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Wessen Dreizack zuerst zerstört wird, geht als Verlierer aus dem Kampf hervor. Ein archaisches Spiel für Schaulustige, zum Vergnügen der Menge. Und in Wahrheit, eine Demonstration der Macht.

Die Schläge, die Orm einzustecken hatte, waren nichts im Vergleich zu denen, die der Prinz von den Fishermen einzustecken besaß. Schläge gegen die Rippen, den Schädel oder der Versuch mit den Spitzen der Waffen zuzustechen, war alles dabei. Ein Treffer war übler als der anderer, doch den Orm wenig später einstecken musste, ließ Norvina die Hände vor dem Gesicht zusammenfalten. Die Speerspitze des Fishermen Prinzen, traf Orm ungünstigerweise dort im Gesicht, wo der Helm ihn nicht schützen konnte. Ob sehen oder hören, es machte keinen Unterschied, da hören mehr als ausreichend war.

Verhalten begann Norvina ebenfalls,, wie die johlende Menge es tat, an zu klatschen und sah zu Orm hinauf, der sich von der Menge feiern ließ. Er war ganz in seinem Element. Im Mittelpunkt, der alleinigen Aufmerksamkeit.

"Ziemlich übel, wenn du mich fragst", doch Orm schien nicht direkt zu wissen, was sie meinte, weshalb Norvina sich auf ihre Schläfe zeigte, als sie nach dem Kampf zu ihm kam, "Wenn eine Narbe zurückbleibt, ist es wenigstens ein Andenken daran, dass du aus deinem ersten Kampf als Sieger hervorgegangen bist. Könnte durchaus schlimmeres geben."

"Zu verlieren zum Beispiel", lachte Orm während er sich den Brustpanzer abnahm, doch Norvina verzog bei seinem Anblick schmerzlich das Gesicht und drehte seinen Kopf zur Seite, um sich über die Tiefe der Wunde zu vergewissern, "Ich werde dich wohl nie wieder los, kann das sein?"

"Will man das überhaupt? Mich loswerden? Hin und wieder brauchst du nämlich jemanden, der dich auf den Boden der Tatsachen zurückholt", zu ihrer Erleichterung, war es nur ein Kratzer, der nicht all zu tief sein dürfte und wie Norvina vermutete, keine Narbe hinterließ, "Du bist.... ähm, um es vorsichtig auszudrücken, keine Person, die das große ganze sieht.... sehen möchte, sondern ausschließlich sich selbst im Mittelpunkt. Die Kunst des Krieges kennst du? 'Wenn du deinen Feind kennst und dich selbst, brauchst du die anstehende Schlacht nicht zu fürchten. Doch, wenn du nur dich selbst kennst und nicht deinen Feind, folgt auf jeden Sieg eine Niederlage.' Wenn du das Volk nicht kennst, weil es für dich persönlich nicht von Interesse oder Belangen ist, dann bist du nicht fähig, es eines Tages zu führen. Mag sein, dass du König wirst, aber du bist nicht fähig, einer zu sein. Ich kenne deinen Vater und du hast nichts von dem gelernt, was er versucht hat, dich zu lehren. Zu verlieren ist kein Zeichen der Schwäche oder eine Schande, sondern nur für dich, in deinen Augen, ist es so. Lern endlich den Unterschied kennen, Orm."

"Dir ist bewusst mit wem du gerade, wie sprichst", es lag nicht in Norvinas Absicht, einen Wunden Punkt bei Orm zu treffen, doch es zeigt wieder einmal, dass er es selbst längst wusste und nicht zugestehen wollte oder sein Vater, es ihm ebenfalls sagte, "Ich bin...."

"Prinz. Und? Es macht dich zu keiner besseren Person, ganz im Gegenteil", unterbrach Norvina Orm kühl, was Orm noch mehr aufregte als ohnehin bereits, "Du hast mich vorhin gefragt, warum ich hier bin. Ich wollte wissen, was aus dem Jungen von früher geworden ist, der mir etwas bedeutet hat, doch die Antwort, hätte ich lieber nicht wissen wollen. Diese gefällt mir nämlich nicht. Das Streben nach Ruhm und Anmerkung, tut dir nicht gut."

"Dann solltest du vielleicht lieber gehen, denn der Junge von damals, hat sich weiterentwickelt. Du hast nämlich keine Ahnung, was es bedeutet oder mit sich bringt, der künftige König von Atlantis zu sein", damit mag Orm zwar recht behalten, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass er, zumindest im Augenblick und seiner Einstellung, nicht dazu imstande ist, ein guter Herrscher zu werden, "Jetzt, wo du weißt, dass du nicht das bekommen wirst, was du willst, ist es womöglich für dich an der Zeit, die Vergangenheit, Vergangenheit sein zu lassen und nach vorne zu blicken. Mein Rat daher: Such dir ein neues Projekt oder jemanden, dem du deine Moral- und Wertvorstellungen predigen kannst. Ich bin dafür nicht zu haben, noch brauche ich es."

Manchmal sind Worte reichlich überflüssig, weil es vollkommen ausreicht, es zu sehen, was aus einem geliebten Menschen geworden ist. Nicht jeder entwickelt sich zum Positiven, sondern schlussendlich zur schlechteren Version seiner selbst weiter.

 Nicht jeder entwickelt sich zum Positiven, sondern schlussendlich zur schlechteren Version seiner selbst weiter

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✔for the Throne [Aquaman]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt