4- "Ich heiße Lya. Nur Lya."

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"[...] Der König zeugte über seine beachtliche Lebensspanne elf eigene Kinder. Er nahm zudem acht Weitere aus den ersten Ehen seiner Frauen in seiner Familie auf. Von ihnen allen sind bis zu diesem Datum nur noch zehn Stück am Leben. 
Besonders hervor zu heben sind dabei Tistalie und Mareia Tiàlan (✘ 42. und 54. Jahr Kaelchons), einzige Vollgeschwister und Kinder aus erster Ehe des Königs. 
Lyanna Tiàlan, die einzige magisch begabte Tochter des Königs und angedachte Thronfolgerin (82. Jahr Kaelchons),  sowie ihr Halbbruder Jamah Lenlay, der sich den Rebellen anschloss. 
Heute befinden sich nur noch sieben legitime Töchter des Königs im Palast, sowie zwei Una Fil: Rake Hemdale und Theenan Sorge. Keiner von ihnen wurde jemals als neuer Kronerbe ausgerufen. [...]"

  - (Lional Frank, "Die Geschichte der letzten fünf Jahrzehnte". S. 232)  

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          Es war still im verschlafenen Palast des Königs. Die Soldaten vor den einzelnen Türen starrten schweigend vor sich hin, Diener gingen ihren Arbeiten nach, die erledigt sein mussten, bevor der nächste Morgen graute.

Einzig und allein ein dumpfes schleifendes Geräusch hinter der Tür eines Turmzimmers störte die friedliche Ruhe.

Und ich war dafür verantwortlich.
Aber Gloryas bewusstloser Körper war zu schwer, um sie hinüber zu der niederen Tür zu heben.
Hätte Ravn mir nicht den Tisch abgenommen, ich hätte die Scheibe einschlagen und Glorya rausgeschmissen. Doch alle, für mich werfbaren, Gegenstände hatten nach meinem letzten Aussetzer das Zimmer verlassen und die scharfen Objekte mitgenommen. Sonst hätte Glorya jetzt keine Hand mehr.

Ob Kaelchon mit ihrem Tod rechnete? Sicherlich, wenn er beschlossen hatte sie zu meinem persönlichen Schatten zu machen. Ich hatte in den vergangenen Tagen kaum eine Sekunde ohne sie verbracht und es war ernsthaft die schlimmste Folter gewesen, die mir der König hatte auferlegen können.

Vorsichtig eine Hand unter ihren Armen wegziehend, kämpfte ich eine Faust hoch zur Tür und klopfte ungeduldig. Mein Plan war-... nennen wir es unausgereift. Aber ich war nicht mein Bruder.

Es verstrich eine Ewigkeit, ehe sich die Tür nur einen Spalt breit öffnete. Doch keiner der wachhabenden Soldaten streckten ihren Kopf hinein. Das wäre auch zu einfach.

Unter Aufbietung all meiner Kräfte wuchtete ich Gloryas Körper hoch und warf ihn an die Tür. Beides stürzte raus auf den Gang und zwischen zwei verdutzte Männer, die einen Herzschlag zu lange brauchten, um zu reagieren. Ihre Augen starrten noch das Blut in den blonden Locken an, da hatte ich mich bereits auf einen geworfen und ihm sein Kurzschwert aus dem Gürtel gerissen.

In einer vollkommen unnötigen, aber spektakulären Drehung vollführte ich meinen Lieblingstritt gegen das Knie des anderen, ehe dieser selbst zur Waffe griff. Ein widerliches Krachen, dann sackte er gegen seinen Freund und hätte mich beinahe zwischen ihnen eingequetscht.

Jagd der Verfluchten Kinder- Das Elfenkind IIIWhere stories live. Discover now