich es auch nicht, okay?"

Wieder nickte ich und erleichtert, dass er nicht ärgerlich auf mich war, konnte ich sogar lächeln. Also sowas in der Art.

„Nur traurig bin ich. Weil du mir nicht sagst, was los ist, dabei weißt du, dass du mir vertrauen kannst. Aber wenn es das ist, was du möchtest, dann gehe ich. Schlaf gut, mein Mädchen."

Peter beugte sich zu mir herunter, gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und ging dann aus meinem Zimmer hinaus.

Zurück blieb nur sein schwacher Geruch, der noch im Kissen hing, auf dem gerade sein Kopf gelegen hatte und ich. Dieses Mal wollte ich weinen! Ich wollte weinen und alle meine Gefühle raus lassen, die mich überfluteten, nachdem Peter gegangen war.
Ich hatte ihn verletzt, ihn angelogen, das wusste ich und ich würde mich dafür entschuldigen müssen. Wenn ich die Sache geklärt hatte und dieses...Ding...in meinem Bauch los war.

Aber ich konnte nicht mehr weinen. Es lief keine Träne aus meinen Augen, stattdessen lag ich bewegungslos auf meinem Bett und konnte gar nichts mehr machen. Mich nicht bewegen, nicht mehr denken

Ich war wie betäubt.

Peters Sicht

„Wow, was ist denn bei dir los? Kommst hier so spät rein und schlägst die Tür zu? Was hast du gemacht?" Erstaunt schaute mich Jernej an, der schon im Bett lag und in einer Zeitschrift rumblätterte. Ich musste auch langsam mal schlafen, sonst würde mein Körper mir das morgen heimzahlen. Das wusste ich. Hoffentlich konnte ich ordentlich schlafen, nachdem, was da in Lollas Zimmer abgegangen war.

„Nichts, ist alles gut", brummte ich, zog meine Jeans aus und ein frisches T-Shirt an, bevor ich mich ins Bett legte.

„So siehst du auch aus, Peter."

„Das ist schön."

Jernej lachte - er mochte schon immer den trockenen Humor, der in unserer Familie vorherrschte. „Braucht ihr einen Rat vom Onkel Jernej?"

Überrascht drehte ich mich auf die Seite und guckte zu ihm rüber. „Woher weißt du, dass es was mit Lolla zu tun hat?"

„Peter, ich bin verheiratet. Ein bisschen weiß ich mittlerweile, wie Frauen ticken und dein Gesicht zeigt deutlich, dass du gerade bei Lolla warst und es irgendwelche Unstimmigkeiten gegeben hat. Und jetzt bist du sauer oder enttäuscht. Oder beides."

„Eher enttäuscht", gab ich zu. „Aber ich weiß selbst nichtmal, was los ist. Lass uns schlafen. Gute Nacht." Entschlossen machte ich das Licht meiner Nachttischlampe aus.

„Gute Nacht. Grübel nicht soviel, Peter!"

Leichter gesagt, als getan.

Dass Lolla nicht mit mir reden wollte, hatte mich schon getroffen. Es war eine Sache, dass sie damals mit mir nicht über ihre Familie reden wollte. Das hatte ich verstanden, denn es kostete sie sehr viel Überwindung, dieses Innerste von sich preiszugeben. In der Situation hätte ich sie nie gedrängt, mir irgendwas zu erzählen, was sie mir nicht erzählen wollte.

Eine andere Sache war es, wenn es konkret um etwas ging, das uns beide betraf. Unsere Beziehung. Schließlich hatte Lolla das durch ihr Nicken bestätigt.
Vor allem wusste ich nicht, ob ich irgendetwas getan hatte, was sie verärgerte, auch wenn mir nichts einfiel, was auch nur annähernd dazu gepasst haben könnte. Besonders, weil ich in den letzten Wochen - eigentlich die ganze Zeit nach Max' Besuch das Gefühl hatte, dass es richtig gut zwischen uns lief. Sogar den Anfang der Saison hatten wir überstanden und mit der Regel, dass Lolla nun die Woche über bei mir schlief und wir das Wochenende getrennt waren, hatten wir uns auch arrangiert. Es lief alles so, wie es laufen sollte.

Nur, dass jetzt anscheinend etwas zwischen uns war, das sie zum Weinen gebracht hatte. Nichtmal richtig küssen wollte sie mich. Im Flur hatte ich gemerkt, wie sie sich total zurückgehalten hatte und im Zimmer war sie meinem Kuss sogar ausgewichen.

Es war zum verrückt werden. Die letzten Wettbewerbe hatte ich mir jede Nacht gewünscht, dass dieses ganz bestimmte Mädchen bei mir sein würde.
Nun lag sie zwei Zimmer weiter, ich zerbrach mir den Kopf über uns beide und konnte nicht schlafen.

Vielleicht sagte sie es mir auch nicht, weil sie der Meinung war, ich solle mich auf die Tournee konzentrieren. Aber Lolla war doch klug genug, um zu wissen, dass es mich viel mehr beschäftigen würde, was gewesen sein könnte, als wenn sie es mir einfach gesagt hätte.
Der Grund musste ziemlich dramatisch und schwerwiegend sein, sonst hätte sie mir es gesagt. Vor allem hätte sie ansonsten nicht mehrmals geweint. Sogar als ich sie gefragt hatte, was los war, kamen wieder Tränen aus ihren Augen. Aus ihren großen, grauen Augen. Die ich doch nicht mehr zum Weinen bringen wollte, verdammt! Glücklich wollte ich sie machen. Was sollte es nur sein?

Peter, du wirst das diese Nacht nicht herausfinden, also hör auf und schlaf! Konzentrier dich auf den morgigen Wettkampf. Du kannst jetzt nichts daran ändern, sagte ich zu mir. Lolla hatte entschieden, dass sie nicht mit mir redete und ich gehen sollte.

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