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Piper

Seufzend erhob ich mich vom Boden. ,,Ich weiß nicht wo dein Makeup ist Drew und es ist mir auch so ziemlich egal, also nerve bitte jemand anderen", sagte ich während ich mich umdrehte und zur Tür marschierte.

Gerade als ich nach draußen treten wollte, begann Drew erneut sich aufzuregen: ,,Das waren sicher wieder die Stolls. Wie ich ihnen nur allzugerne den Hals umdrehen möchte. Die können sich auf was gefasst machen, das sag ich dir." Während sie sprach fuchtelte sie wild mit ihren Händen umher.

Ich drehe dir gleich den Hals um, dachte ich gereizt. ,,Tu was du nicht lassen kannst", erwiderte ich ehe ich nach draußen verschwand. Es war bereits Nachmittag. Die Sonne wurde heute von einer Wolkenschicht bedeckt und trug nur allzu gut zu der grauen Atmosphäre bei, die sich wie ein Schleier auf Camp-Halfblood niedergelassen hatte.

Zum Hades mit diesem Brief. Dieses zerknüllte, weiße, scheinbar harmlose Blatt Papier hatte uns einen weiteren Krieg angekündigt. Naja, nichts ist so wie es scheint.

Ich ließ meinen Blick über das Camp gleiten. Man konnte die Anspannung, die in der Luft lag, nur allzu gut wahrnehmen. Demigötter flüsterten untereinander und sahen sich immer nach allen Seiten um, als hätten sie Angst, dass sie jemand hörte. Angespannt gingen ein paar in Gruppen durch das Camp zur Arena, den Wald ständig im Blick.

Paranoia, der ständige Begleiter eines jeden Halbblutes. Auch wenn wir einen Schutzwall hatten, war die Angst, dass jener zusammenbricht oder einfach den Geist aufgibt, aus welchen Gründen auch immer, vorhanden. Man musste sich für das Schlimmste wappnen und auf das Beste hoffen. Meistens kam es im Endeffekt jedoch noch schlimmer als erwartet. Aber das war nun einmal der deprimierende Alltag von uns Demigöttern. Kann man nix gegen machen.

Mein Blick blieb an der Ares Hütte hängen. Frank und Hazel waren heute Vormittag wieder zurück nach Camp Jupiter gereist, um die schlechten Neuigkeiten, des gestern abgehaltenen Kriegsrates zu überbringen und sich gegen den Feind zu wappnen.

Ich wollte bei meinen griechischen Halbgeschwistern bleiben und ich war ja auch das 'Oberhaupt' der Aphrodite Hütte. Jason blieb auch im Camp Halfblood. Er sagte es gefalle ihm hier ersteinmal besser und natürlich auch meinetwegen. Leo und Calypso hatten sich auch hier niedergelassen. Die Zwei befanden sich fast immer in Bunker 9 und arbeiteten an wissen die Götter was.

Mein Blick glitt zu Peleus der sich um Thalias Fichte geschlängelt hatte. Festus sah ihn mit den Kopf zur Seite gelegt an. Mit langsamen Schritte näherte sich der Bronzedrache Peleus. Als Festus bei ihm angekommen war, hob der Drache schläfrig den Kopf. Sie beschnupperten sich gegenseitig und beschlossen wohl, dass der jeweils andere keine Gefahr darstellte. Somit legte sich Festus neben Peleus nieder und entspannte sich, während der andere Drache ihn noch einmal kurz beäugte und sich daraufhin wieder seinem Schlaf widmete. Oh Götter war das putzig!

Ein leises, ungewolltes Quietschen entfuhr meinen Lippen. Zwei Demigötter drehten sich erschrocken um und sahen wild umher, bis sie mich erkannten. Entschuldigend zuckte ich mit den Schultern. Clarisse La Rue, Eine der Beiden, rollte nur genervt mit den Augen und marschierte danach mit ihrem Kumpanen weiter in Richtung Arena. Ich seufzte. Meine innere Aphrodite würde mich wohl nie in Ruhe lassen.

Am Strand sah ich Percy mit zwei jüngeren Demigöttern tuscheln und ab und an kicherten die Kleinen. Es sah so aus, als würden sie etwas aushecken. Wenigstens hatten ein paar von uns Spaß. Schmunzelnd wandte ich mich ab und machte mich auf zur Zeus Hütte, um Jason einen Besuch abzustatten.

