19.Kapitel - the night we met

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"Ich hab keine Lust auf SingStar, das ist doch lame!" "Und mir ist kalt, Louis, dreh die verdammte Heizung höher!" "Tomlinson, wir haben Hunger, sind die Spare Ribs schon fertig?" Ganz klar, alle meine Freunde waren mittlerweile mit großer Sicherheit bei mir eingetrudelt. Dann konnte unsere kleine Party ja beginnen. Ich warf Harry einen bedeutenden Blick zu, den er mit einem verlegenen Kichern kommentierte und begab mich schließlich in den Windfang, um die aufgeregte Meute zu empfangen. Harry folgte dicht hinter mir. "Na toll, du bist es nur", wurde ich gleich von einem enttäuschten Niall empfangen, der wohl eher mit meiner Mutter gerechnet hatte. "Sorry, Bro, aber einer muss dir doch deine Spare Ribs kochen oder hättest du etwa lieber, dass ich diesen Job übernehme?" Sofort schüttelte er den Kopf und lief geradewegs weiter in die Küche, vermutlich um meine Mum zu begrüßen. Ich hoffte wirklich inständig, er würde eines Tages mit diesem dämlichen milf-Crush aufhören.

Aber jetzt hatte ich erstmal anderes zu tun. Perrie lief schon mit Jade Hand in Hand auf mich zu und plötzlich war ich auch schon zwischen vier Brüsten eingequetscht und wurde von zwei Art Super-Mummies durchgekuschelt. Nicht gerade die schönste Erfahrung, die ich je gemacht habe, würde ich sagen, aber da Perrie meine beste Freundin war, sah ich gnädig darüber hinweg. "Ich freue mich auch, euch zu sehen", brachte ich ächzend hervor, als sie ihre Griffe um mich ein wenig lockerten und schließlich zurück traten, um mich mit breitem Strahlen anzuschauen. Verlegen und in der Hoffnung, mich nicht allzu sehr vor Harry blamiert zu haben, zupfte ich mein Shirt wieder zurecht und fuhr mir durchs Haar. Immerhin wollte ich ihn nicht verschrecken, wir waren gerade erst Freunde geworden.

"Ich freu mich ja so, dass wir das mal wieder machen", meinte Perrie schließlich fröhlich und kniff mir direkt noch einmal in den Arm, als würde das nochmal extra betonen, wie sehr sie sich freute. (Das tat es nicht. Es tat lediglich weh.) Doch ich nickte bloß lächelnd, was Jade gleich zum Anlass nahm, das Wort zu ergreifen. "Du, Louis, wäre es auch möglich, dass wir kein SingStar spielen? Richtiges Karaoke ist doch viel lustiger und wir haben viel mehr Auswahl! Außerdem meinte Perrie, dass ihr sowie passende Mikros habt, also daran würde es ja nicht scheitern. Und mehr Songs bedeuten mehr Spaß von daher wäre ich sehr dafür, wir setzen meinen Vorschlag in die Tat um, ja?" Überrumpelt von ihrem Redeschwall, brauchte ich etwas länger, um das Gesagte zu verarbeiten, geschweige denn ihr zu antworten, weshalb sie schon längst mit Perrie im Wohnzimmer verschwunden war, ehe ich überhaupt zu diesem Punkt kam. Aber hey, klar, null problemo. Der Tag heute war schließlich zum Feiern da. Alle sollten sich wohl fühlen.

Was natürlich auch gleich wieder zu etwas Neuem führen musste. Zayn und Liam waren nämlich die nächsten, die eintrudelten und ehe ich sie überhaupt begrüßen konnte, kam schon Liam mit der nächsten Bitte an. "Hey, könnten wir bitte die Heizung ein bisschen aufdrehen? Zayn fröstelt ein bisschen und ich hab das Gefühl, er könnte sich gerade eine Erkältung einfangen, er kulcht auch so komisch die ganze Zeit. Also, ginge das?" Innerlich rollte ich mit den Augen. Äußerlich sah ich einfach nur meine zwei wirklich guten Freunde in ihrem absoluten Norm-Zustand, indem sie so sappy und lovey-dovey unterwegs waren, sodass man es nur absolut liebenswert finden konnte. Also nickte ich mit sanftem Lächeln und bekam daraufhin zwei strahlende Gesichter zu sehen, was mir nur wieder mal bewusst machte, dass man die beiden einfach nur lieben konnte.

Also marschierten auch die beiden glücklich und zufrieden ins Wohnzimmer, sodass nur noch Harry und ich zurück blieben. Nick war verhindert zu kommen, wie er mir vorhin noch getextet hatte. Wahrscheinlich war das schon seine Aufgabe mit dem süßen Typen von der Party.

"Louis?" "Ja?", verwundert blickte ich über meine Schulter hinweg zu Harry, der mich amüsiert beäugte. "Was ist? Sag schon", fragte ich also, die Arme verschränkt und bockig wie ein Kleinkind. Ich konnte es partout nicht leiden, wenn Leute mich anstarrten, ohne etwas zu sagen. "Du hast wirklich großes Glück mit deinen Freunden." Überrascht sah ich ihn an und löste meine gekreuzten Arme wieder. "Wie meinst du das?" Ich rechnete schon damit, dass er emotional werden würde, doch ganz im Gegenteil, er lächelte sanft, sodass seine Locken sich durch die veränderte Mimik an seine Wangen anschmiegten und sagte: "Sie sind alle absolut speziell und ich merke, dass du oft genervt von ihnen bist, weil jeder von ihnen auf seine eigene Art und Weise ein klein wenig anstrengend ist, aber du wirst niemals alleine sein. Niemals alleine lachen müssen, nie alleine weinen müssen. Du brauchst niemals zu fürchten, dass du nur deine Schwestern zum Shoppen hast oder dass du Wii gegen dich selbst spielen musst, weil sonst keiner da ist. Und jeder deiner Freunde liebt und schätzt dich so wahnsinnig sehr, es ist wunderschön, das ganze zu beobachten, glaub mir."

Ganz geplättet von seinen Worten stand ich einfach nur da und im Endeffekt war ich derjenige, der emotional wurde. Weshalb ich auch den Blick senkte, aber trotzdem lächelte, damit er sich keine Sorgen machte. Und er ließ es einfach zu. Er ließ mich so sein, wie ich sein wollte. Und wenn er mir einen flüchtigen Kuss auf meinen Kopf gab, dann war das absolut okay, denn Harry war jetzt auch einer meiner Freunde und wie alle anderen hatte auch er Dinge an sich, die ihn absolut bezaubernd und einzigartig machten.

***

"Puh, ich weiß echt nicht, ob ich jetzt gleich mit so einem vollen Bauch singen kann, Tomlinson. Deine Mutter ist einfach zu gut zu uns. Der Wahnsinn, diese Frau!" Nialls Schwärmereien füllten den Raum, als wir nach einem ziemlich langen Abendessen mit meiner ganzen Familie endlich alles gespült und abgeräumt hatten und in der Tat hatte sich Mum mal wieder vollkommen selbst übertroffen. Allerdings war es auch nur normal, dass Liam ihn für seine Worte mit einem Kissen abwarf und auch der Rest von uns entweder das Gesicht verzog oder einfach nur noch drüber lachte. Er würde wohl niemals damit aufhören, ich gab diesen Wunsch nun wirklich auf.

"Dann setzt du eben aus, Niall", stellte Perrie klar und verfrachtete Niall in einen Sessel, damit der genügend Zeit und Platz hatte, sein Festmahl zu verdauen. "Ich singe sowieso als erstes mit Jade und dann kommen selbstverständlich Zayn und Liam", fügte sie hinzu und gab ihrer Freundin eins der Mikrofone, die sie vom Boden bereits aufgehoben hatte. "Und zu guter Letzt ist das neue Dream Team - Hashtag Larry - dran!" Sie grinste begeistert in Harry und meine Richtung, weshalb ich zuallererst vorsichtig zu Harry sah, der aber genauso verwirrt drein schaute wie ich. "Larry was?" "Naja, Louis, Harry, Larry. Ganz einfach. Was denn sonst, du Dummerchen?"

Frauen. Absolut nicht mein Gebiet. Harry schien das ganze zudem etwas unangenehm zu sein, weshalb ich einfach ihre Worte abnickte und nochmal mit den anderen Jungs Platz nahm, um Perrie und Jade nicht beim Singen zu stören. Natürlich sangen die beiden auch gleich ihr Lied und genauso taten es gleich darauf Liam und Zayn. So viel Liebe, unglaublich, dass Harry das so gut ertragen konnte. Er saß die ganze Zeit grinsend wie ein Honigkuchenpferd da und gab den Darbietungen der vier einen solchen Beifall, dass ich wirklich befürchtete, er konnte so kein bisschen singen. Doch schließlich waren auch wir beide dran.

"Also, Styles, sag mir, was du singen möchtest", forderte ich ihn auf, einen Song für uns herauszusuchen, woraufhin er tatsächlich die Fernbedienung nahm und zu suchen begann. Ich rechnete schon fast damit, dass er sich Where's My Love heraussuchen würde, doch das tat er nicht. Stattdessen gab er The Night We Met von Lord Huron  in die Suchleiste ein. "Bist du dir sicher, dass du das singen willst? Das ist ganz schön schwer zu zweit." Er hob eine Augenbraue, ehe er langsam nickte. "Absolut sicher."

Und anders als die andere, standen wir nicht, um dieses Lied zu singen. Wir blieben sitzen, ganz nah beieinander. Und Harry sang so wunderschön, dass ich nicht mehr einschätzen konnte, ob mein Herz schlug oder schmerzte, ich wusste nur, dass ich nur noch ihn, den Song und mich selbst spüren konnte. Und das war mir in meinem Leben noch nie passiert.

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Hello x
Hiermit wünsche ich euch eine tolle neue Woche!(:
Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Lasst mir doch gerne einen Kommentar & Votes da x

All the Love. L x

Love Me Like Christmas (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt