Kapitel 8

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Langsam öffnete ich meine Augen und wurde sofort von einem grellen Licht geblendet. Als ich mich an das Licht gewöhnten sah ich, dass ich noch immer gefesselt war.

Nach etwa zwei Minuten in denen ich erstmal richtig aufwachte spürte ich wie klebrig meine Haut war. Ich musste stark geschwitzt haben, hatte ich schlecht geträumt?

In diesem Moment hatte ich vergessen welchen Schmerzen ich in meinen Träumen ausgesetzt war, doch es sollte nicht lange dauern bis ich mich wieder erinnern würde.

Langsam löste ich mich aus dem schlaftrunkenen Zustand, dem ich verfallen war und sofort trat ein stechender Schmerz ein. Ich wusste sofort woher er kommen musste und senkte meinen Blick um auf meine Hand schauen zu können.

Mein Handrücken, oder das, was übrig war, sah schon etwas besser aus.

Die Hand sieht den Umständen entsprechend gut aus, wie ein Arzt das jetzt wohl sagen würde. Das bedeutet aber nichts anderes als "Die Hand wird sie nicht mehr benutzten können, aber an Blutverlust wird sie jetzt wohl auch nicht mehr sterben".

Bevor mir schlecht von dem Anblick werden konnte schaute ich schnell weg, bei der Gelegenheit sah ich mir auch gleich den Raum noch etwas genauer an. Insbesondere den metallenen Tisch in der Mitte.

Der Tisch war leer, jedoch voller Blut und auch der Blutfleck darunter war größer geworden. Caitlin war weg.

Was er wohl mit ihr gemacht hatte? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Es war wie als hätte ich einen Filmriss oder Ähnliches gehabt.

Merkwürdig.

Obwohl ich gerade noch geschlafen hatte war ich schon wieder müde. Durstig war ich auch und hungrig, allgemein ging es mir nicht wirklich gut.

Wie lang war ich eigentlich schon hier? Einen Tag? Zwei Tage? Vielleicht sogar schon länger?

Eins stand fest, ich musste hier raus und das möglichst bald!

Die Einzige Möglichkeit hier raus zu kommen war die große Eisentür, denn Fenster gab es in diesem Raum keine. Doch wie sollte ich es bis zu der Tür schaffen? Schließlich war ich festgebunden.

Und selbst wenn ich es bis zur Tür schaffen würde, müsste ich diese erstmal auf bekommen, denn mein Entführer hatte sie abgeschlossen und dann müsste ich noch aus dem Haus kommen und ich wusste ja nicht mal wo ich mich überhaupt befand.

Es schien aussichtslos doch plötzlich erblickte ich etwas was mir wieder Hoffnung gab. Der Pinsel. Genau der Pinsel der mit Säure getränkt war und aus irgendeinem Grund nicht wegzuätzen schien.

Dieser Pinsel lag neben meiner verätzten Hand, nah genug um ihn greifen zu können und vielleicht könnte ich ihn so halten, dass er meine Stofffesseln zerätzen konnte.

Mein Herz raste und ich wusste das es noch ein langer Weg war, aber die Hoffnung aus dieser Hölle fliehen zu können machte mich glücklich.

Langsam streckte ich meine Finger aus und bereute es schon fast wieder, denn sofort tat die Wunde wieder unvorstellbar weh, doch ich biss meine Zähne zusammen, schließlich wollte ich Freiheit und das war nun mal die einzige Möglichkeit diese zu erlangen.

Stück für Stück bewegten sich meine blutigen Finger zum Pinsel bis ich ihn irgendwann zu fassen bekam.

Triumphierend lächelte ich und atmete einmal tief durch. Die Hälfte war geschafft. Jetzt müsste ich den Pinsel nur noch umdrehen, so das er in Richtung meiner Fessel zeigt und ihn dann dagegen drücken.

Doch das war leichter gesagt als getan.

Langsam versuchte ich den Pinsel umzudrehen, immer darauf bedacht ihn nicht zu verlieren, denn wenn ich ihn loslassen würde könnte er die Bettkante herunter rollen und meine einzige Hoffnung konnte ich vergessen.

Fast war es geschafft. Jetzt konzentrierte ich mich mehr als zuvor und blendete alles um mich aus. Ein weiteres Mal holte ich tief Luft. Der Pinsel war fast in der richtigen Position.

Ein lautes Krachen ließ mich aufschrecken und der Pinsel fiel zu Boden.

Pain, Fear, LoveWhere stories live. Discover now