Gerade als ich einen Schritt dorthin machen wollte, wurde ich auch schon unterbrochen, als sich von hinten zwei Arme um mich schlangen. Ich hätte beinahe aufgeschrien, wäre da nicht dieses amüsierte Lachen gewesen. ,,Bei den Göttern, Jason. Ich hatte beinahe einen Herzinfarkt", sagte ich grinsend, während ich mich aus seiner Umarmung befreite und mich zu ihm umdrehte.

Seine Brille war wiedereinmal verrutscht und seine Haare ein wenig zerzaust. Wahrscheinlich hatte er bereits einen Rundflug gemacht. Seine Lippen waren zu einem Lächeln verzogen, jedoch erkannte ich die Unruhe in seinen Augen. Wie schon erwähnt: Die immer präsente Paranoia.

,,Beinahe ist nicht ganz", erwiderte er. Ich wollte diesen friedlichen Moment nicht zerstören, musste jedoch fragen: ,,Hast du bei deinem Rundflug irgendetwas gesehen?" Das spielerische Grinsen verschwand und er seufzte tief. ,,Nichts. Absolut nichts! Ich bin alles abgeflogen, aber da war nichts! Und das macht mich wahnsinnig", stöhnend rieb er sich die Schläfen, ehe er fortfuhr: ,,Wenn wir wenigstens wissen würden, woher der Feind kommt, hätten wir mehr Chancen zu gewinnen. Aber so wie es jetzt gerade aussieht, kommt ein Angriff von irgendwem, irgendwann und von irgendwo! Es ist zum Haare raufen."

Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Ich wusste ja selber, dass wir so gut wie nichts über unseren Feind wussten, geschweige denn etwas gegen ihn ausrichten könnten, jedoch durften wir nicht über das nachdenken was wir nicht wussten, sondern über das was wir tun können.

,,Wir schaffen das schon. Bis jetzt haben wir es immer irgendwie geschafft, egal wie hoffnungslos die Situation war. Denk nicht daran was passieren oder schiefgehen könnte, sondern daran was wir im jetzigen Augenblick tun können, also mach dich nicht deswegen fertig", sagte ich sanft zu ihm. Jason hob seinen Blick und sah mir direkt in die Augen, in welchen sich gerade hoffentlich Entschlossenheit zeigte.

Er seufzte leise. ,,Du hast ja recht", sprach er, unterdessen er sich den Nacken rieb. Grinsend erwiderte ich: ,,Ich habe immer recht." Leise lachend legte er seinen Kopf auf meinen. Ich schmiegte mich eng an ihn und konnte mich nach gestern zum Ersten Mal wieder entspannen.

,,Was würde ich nur ohne dich machen", murmelte er leise. Nach ein paar Minuten, in welchen uns friedliches Schweigen umgab, lösten wir uns wieder voneinander. Jason sah zum Himmel empor. Unruhe war in seinen Augen sichtbar. ,,Ich glaube ich fliege noch ein bisschen die Gegend ab. Wir sehen uns am Lagerfeuer?" ,,Wir sehen uns am Lagerfeuer", erwiderte ich salutierend. Grinsend stieß er sich vom Boden ab, erhob sich in die Luft und verschwand aus meinem Sichtfeld.

Den Blick vom Himmel abwendend, sah ich nochmals zu Festus und Peleus, welche nun kuschelnd unter dem Baum lagen, als hätten sie keine Sorgen in der Welt. Ein sanfter Wind wehte durch das Blattwerk der Fichte. Die langsam untergehende Sonne tauchte das Schauspiel in wunderschöne Farben und ließ Festus' Bronzeschuppen funkeln. Jener hatte seinen Kopf auf seine Vorderfüße gelegt und sah mit seinen rot schimmernden  Augen zum Horizont. Peleus hatte sein Haupt auf den Nacken des Bronzedrachen gelegt und döste vor sich hin. Ein Gefühl der Nostalgie durchströmte mich, während ich diese wunderschöne Szene betrachtete.

Wieso musste uns nur noch ein Krieg bevorstehen? Wie sollten wir uns wappnen, wenn uns der Feind unbekannt ist? Was, wenn wir es nicht schafften zu siegen? So viele Fragen, so viele Sorgen und keine Antwort. Ich seufzte leise.

Ich beneide die Drachen.

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Probier's mal mit Gemütlichkeit~

Kommentare machen mich happy,
Sterne sind super netti,
Und dieser Reim ist super crappy.

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Oh Götter...

Einfach ignorieren.

Lg Fishlover04

Secrets - PJO/HDO FFHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin