Kapitel 20

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In schnellen Schritten, und nicht ganz so verwirrt wie vorher, eilte die Kellnerin zu Spencer's Tisch und stellte den kleinen Teller mit der Rechnung vor ihn hin. Schnell fischte sie auch noch ihren Geldbeutel aus ihrer Tasche und nahm das Geld, welches ihr Spencer entgegen streckte, an.

Spencer schaute kurz zu Heather, um sich zu vergewissern das es ihr gut ginge. Ihr blickt hob sich und wanderte von Spencer zur Kellnerin.

Heather's Augen weiteten sich und die der Kellnerin taten es ihr gleich. Ihr Münder verzogen sich zu einem fröhlichen Grinsen und ich konnte schon ahnen was jetzt passieren würde.

Die Beiden kannten sich offensichtlich von früher und waren sich schon seit Ewigkeiten nicht mehr begegnet. Es folgte ein unnötiges Gespräch über die guten alten Zeiten, das nicht langweiliger hätte sein können.

Zehn Minuten später waren sie dann auch endlich fertig, Spencer stand auf, Heather stand auf und nur die Rechnung blieb alleine auf ihrem kleinen Teller liegen. Mit offenem Mund starrte ich die Rechnung an und musste mir eine Träne verkneifen.

Ein letztes Mal drehte Heather sich um und warf ihrer alten Freundin ein freundliches Lächeln zu und wie durch ein Wunder sah sie die Rechnung auf dem Tisch liegen, eilte zurück, nahm sie und gab sie Spencer.

Ich war gerettet, dank Heather. Wer hätte das gedacht?
Dankbarer hätte ich in diesem Moment nicht sein können, auch wenn ich sie ja eigentlich hassen müsste.

Während ich den Beiden hinterher lief konnte ich mir ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen.

Die beiden gingen durch den nahe gelegenen Park und setzten sich nach etwa fünf Minuten spazieren gehen, auf eine kleine Bank gegenüber eines Sees. Ich stand vor ihnen und beobachtete sie, hörte ihrer Unterhaltung aber nicht zu. Irgendwann setze ich mich an das See Ufer, so dass ich sie nicht mehr sehen konnte und spielte mit dem Wasser. Die Worte ihres Gesprächs drangen nicht mehr zu meinen Ohren und verfiel in eine Art Trance in der ich alles um mich herum ausblendete, bis ich mich irgendwann, aus Reflex heraus, umdrehte und ich die Beiden Arm in Arm auf der Bank sehen konnte.

Ich war mir nicht sicher was ich fühlte, oder was ich fühlen sollte, aber irgendwas sagte mir, das ich traurig und gleichzeitig wütend sein müsste. Doch die Gefühle fühlten sich nicht real an und so beschloss ich mein Gefühlschaos hinter mir zu lassen um mich auf die wichtigen Dinge fokussieren zu können.

Wie zum Beispiel diese wundervolle Rechnung deren Ecke aus Spencer's Jacke hervor ragte und die gleichzeitig meine Eintrittskarte in den Himmel sein würde.

Pain, Fear, LoveWhere stories live. Discover now