Black out

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Als ich die Augen aufschlug, hatte die Dämmerung schon eingesetzt. Verstohlen warf ich der zwielichtigen Gestalt einen Blick zu welche gegenüber von mir auf dem Boden kauerte. Sie starrte unbeweglich in die Ferne ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich schluckte. Es schmeckte nach Blut. Kein Wunder. Bevor meine Augen sich an den größtenteils düsteren Raum gewöhnten musste ich ein paar mal blinzeln. „Gut. Du bist wach". Mehr sagte er nicht. Natürlich nicht. Ich zog scharf die Luft ein. Der Schmerz traf mich wie ein Faustschlag ins Gesicht. „Was ist passiert ?"flüsterte ich fast schon. Meine Stimme war rau und hörte sich fremd und ungewohnt an. So als hätte man zu lange von ihr keinen Gebrauch mehr gemacht. Seine Antwort war einfach. „Gestern Abend". Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern und das dröhnende Rauschen so gut es ging zu ignorieren. Einzelne Fetzen des Abends blitzen vor meinen inneren Auge auf. Ich, wie ich mich mit meinen Brüdern unterhielt. Ich, wie ich in der Bar herumlungerte. Ich, wie mir langweilig wurde und ich begann aus Vergnügen meine Hand in die Taschen der Menschen gleiten zu lassen und Scheine, Uhren und Schmuck ans Tageslicht beförderte.
Ich, wie ich erwischt wurde und mich mit dem Typen angelegt habe.
Der Typ, wie er mir eine reinhaut.
Ich, wie ich ihm ein Messer in den Arm ramme.
Und schließlich wie mir von hinten jemand eins überzieht.
Ich kann zwar nicht sterben, aber Schmerzen kann ich schon noch spüren.

Die MaskeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt