Christmas Special // 2

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Teil 2

          „DIE GUTE NACHRICHT IST: Sie ist immer noch hier", eröffnete Hillow ihre Rede im Speisesaal. Kleine Flocken rieselten zwischen den Wurzeln des hohen Gewölbes durch und setzten sich in ihren hellen Haaren ab. In einer versonnenen Bewegung wischte die Rebellenanführerin sie fort, „Die schlechte Nachricht ist allerdings dieselbe: Sie ist immer noch hier. Was bedeutet, dass wir sie finden und zurück in ihre Zelle bringen müssen."

Hillow stand, dank ihrer geringen Größe, direkt vor mir auf dem Tisch. Und von genau dem wäre sie auch beinahe herunter gefallen, als mit einem Knall die Tür zum Essensaal aufflog und eine Kreatur herein gestürzt kam.

Es war Finnbar. Unser Informant für Außenaktivitäten und hauptberufliche Dramaqueen. Seine Haare standen ihm wild vom Kopf ab und erweckten in mir das merkwürdige Gefühl, diese Szene schon einmal erlebt zu haben.
„ES GIBT NEUIGKEITEN!"

Jup. Den Teil kannte ich bereits. Leider änderte das nichts an der Reaktion meines Körpers, der prompt eine Wagenladung Steine in meinen Magen kippte. Was war wieder passiert?

Neben mir kletterte Hillow von ihrem behelfsmäßigen Podest und wank den Jungen zu sich, während um uns herum das Tuscheln lauter wurde.
Unmerklich rückte Eve ein Stück näher an mich heran, was mich eigentlich für das Kommende hätte vorwarnen sollen. Gedankenleser waren fürchterlich im Geheimnisse behalten.

„Finnbar!", schalt Hillow unterdrück und zog den Burschen von unserem Tisch fort, „Wir hatten doch über derartige Auftritte geredet. Ich habe nicht mehr das beste Herz! Willst du mich eines Tages noch ins Grab bringen?"

Ich hörte die Antwort nicht, weil Balthar und Tyana in diesem Moment einen Streit vom Zaun brachen, der darin endete, dass Lewi sich zwischen die Zwei setzte und jemand mir Pudding an die Seite meines Kopfes warf.

Hillows Gesichtsausdruck fiel in sich zusammen, als sie den Worten des Informanten lauschte.
Ihr Blick huschte nur für einen Herzschlag zu mir herüber, doch er schaffte es, meine Knie funktionsuntüchtig zu machen.
Etwas Schlechtes war passiert. Etwas ganz Schlechtes. Oh wehe, Ravn hatte sich neu verlobt! Der würde etwas erleben können.

Aber die Anführerin der Rebellen war noch nicht bereit diese Nachricht mit uns allen zu teilen. Sie schickte den Jungen nach draußen und bedeutete dem Tisch mit ihren engsten Ratsmitgliedern, sich schon einmal auf den Weg zum kleinen Versammlungszimmer zu machen. Zumindest die, die den Überraschungsangriff des begeisterten Informanten überlebt hatten.
Dann holte sie sich mit einem schrillen Pfiff die Aufmerksamkeit ihrer Leute zurück.
Es hatte was von Schafe hüten.
„Die Gruppe, die mir die Waldelfe in ihre Zelle bringt, bekommt über die gesamten Festtage frei von all ihren Verpflichtungen", und damit folgte sie Lady Beanna durch eine schmale Tür hinaus.

Ich rutschte unruhig auf meinem Sitzplatz hin und her. Gab es überhaupt eine Möglichkeit, dass Ravn nichts mit den Neuigkeiten zu tun hatte? Irgendeine?
Ich wandte mich an Eve, doch die Gazel gab sich große Mühe meinem suchenden Blick auszuweichen. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich geschworen, dass selbst die winzigen Hörner in ihren dunklen Locken rot anliefen.

„Ihr habt es gehört", machte sich Lewi über den Lärm von schabenden Tischen und diskutierenden Gruppen bemerkbar, „Zeit, unseren guten Namen wiederherzustellen." Er musste allerdings den Satz drei Mal wiederholen und Balthar mit seinem Armstumpf schlagen, bis sie sich wieder zu ihm umdrehten. Cam ließ die kleinen Lichtkugeln in seiner Hand ersterben, mit denen er vorher gelangweilt gespielt hatte.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWhere stories live. Discover now