Kapitel 3

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Der nächste Tag war mega stressig und ich hatte seit morgens Kopfschmerzen. Als ich nach einem ganzen Tag Uni und Sprachkurs, bei dem Connie schon wieder besorgt war und mir die Hälfte ihres Rosinenbrötchens abgab, weil mein Magen so knurrte, nach Hause kam, war ich völlig fertig.
Dagegen half nur ein Mittel: Mein Fenster. Also goss ich mir ein halbes Glas Weißwein ein und setzte mich auf die Fensterbank. Heute regnete es sogar mal nicht, sondern die ganze Stadt war in ein rötliches Licht getaucht. Die Ziegel gedeckten kleinen Häuser schienen so friedlich und ruhig zu sein. Über allem thronte das Schloss mit seinen massiven Mauern und dem Schlosswald davor. Manchmal stellte ich mir vor, wie es sein musste, darin zu leben. In einem Turmzimmer zu wohnen und in einem großen Salon jeden morgen Croissants zu frühstücken. Okay, dass waren absolut surreale Überlegungen, aber es brachte trotzdem Spaß, davon zu träumen.

Mein Handy blinkte auf. „Hey meine Liebe. Wollen wir skypen oder hast du keine Zeit?" Max, mein bester Freund aus Deutschland. Wir hatten bis vor einem Dreiviertel Jahr zusammen studiert und alles zusammen gemacht, nachdem wir uns im ersten Semester kennengelernt hatten. Er war mir so ans Herz gewachsen, dass er mehr mein großer Bruder war, als mein echter großer Bruder, der sich kaum für mich zu interessieren schien. Ich vermisste Max schmerzlich, denn die Zeit und die Stunden am Schreibtisch hatten uns eng zusammengeschweißt. Und ich wusste, dass ich ihm auch fehlte. Im Moment blieb uns nur zu skypen. Telefonieren war so teuer, dass wir uns es beide quasi nie leisten konnten.

„Hey du, warte kurz. Ich muss mein Laptop holen." Zwei Stunden später hatte ich ihm alles genauestens berichtet und er mir alles aus Deutschland. Dann erst bemerkte ich, dass ich eine neue Mail hatte. Das war mal wieder typisch Ich. Voll übersehen.
Dr. Kovačević, ach ne, Thomas, hatte gestern ja versprochen, mir alle Unterlagen zu schicken. Ich öffnete schnell die Mail. Er hatte netterweise auf Deutsch geschrieben:

„Hallo Lolla. Ich freue mich, dich ab sofort im Team willkommen heißen zu dürfen. Im Anhang findest du alle Unterlagen. Den Vertrag bräuchte ich so schnell wie möglich unterschrieben zurück, damit alles unter Dach und Fach ist. Außerdem habe ich dir die Patientenakten unseres A-Teams geschickt, damit du dich schonmal reinlesen kannst. Ich muss dir hoffentlich nicht erklären, dass alles strengster Schweigepflicht unterliegt und jedes Brechen dieser, strafrechtliche Folgen hat.
Und ich habe Goran gefragt. Er würde es sehr begrüßen, wenn du am Donnerstag mitkommst. Die Verwaltung hat gleich ein Zimmer nachgebucht. Du wirst natürlich bezahlt für die Arbeitszeit. Außerdem wollte ich dich einladen, morgen die Physiotherapeuten kennenzulernen. Wenn du magst, komm einfach um 10 Uhr vorbei. Liebe Grüße, Thomas"

Wow, wie schnell das alles ging. Aber ich erlaubte mir nicht, weiter darüber nachzudenken und womöglich Zweifel aufkommen zu lassen, sondern unterschrieb schnell den Vertrag, schickte ihn zurück mit der Antwort, dass ich morgen da sein würde und öffnete ungeduldig die Datei mit den Patientendaten.
Ich las mir die Namen durch. Jurij Tepes, Tilen Bartol, Anze Semenic, Timi Zaic, Anze Lanisek, Robert Kranjec, Ziga Jelar, Nejc Dezman, Jernej Damjan, Peter Prevc, Cene Prevc, Domen Prevc. Ich stockte. Peter Prevc, das musste der Peter sein, den ich untersucht hatte. Aber es gab drei davon? Obwohl, er hatte ganz am Ende von einem Domen geredet. Anscheinend hatte er noch zwei Brüder.
Wie hieß es so schön: Google ist dein Freund. Also laß ich erstmal gefühlte 100 Artikel über die Prevc Brüder und mir blieb fast die Spucke weg. Weltcup-Sieger vor knapp zwei Jahren und Vier-Schanzen-Tournee gewonnen? Ich konnte zwar nichts mit den Skispringer-Details anfangen, aber er schien sehr gut gewesen zu sein. Ich las aber auch, dass er nach dem Sturz Anfang 2016/17 nicht mehr der Alte war. Dafür war sein kleiner Bruder Domen anfangs sehr gut gewesen.
Was mich aber am meisten erstaunte, waren die Artikel, die Peters „Leben" beschrieben. Dort wurde er als schweigsam, verschlossen, zwar nett, freundlich und sehr höflich, aber reserviert dargestellt. Deutsche Artikel schrieben sogar: „Von dem Flieger ohne große Worte" oder dem „Schweigsamen Springer".
Auf mich hatte er eher genau wie das Gegenteil gewirkt. Naja, das Rätsel würde ich nicht heute Abend lösen. Entweder hatte ich mich getäuscht oder die Zeitungen hatten mal wieder Mist geschrieben. Außerdem war es schon mega spät und ich hatte zugesagt, morgen um 10 Uhr bei den Physio's zu sein. Also packte ich schnell meine Tasche und schlief sofort ein.

Am Donnerstagmorgen

„Wo ist denn diese verflixte Zahnbürste? Ich hab mir doch gestern erst damit die Zähne geputzt! Verdammt. Was soll die Scheiße? Dafür habe ich echt keine Zeit!", fluchte ich auf Deutsch, während ich verzweifelt versuchte, irgendwie rechtzeitig fertig zu werden.

Nachdem ich gestern zwei sehr lustige Stunden mit den Physiotherapeuten Urban und Victor verbrachte, die mir interessante Dinge über Muskellockerung erzählt und einfache Griffe gezeigt hatten, hatte ich vergessen, meine Kosmetiktasche zu packen. Der Rest war fertig, aber ich musste mich nun wirklich beeilen, damit ich in einer halben Stunde beim Teambus war.
Es musste eine Notlösung her: Ich warf einfach alles, was an meinem Waschbecken stand, in meinen Rucksack und hoffe darauf, dass die Zahnbürste schon dabei sein würde.

Ich schlüpfte schnell in eine schwarze Leggins, ein rot-weiß gestreiftes T-Shirt und eine Strickjacke, denn zwei Stunden Fahrt waren nicht viel, aber gemütlich konnte man es ja trotzdem haben. Meine braunen schulterlangen Haare flocht ich in zwei französische Zöpfe nach hinten, während ich mir gleichzeitig schon die Schuhe anzog. Gelben Anorak über, falls es regnete, und schon saß ich mit meinem Rucksack auf dem Rücken auf meinem alten Hollandrad und radelte zum Treffpunkt.
„Wieso Lolla, schaffst du es nicht einmal so früh aufzustehen, dass du kein Stress hast?" fragte ich mich selber.

Es war immer das gleiche Lied. Dadurch, dass ich so viel den Tag über zu tun hatte, kam ich meistens erst spät ins Bett und morgens musste dann alles super schnell gehen. Heute hatte ich es nicht mal geschafft einen Kaffee zu trinken, geschweige denn etwas zu frühstücken. Und wenn die restlichen Skispringen auch so dünn waren wie Peter, dann sah das wahrscheinlich schlecht für mich aus, bei irgendeinem ein Schokocroissant abstauben zu können. Ich war zwar auch wirklich schlank, aber ich liebte es, morgens mit Kaffee und Schokocroissants in den Tag zu starten. Das ließ ich mir durch keine Diät der Welt nehmen. Oder normales Croissant mit Erdbeermarmelade. Als ich noch ein Kind war, so ungefähr 6 Jahre, war ich ziemlich schwer krank und musste ein halbes Jahr im Bett liegen und da hatte mir mein Dad jeden Morgen frische Croissants mit Erdbeermarmelade ans Bett gebracht. Und Kakao, da hatte ich noch kein Kaffee getrunken. Da schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Ich schüttelte den Kopf, um diese Gedanken los zu werden. Wann anders konnte ich darüber nachdenken, aber nicht jetzt! Ich trat noch stärker in dir Pedalen und stemmte mich gegen den frischen Wind, der heute morgen wehte.

Zehn Minuten später war ich am Treffpunkt und sah schon viele genauso verschlafen aussehende Menschen um mehrere kleine Busse rumstehen.

„Hey Lolla, ich dachte schon, du drückst dich doch vor uns?"

Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, aus der die bekannte, raue Stimme kam, während ich mein Fahrrad abschloss. „Träum weiter Peter! Als ob du mir Angst gemacht hast. Natürlich komme ich mit", lachte ich und ging zu den Springern rüber.

Peter nahm mich kurz in den Arm und ich roch seinen leicht herben Geruch. So ein Mischung zwischen dem Männershampoo von Nivea, wo immer in so coolen Lettern: „Sportliche Mischung" draufstand, aber auch etwas anderes. Etwas eigenes. Eine Mischung aus Pfefferminze und Zitrone. Ich sog begierig die Luft ein und schloss die Augen.
Das Letzte anscheinend einen kurzen Augenblick zu lang, sodass er es mitbekam.

„Langweilen wir dich so doll, dass du schon wieder am schlafen bist?"

„Haha, sehr witzig", ich verdrehte die Augen. „Stell mich mal lieber den anderen vor. Ich kenne doch noch keinen außer dir und Thomas. Und den Physio's."

„Hast du ihr etwa nicht von mir erzählt?", quakte eine beleidig klingende Stimme hinter Peter los. „Pff, ich verschweige nächstes Mal auch, dass ich einen großen Bruder habe, wenn ich das neue Teammitglied kennenlerne."

„Tja, du hättest dich ja auch freiwillig melden können. Dann hättest du sie zuerst kennen gelernt."

Ich verfolgte mit leuchtenden Augen den Schlagabtausch zwischen den beiden. Der Junge, der dazugekommen war, war zwar fast genauso groß wie Peter, aber er hatte ein deutlich jüngeres und verschlageneres Grinsen im Gesicht. Witzig war, dass beide genau die gleichen Nasen hatten. Ganz gerade und vorne ein bisschen flach werdend. Wobei, wenn ich genau hinschaute: Domen's, zumindest vermutete ich, dass es Domen sein müsste (meiner Google Aktion von gestern sei Dank), war etwas größer und kräftiger als Peters. Vielleicht lag das aber auch nur an den Gesichtsformen.

„Hey entspannt euch mal. Du bist Domen stimmt's? Und um dich zu beruhigen, Peter hat deinen Namen erwähnt. Ich bin Lolla, Medizinstudentin im 6. Semester und darf Thomas etwas assistieren, wenn ich mich nicht allzu doof anstelle. Und mein Slowenisch ist nicht so gut, ich komme eigentlich aus Deutschland. Deshalb verbessere mich ruhig, wenn ich Quatsch erzähle."

„Witzig, wie ist es in Deutschland so? Ist es da kälter als hier? Kennst du die deutschen Skispringer? Wieso bist du denn hier hergekommen? Magst du Slowenien?"

„Lass sie doch mal atmen Domen! Als ob sie dir jetzt ihre ganze Geschichte auf einmal erzählt. Wir müssen eh gleich los. Du hast ja noch 4 Tage Zeit, um ihr Löcher in den Bauch zu fragen", bremste Peter seinen jüngeren Bruder.

„Na gut", maulte Domen etwas beleidigt. „Aber du fährst mit in unserem Bus okay? Ich will nicht, dass Tilen mit bei uns fährt. Der hat gestern Abend Knoblauch oder so gegessen. Ich will nicht wie eine Dönerbude riechen."

Ich musste lachen. Domen war einfach nur herrlich. Voll die Prinzessin und gleichzeitig wie ein zweijähriges Kind, dem man das Auto zum spielen weggenommen hatte. „Armer Domen", lachte ich. Er knuffte mich in die Seite. „Ja klar fahre ich bei euch mit. Welchen nehmen wir denn?"

„Den da", er zeigte auf den ganz rechts.

„Hallo Lolla. Schön, dass du da bist. Wie ich sehe, hat dich die Prevc-Gang schon auf ein Auto aufgeteilt." Thomas kam von hinten auf uns zu.

„Naja, eigentlich war's Domen im Alleingang. Ich wusste nicht, dass es mehr von denen gibt".

„Sogar drei. Cene fährt aber nicht mit, da er diese Saison im Conti-Cup anfängt und mit dem B-Team auf Trainingsfahrt ist. Aber du wirst ihn auch noch kennenlernen. Wenn wir angekommen sind, macht das Ärzteteam eine Besprechung, während die Springer Teamsitzung haben. Ich hole dich dann ab."

„Alles klar. Vielen Dank. Ich freue mich wirklich, dass ich die Möglichkeit habe, mitzufahren."

Thomas drückte meinen Arm. „Wir freuen uns auch. Es tut immer gut, wenn frischer Wind ins Team kommt. Und eine junge, hübsche Dame hat vor allem den Springern noch gefehlt."
Ich errötete leicht. Also, das war es jetzt nicht unbedingt, weswegen ich mitfahren wollte. Schließlich wollte ich die Sportmedizin kennenlernen.

„Keine Angst, das sind alles anständige Jungs. Die haben keine komischen Hintergedanken. Dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen. Also, gute Fahrt. Wir sehen uns!"

„Ja, danke Thomas!" Ich lief schnell zu meinem Bus, denn alle anderen waren schon eingestiegen. Ich war mal wieder die Letzte. Naja, das war nichts Neues für mich. Ich seufzte und krabbelte ins Auto.

Die Fahrt war super lustig, weil ich mich prima mit Domen verstand. Nachdem er erfuhr, dass ich nur zwei Jahre älter war als er, wollte er noch mehr über mich wissen. Vor allem die deutsche Sprache schien ihn zu faszinieren und wir mussten so doll lachen, dass mir die Tränen kamen, als er ungefähr eine halbe Stunde versuchte, das Wort „Kartoffelpuffer" auszusprechen. Es klang bei ihm eher wie „Katufelpufer", wobei er das letzte R so rollte, wie ich es nie hinbekam. Peter schaffte das Wort ziemlich gut. Da ich zwischen den beiden auf der Rückbank saß, hatte ich die ganze Zeit seinen Geruch in der Nase, was mich anfangs sehr nervös machte, aber irgendwann entspannte ich mich, auch weil es mit den beiden so viel Spaß machte.
Vorne saß Robbie, aber der schlief fast die ganze Zeit über. Was mich wunderte, denn wir waren nicht so leise.
Vor allem, als mir immer komischere Sachen im Deutschen einfielen: Bleistiftanspitzer oder Schmetterlingsraupe. Natürlich trickste ich ein bisschen und ließ sie so Sachen sagen wie: Rasenmäherkabeltrommel, was ja etwas fies von mir war, weil die Wörter eigentlich nur zusammengesetzt waren. Aber es hörte sich einfach so lustig an und entschädigte für meine unzähligen Stunden, in denen ich verzweifelt versuchte, slowenische Wörter auszusprechen.

Dann klingelte Domen's Handy und er telefonierte mit seiner Mutter, sprach dabei aber so schnell, dass ich nichts verstand.

„Und hast du gut auf deine zarten Hände aufgepasst?"

Verwirrt schaute ich Peter in die Augen. Wie konnte er solche Augen haben? Sie schienen grün mit dunklen braunen Flecken drin und einem dunklen Ring sowohl innen als auch innen rum. Sie betonten seine markanten Gesichtszüge, die aussahen, als hätte ein Künstler sich etwas dabei gedacht. Etwas wie: Genauso soll er aussehen und nicht anders.
„Ähm, also es sind noch beide dran, wenn du das meinst", druckste ich herum und wackelte albern mit meinen Händen, um ihm zu zeigen, dass sie mir nicht abhanden gekommen waren. Er nahm sie in seine großen Hände und legte sie vorsichtig auf meine Knie.

„Pass gut auf sie auf." Er strich sanft mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich bekam schon wieder eine Gänsehaut. Genauso, wie als ich ihn das erste Mal berührte. Seine Berührung war sanft wie ein Schmetterling. Was sollte das nur werden, wenn ich ihn wirklich mal behandeln musste? Ich musste mich echt etwas zusammen reißen.

„Oh man, ich glaube es echt nicht. Die dumme Schule macht schon wieder Stress. Nur weil ich eine Fünf in dieser dummen Mathearbeit geschrieben habe. Der Rektor hat Mum angerufen und gesagt, dass ich jetzt aufpassen muss, dass ich nicht nochmal vor dem Abi sitzen bleibe. Sie und Dad sagen, es ist meine Entscheidung, was ich mit meinem Leben mache, aber sie wären enttäuscht, wenn ich es nicht versuchen würde. Was soll das ey? Ich hatte mich so auf das Trainingslager gefreut und jetzt versauen sie alles! Toll." Domen schien wirklich sauer zu sein Zumindest wedelte er die ganze Zeit mit seinen Händen durch die Gegend und fing nun an, auf Slowenisch irgendwelche, mir unbekannten Flüche auszustoßen.

„Beruhig dich Domen. Das bringt doch nichts. Reg dich ab. Du konzentrierst dich jetzt auf die 4 Tage hier und danach lernst du Mathe und schreibst eine gute Note und alles ist gut", versuchte Peter ihn zu beschwichtigen.

„Lustig Bruderherz. Und wie soll ich das bitte anstellen? Mathe ist bescheuert. Ich kann das einfach nicht. Und ich will das auch gar nicht können. Ich will Skispringer werden. Dafür braucht keiner Mathe."

„Dann frag halt Cene. Der ist gut darin. Cene hat mal zwischendurch ein oder zwei Semester Mathe und Physik studiert", erklärte mir Peter.

Domen schnaubte wütend: „Als ob er mir das erklärt. Der freut sich höchstens, dass ich mal schlechter bin als er."

„Was macht ihr denn in Mathe?", frage ich vorsichtig dazwischen.

Domen schaute mich verwundert an. „Keine Ahnung. Irgendwas mit Funktionen. Kurvendiskussion oder so heißt das, glaube ich. Wieso?"

„In Deutschland braucht man einen sehr guten Schnitt im Abi um einen Medizinplatz zu bekommen. Ich hatte Mathe im Abi und ich war ziemlich gut darin."

„Wie gut?", fragte mich Domen ganz begierig.

„Nee, das sage ich dir nicht. Sonst redest du über mich genauso wie über Cene."

„Och komm schon Lolla, bitte! Sag's mir. Du bist viel netter als Cene, ich rede nicht schlecht über dich. Versprochen." Er guckte mich mit solch einem Hundeblick an, dass ich nicht anders konnte als lachen und sagte: „Ich hatte 14 Punkte in meiner Abiklausur. Und ein 1,0 Abi. Also wenn du willst, schaue ich mir deine Aufgaben mal an. Hast du die mit?"

„Krass, ich hatte ja keine Ahnung. Ja, auf meinem Handy. Oh, das wäre so super, wenn du mir hilfst. Danke!" Er knuddelte mich lachend und ich musste auch lachen. Der Junge war echt verrückt. Aber ich mochte ihn. Er war wie der kleine Bruder, den ich nie hatte.

„Peter, meinst du, wir können sie mit nach Hause nehmen und gegen Cene austauschen? Dann hab ich endlich ne große Schwester. Mama merkt das nicht oder?", fragte Domen über meinen Kopf hin weg.

Peter musste auch lachen und schüttelte den Kopf. „Na, da würde ich nicht drauf wetten. Aber wir können es ja versuchen, sie durch den Hintereingang reinzuschmuggeln. Oh, Leute wir sind da. Hey Robbie, aufwachen!"


Über den Dächern der WeltWhere stories live. Discover now