3.Kapitel - dinner with the styles kids

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Zayn und ich hatten den gesamten Tag damit verbracht, Ideen zu brainstormen für eine mögliche, süße Weihnachtsaktion, doch alles, was wir bisher gesammelt hatten, waren eine Waffelherzen-Aktion und ein langweiliges Schul-Wichteln. Jedoch konnte keiner von uns sich auch nur annähernd genug für eine Idee begeistern, weshalb wir beschlossen hatten, die Entscheidung erneut zu vertagen. Allerdings könnte das auch daran liegen, dass Fizzy und Lottie in mein Zimmer geplatzt kamen und einen Aufstand vom Feinsten gemacht hatten, weil wir ja einkaufen müssten.

"Wofür wollt ihr jetzt noch einkaufen gehen? Es ist Samstagnachmittag, wir haben alles wichtige im Haus", seufzte ich genervt und ließ mich rücklings auf mein Bett, besser gesagt Zayn, fallen. Mit einem lauten "Uff", schob der mich doch auch sofort wieder von sich runter, sodass ich mit voller Wucht vom Bett direkt auf meinen Hintern fiel. "Nicht dein Ernst, Zayn", murrte ich genervt, doch Zayn achtete gar nicht auf mich.

Weshalb ich beschloss, auch keine Rücksicht auf ihn zu nehmen.  "Wisst ihr was, Mädels? Das klingt perfekt. Zayn, du musst gehen." "Bitte?" "Selbst schuld, Blödmann." Zayn verzog die Lippen zu einem Schmollmund, stand aber ohne weiteres Gezicke auf und klopfte mir einige Male auf die Schulter, ehe er sich mit einem "Schreib mir, Arschgesicht" von mir verabschiedete. "Louis, ganz ehrlich, ich werde niemals dich oder deine Freunde verstehen können. Ihr seid einfach nur komisch und gefühlsbehindert", war alles, was Fizzy mit einem verblüfften Gesichtsausdruck von sich gab und auch Lottie schien nichts weiteres mehr zu sagen zu haben. 

Wenig später hatten die beiden mich außerdem tatsächlich dazu gebracht, in den Wagen zu steigen und mich mit ihnen auf den Weg zum Supermarkt zu machen. "Wofür genau müssen wir jetzt nochmal hierher? Was wollt ihr denn so unbedingt kaufen?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen, während ich versuchte, exakt in eine der Parklücken einzuschlagen. "Die Styles' kommen doch heute zum Abendessen, Louis. Schon vergessen? Hab ich dir doch gestern gesagt", informierte mich Lottie, in ihrer Stimme schwang ein klein bisschen Tadel mit. "Bruh." "Bruh? Louis, dein ernst?", meckerte nun auch Fizzy mit und genervt brachte ich das Auto abrupt zum Stehen. "Mädels", meinte ich ein wenig lauter, als sich ihre Stimmen geradewegs überschlugen, "ist okay. Es ist okay. Dieser Barry und seine Schwester können kommen. Wir kochen was. Aber begeistert bin ich nicht gerade, meinen Abend so zu verbringen." "Als hättest du irgendetwas besseres vor, du Freak." "Hey", schmollte ich und zwickte Lottie in den Oberarm, die deshalb quietschte.

"Du wirst aber nett sein, oder, Lou? Er heißt Harry", erkundigte sich auch meine andere Schwester bei mir, also drehte ich mich zu Fizzy nach hinten um und streichelte kurz ihre Wange. "Natürlich, Love. Du kennst mich doch. Ich weiß, wie schwer es ist, hier neu anzufangen, uns ging es damals ganz genauso, nicht wahr?" Fizzy lächelte mich warm an und nickte sanfte. Ich liebte das an ihr. Dieses ruhige, liebevolle. Sie kam genau nach unserer Mutter. Nicht wie ich. Ich hatte mehr von meinem Vater abgekriegt.

"Also, was kochen wir?"

***

"Du machst auf, wir glätten noch unsere Haare!" Kaum hatte ich die Worte von oben gehört, war meine Laune auch schon wieder im Keller. "Nicht ihr ernst jetzt", murrte ich, schlurfte aber dennoch zur Türe und öffnete sie mit dem schönsten und nettesten Lächeln, das ich zustande brachte. "Willkommen in der Nachbarschaft. Ihr müsst Gemma und Harry sein. Kommt doch rein." Innerlich atmete ich erstmal tief durch, da ich diese drei Sätze tatsächlich richtig über die Bühne gekriegt hatte, äußerlich fiel mein Blick zum ersten Mal auf die zwei Menschen, die da vor mir standen. Und halleluja, das waren zwei sehr hübsche Menschen. Vor allem der Junge, Harry.

"Hi, das ist so lieb von Lottie und euch allen, uns zum Essen einzuladen. Das hier ist für euch", begrüßte mich die junge Frau, Gemma, freundlich und hielt mir, wie ich schnell feststellte, einen billigen Prosecco entgegen. "Dankeschön", erwiderte ich leicht peinlich berührt und bat beide herein, was Gemma auch gleich tat und vermutlich direkt zu Lottie oder den anderen Mädels abhaute. "Du musst dann wohl Harry sein", stellte ich dümmlich fest, als ich bemerkte, dass sich Harry noch immer keinen Zentimeter von der Stelle gerührt hatte. 

Seine wirklich wahnsinnig grünen Augen starrten für einen Moment in meine, dann wanderten sie meinen Körper hinab und schließlich wieder hinauf. "Hey, ja, ich bin Harry", meinte er schließlich mit unglaublicher tiefer Stimme und das ganze so unglaublich langsam, dass ich Gänsehaut bekam. Und das nicht nur wegen der Kälte. "Komm doch rein, Harry." "Ja, sowas in der Art hattest du bereits gesagt", entgegnete er mit leisem Lachen, woraufhin ich mich gleich ein wenig entspannte. Dieser Typ hatte auf jeden Fall eine überaus angenehme Stimme.

Ich schloss die Türe hinter ihm und gerade als ich mich umdrehte, konnte ich ihn noch dabei beobachten, wie er seine Jacke auszog. Es trug eine ziemlich alte, braune Jacke, die fast so aussah, als wäre sie mit Schafsfell ausgefüttert, und auch seine Schuhe waren hellbraune, ziemlich abgeranzte Boots. Doch ich beschloss, ein Buch nicht nach seinem  Cover zu beurteilen, weshalb ich ihn geradewegs ins Esszimmer führte, das direkt an die Küche angegliedert war. "Also, wir haben die hauseigene Lasagne gemacht, bitte frag nicht nach dem Rezept, ich habe nämlich keine Ahnung, denn eigentlich stand ich beim Kochen nur nebendran und habe gute Ratschläge verteilt."

Harry lachte erneut und ich fühlte mich wirklich wie in diesen Liebesschnulzen, in denen die Protagonisten davon schwärmten, dass sie die Stimme ihres Crushes für immer hören könnten. Moment. Was?

"Oh, hey ihr beiden! Du musst Harry sein, hallo Darling, herzlich Willkommen in der Nachbarschaft", unterbrach meine Mutter natürlich zum perfekten Zeitpunkt Harrys und meine Konversation und schon fand sich Harry in den Armen meiner Mutter wieder. "Wunderschöne Locken hast du da, Schätzchen, die sehen fantastisch aus", fuhr sie fort, Harry Komplimente zu machen, der fast so rot anlief wie das rot-schwarz karierte Flanellhemd, das er trug. "Die Kinder haben Lasagne gemacht, ich hoffe, sie wird dir und deiner Schwester schmecken. Gemma heißt sie, richtig? Ein wunderschöner Name", plapperte meine Mum Harry munter voll, der aber brav lächelte und immer wieder nickte. 

Bis der Timer unseres Ofens zu piepsen begann und den Redefluss meiner Mutter endlich unterbrach. "Oh, ihr beiden, setzt euch. Holt eure Schwestern, das Essen ist fertig!"

Also riefen Harry und ich die Mädels und setzten uns. Der Abend war drauf und dran sehr interessant zu werden.

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Hello, ich dachte mir, ich lasse euch mit einem neuen Kapitel in die Woche starten. xx
Ich hoffe, es gefällt euch und ihr freut euch auf mehr!

All the Love. l x

Love Me Like Christmas (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt