05

471 20 2
                                    

Was Atlantis verdiente und mehr als brauchte, viel mehr, dringend benötigte, war ein König und kein Herrscher. Und genau, da lag das Problem. Der aktuelle Regent des atlantischen Königreiches war kein König, sondern ein Herrscher. Und daran würde sich nie etwas ändern, denn Orm war ein Herrscher. Sein unermesslicher Drang nach Macht, Ruhm, Anerkennung und herrschen zu wollen, haben ihn vergessen lassen, wenn er es überhaupt jemals gewusst hatte, was es bedeutet, ein Reich zu regieren und es zu leiten.

Somit war die darauffolgende Zeit und Tage im atlantischen Reich nicht zu vergleichen mit jenen als Orvax noch König war und über Atlantis regierte.

Ein neues Zeitalter war angebrochen. Als Norvina zu Orm sagte, die Herrschaft eines Königs ginge auf und unter wie die Sonne, hatte sie nicht gemeint, er müsse Dinge anders handhaben als sein Vater es tat, um zu beweisen, er sei ihm ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen.

"Er ist kein Kind mehr, Vulko, schon lange nicht mehr", am Fuße des Throns warf Norvina einen langen Blick hinauf, atmete schnaufend aus und schaute anschließend zum königlichen Berater, "Ihm fehlt das Verständnis, das Krieg, nicht gleich Krieg ist. Nicht jeder Krieg ist notwendig, nicht jeder Krieg ist gerechtfertigt. Sein Krieg führt ins nirgendwo. Es ist ein Unterfangen ohne erkennbares Ziel, denn es gab Gründe, dass vor Jahrhunderten, die Meere in sieben Reiche aufgeteilt wurden."

"Die Zeit wird kommen", beschwichtigte Vulko und spielte auf etwas an, doch Norvina glaubte weder an das eine, noch an das andere, "Sie kommt immer. Manchmal ist Warten, das Schwerste, was wir tun können, du weißt es nur zu gut Norvina."

Warten. Abwarten. Zusehen. Es geschehen lassen. Wie lange? Je mehr Zeit verstrich, desto näher kam Orm sein Ziel, eine Armee aufzustellen und seinen künftigen Krieg vorzubereiten.

Es war davon auszugehen, dass Nereus, welcher über das Königreich der Xebel regierte, auf der Seite von Orm stehen würde und dessen Ansichten teilt. Ansonsten hätte er dem auch nicht zugestimmt, dass seine Tochter Mera die zukünftige Frau von Orm wird und die Königin über Atlantis. Kein Vater würde dies tun.










Das Verschwinden von Mera blieb natürlich nicht unbemerkt und am allerwenigsten Orm. Wohin die zukünftige Königin allerdings, aus ihrer Sicht, klamm und heimlich, verschwand, dürften nicht einmal eine handvoll Leute wissen.

In letzten Tagen war deutlich zu beobachten gewesen, dass Nereus Tochter so allerhand Geheimnisse besaß und Vulko darin involviert sein dürfte. Was immer die beiden besprachen, wenn niemand Fremdes zusah oder zuhören konnte, es dauert nicht lange, denn es waren bloß wenige Worte, die die beiden miteinander wechselten, um kein Aufsehen zu erregen oder das jemand misstrauisch werden würde.

Und wie Norvina Vulko kannte und dank der letzten Gespräche mit ihm wusste, dass ihm die aktuelle Lage ebenfalls eher missfiel. Vielen erging es ähnlich, doch so schnell würde sich nichts daran ändern außer die Gerüchte, die keine waren, würden einkehren.

"Einen Moment", auf dem Rückweg zu ihrem Zimmer, nach der kleinen Unterhaltung mit Vulko im Thronsaal, hielt Orm Norvina beim Vorbeikommen auf den Gängen am Oberarm fest und schickte die Wache, die ihn begleitete, weiter, "Wir haben zu reden."

"Ich wüsste nicht worüber Euer Hoheit", entgegnete Norvina zuckersüß und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, wobei Orms Hand weiterhin ihren Arm umfasste und sie daher wusste, sie käme nicht um diese Unterredung drumherum, "Nun gut."

"Ich habe eine Frage an Euch", den Unterton, den Orm besaß, ließ ein ungutes Gefühl in Norvina aufkommen und das er ihr nur den Kopf zuwandte, machte dies nicht besser, "Ist Vulko dem Thron treu?"

"Er ist Atlantis treu", entgegnete Norvina, was mehr Auswirkungen haben als jeder annehmen dürfte, "Seine Treue gilt Atlantis."

Zeitgleich, nachdem Norvina ausgesprochen hatte, veränderten sich Orms Gesichtszüge minimal. Was immer ihre Worte bewirkt oder ausgelöst haben, es war mehr als nur eine Kleinigkeit gewesen. Es war viel mehr. Etwas schnürte sich fester und festigte seinen Gedanken. Was immer es sein dürfte, schon bald würde es an die Oberfläche kommen und zeigen, was seit Jahren am Wachsen war.

"Orm?", eines, eine aller letzte Sache blieb Norvina noch zu sagen, denn wer wusste schon, wie es bald aussehen würde, "Es ist schade, dass vom Jungen von damals nichts mehr übrig geblieben ist, denn diesen, habe ich immer geliebt."

Es hatte zu lange gedauert bis Norvina verstand, was Orms Frage an sie wirklich bedeutet hatte. Was die wahre Absicht dahinter war. Misstrauen. Misstrauen gepaart von Paranoia.

 Misstrauen gepaart von Paranoia

ओह! यह छवि हमारे सामग्री दिशानिर्देशों का पालन नहीं करती है। प्रकाशन जारी रखने के लिए, कृपया इसे हटा दें या कोई भिन्न छवि अपलोड करें।
✔for the Throne [Aquaman]✔जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें