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Percy

Flashback

Mit zitternden Fingern öffnete Mammi die Tür. Mitten in der Bewegung hielt sie inne. Ich versuchte zu erkennen was sie sah, blieb jedoch erfolglos. ,,Nein" hauchte sie ungläubig. Ihre Knie begannen zu zittern.

Es sah so aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. ,,Wer ist das Mammi?" Langsam konnte ich die Gestalt im Dunkeln erkennen. Es war ein Mann mittleren Alters. Er trug ein... Kleid? Hm.

Das Männer sowas tragen hatte ich gar nicht gewusst. Naja. Jeder hat seinen eigenen Geschmack, wie Mom immer zu sagen pflegte. Erst jetzt fielen mir seine goldenen Augen auf, die mich zu durch bohren schienen. Sehr unangenehm.

,,Niemand Schätzchen. Er hat sich nur mit der Wohnung vertan" sagte sie in einem harschen Ton. In ihrem Blick jedoch, konnte ich ihre Angst erkennen. Der Typ schien es auch zu bemerken.

,,Aber aber, meine Liebe. Zeig doch ein wenig Respekt vor mir" Ein hämisches Grinsen zierte sein Gesicht und ließ ihn nur noch furchteinflösender wirken. ,,Respekt? Vor dir?" Meine Mum versuchte ihm den Weg ins Haus zu versperren. Ohne Erfolg.

Goldi stolzierte gemächlich auf sie zu. Bei jedem Schritt den er ging, machte sie einen zurück. ,,Ich konnte dich noch nie leiden, Sally Jackson. 'Deinen Sohn' noch weniger"

Ich war zu klein um den sarkastischen Unterton bei 'deinen Sohn' zu verstehen, geschweige denn überhaupt zu hören. ,,Lass Percy da raus, Kronos!" schrie sie ihn an. Goldi hieß also gar nicht Goldi. Schade.

Hätte gut zu ihm gepasst. Goldene Augen und goldenes Kleid, was ich noch immer nicht verstand. ,,Ah, Percy also. Ich habe schon viel von dir gehört" Kronos' Aufmerksamkeit richtete sich auf mich.

Unter seinem Blick fühlte ich mich klein und hilflos. War ich ja eigendlich auch. Percy, nicht so pessimistisch! Ermahnte ich mich in Gedanken. ,,Das Gleiche kann ich zum Glück nicht behaupten" war meine Antwort.

Goldi wurde 'ein wenig' zornig. ,,Zeig ein wenig Respekt, Junge. Den Zorn eines Titanen auf sich zu richten ist nicht gerade das Beste auf Erden!" Ein Titan also. Was denn sonst. Wieso hatte ich immer Pech?

Wenigstens hatte mir Mammi schon vieles über die Götter, Titanen und sowas erzählt. Goldi, äh ich meine Kronos, war dabei jedoch nie vorgekommen.

,,Was machst du überhaupt hier, Goldi? Du begehst gerade Hausfriedensbruch! Das ist sehr, sehr böse!" Etwas entsetzt sah er mich an. Er musste es aber auch darauf anlegen. Der Typ nervt mich einfach tierisch.

Nachdem er sich wieder halbwegs gefangen hatte sprach er ,,Leider ist es mir nicht gestattet dich zu töten, Kleiner. Dein Dad möchte dich lebendig sehen" Kronos klang leicht deprimiert. Mir ging nur eins durch den Kopf.

Mein Dad? Er will mich sehen? Aber Mom hatte gesagt er sei einfach abgehauen. Ein gewisser Zorn meinerseits, auf meinen Vater, gab es natürlich. Wieso erst jetzt? Verdammt nochmal! Er ist mein Dad! Er hätte Mammi helfen sollen!

,,Das kannst du dir gleich abschminken. Ich werde nirgendwo mit dir hingehen" Ich gesellte mich zu Mammi und fragte mich, was er jetzt wohl machen wird. ,,Dann werde ich dich eben dazu zwingen!"

Eine seiner Hände wollte mich packen, doch Mammi stellte sich schützend vor mich. ,,Nur über meine Leiche!" fauchte sie. Ein amüsiertes Lächeln zierte seine Lippen. ,,Mit vergnügen"

Nach diesen Worten packte er sie am Hals und hob sie in die Luft. Sie rang verzweifelt nach Luft. ,,Lauf, Percy!" schrie Mammi unter qualen. Ich stand wie versteinert da. Wusste nicht was ich tun sollte. Schlussendlich nahm er eine Sense hervor. Woher kam die denn so plötzlich?

,,Ich liebe dich, mein kleiner Held" Das waren ihre letzten Worte an mich. Wusch. Die Waffe hatte ihr Ziel genau getroffen. Die Augen meiner Mutter wurden glasig. Der Schreck stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Tränen rannen über mein Gesicht. Nein, das durfte nicht wahr sein. Ihr Körper glitt zu Boden und versank in ihrem Blut. Eine tiefe Wunde zierte ihren Oberkörper genau dort, wo einst ihr Herz schlug. Ich sank neben Mom zu Boden.

,,Es tut mir so leid, Mammi" flüsterte ich in ihr Ohr. Mit meinen Fingern schloss ich ihre Augen, die einst nur so vor Liebe, Glück und Lebensfreude strahlten. Kronos beobachtete das ganze mit einem bösartigem Grinsen im Gesicht.

,,Kommst du jetzt mit, Kleiner? Oder muss ich zuerst noch jemanden umbringen" Ich erhob mich und richtete meinen Blick direkt auf ihn. Wir versuchten uns gegenseitig mit Blicken zu erdolchen. Er zuckte unter meinem Blick kurz zusammen, was mich zufrieden stimmte.

,,Ich würde dann mal sagen: Tschüss Goldi!" schrie ich und lief weg. Völlig perplex sah er mir nach, bis er sich wieder fing und mich verfolgte. Ich rannte so schnell, als hänge mein Leben davon ab. Was ja eigendlich auch die Wahrheit war.

₪₪₪ Kronos-skip ₪₪₪

Und so war ich damals unter Kronos geraten. ,,Jetzt ist aber genug mit weglaufen, Junge! Du kannst mir nicht entkommen! Ich bin Kronos, ein Titan! Lerne Respekt zu zeigen!" Ich hob eine Augenbraue. War er etwa immer so selbstsüchtig?

,,Eigenlob stinkt, oh allmächtiger Kronos" Mein Satz triefte nur so vor Sarkasmus. Ich versuchte selbstsicher auszusehen. Erstellte mir eine Maske aus purer Gelassenheit. Darunter befand sich der ganze Schmerz, als Mammi starb.

Am Liebsten hätte ich mich weinend zusammen gerollt und wäre nie wieder aufgestanden. Ich war doch erst sechs Jahre alt. Was erwartet man denn anderes von einem Kind, das gerade erst seine Mum, durch einen selbstsüchtigen Titan, verloren hatte?

Doch ich durfte keine Schwäche zeigen. ,,Du stirbst jetzt du kleiner Bengel! Ich sage deinem Vater einfach, dass es ein versehen war" sprach er mit einem psychopatischem Grinsen. Er hob seine Sense und ließ sie auf mich niedersausen.

Meine Augen schließend, wartete ich auf den Schmerz, doch es kam keiner. Verwundert darüber, öffnete ich meine Augen. Das Bild, das sich mir bot, war etwas komisch. Neben mir war eine junge Frau aufgetaucht. Sie hatte schneeweißes Haar und dazu passende weiße Flügel.

Ein Diadem, das die Farbe wechselte, wie das Universum, schmückte ihren Kopf. Ihre Haut war fast so weiß wie Schnee. Die Fremde hatte ein Kleid an das, wer hätte das gedacht, schneeweiß war. Darauf schienen Sterne zu funkeln.

Ein leuchtender Stab, in ihren Händen, trennte Kronos' Sense von mir. ,,Halte dich an mir fest, Percy" befahl sie in einem sanften Ton. Die Frau kam mir so bekannt vor, weshalb ich ihr einfach vertraute.

,,Wer bist du?" fragte ich voller ehrfurcht, während ich ihre Hand nahm. Sie sah mich lieblich an. Ihre Iris spiegelte das Universum in all seinen Farben.

,,Ich bin Chaos, Erschaffer des Universums, mein Kleiner" Chaos ließ eine dramatische Pause. Sie lächelte mich stolz an, bevor sie weiter sprach.

,,Und du bist mein Sohn Perseus,
der Prinz des Universums"

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Schreibt gern was in die Kommis! Würde mich freuen. :)

Lg eure Fishlover04

Secrets - PJO/HDO FFWhere stories live. Discover now