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Auf dem Weg nach unten staunten die Kleinen noch immer. Ihre Münder berührten sicher schon den Boden. Ich lachte leise, was mir verwirrte Blicke der zwei einbrachte. Ich winkte nur ab und steuerte auf das Haupthaus zu, immer noch Händchen haltend mit den Zwillingen.

Auf meinem Weg dorthin grüßten mich die anderen Camper. Natürlich grüßte ich zurück und hielt auch manchmal an, um ein wenig zu plaudern. Endlich beim Haupthaus angekommen sah ich Chiron auf der Veranda in seinem Rollstuhl sitzen.

Ich ging zu ihm und wollte gerade etwas sagen, als ich die Sorgenfalte auf seiner Stirn entdeckte. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet. In seinen Augen spiegelten sich Furcht und Sorge. Er sah um Jahre älter aus.

Kein freundliches, zuversichtliches Lächeln zierte seine Lippen. Freude hatte Sorge platz gemacht. Ich räusperte mich. Überrascht drehte er sich um, als er die Neuen sah lächelte er sie warm an. Sie lächelten schüchtern zurück.

Doch ich erkannte, dass Chirons Lächeln nicht gerade echt war. Fragend sah ich ihn an, doch er winkte ab. ,,Chiron das sind Emily und James. Sie sind Zwillinge. Ich habe sie gefunden, als sie vor Höllenhunden geflüchtet sind"

Er sah sie lieblich an. Wie ein Vater seine Kinder ansehen würde. Sofort entspannten sie sich. ,,Hallo ihr zwei. Ich bin Chiron, der Leiter des Camps. Ich bin ein Zentaur" Beide sahen wieder so verwirrt wie am Anfang aus.

James trat vor und fragte ,,Wo ist denn ihr Pferdekörper?" Chiron schmunzelte. Er zog wieder die Nummer ab, wie bei jedem Neuling. Langsam erhob er sich aus seinem 'magischem' Rollstuhl und stand dann in voller Pracht da.

Die Zwillinge sahen überascht aus und waren zu mir zurückgewichen. Chiron sah jedoch freundlich auf sie herab. Schließlich traute sich Emily vor zutreten und streichelte ihn, während James lieber Abstand hielt und das ganze vorsichtshalber aus der Entfernung beobachtete.

,,Mutter oder Vater?" fragte er mich. Ich verstand sofort. ,,Vater" Er nickte und setzte Emily auf seinen Rücken. Sie kicherte ein wenig. Nun kam James doch nach vorn und ließ sich ebenfalls auf dem Rücken des Zentaur nieder.

,,Ich bringe sie zu Annabeth, damit sie ihnen alles zeigt und erklärt. Du könntest gleich mitkommen. Sie war schon ganz krank vor Sorge" Chiron sah mich schmunzelnd an.

War ja klar, dass sie sich gleich Sorgen machte. Mein Neunmalklug war nunmal so. Wenn man einmal nicht auf dich aufpasst, bist du plötzlich acht Monate weg hatte sie mal lachend erklärt. Bei diesem Gedanken musste ich lächeln.

,,Natürlich" Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu Anni. Wir fanden sie schlussendlich bei ihrer Hütte. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Sie trug ganz normale Camp Kleidung.

Ihr Blick war eher skeptisch auf irgendeine Zeichnung vor ihr fixiert. Die Iris ihrer Augen war ein einziger Wirbel aus grau. Als sie mich erblickte leuchteten ihre Augen auf und sie stürmte auf mich zu.

Ich nahm sie sofort in die Arme und küsste sie liebevoll, was uns viele Awwww's von der Aphrodite Hütte einbrachte. ,,Wo warst du nur schon wieder, Algenhirn?", fragte sie mich lächelnd.

Mir kam es so vor, wie als strahle sie noch mehr als sonst. ,,Habe nur mal eben zwei neue Halbgötter hergebracht. Ein paar Monster zu Staub verarbeitet. Das übliche halt", sagte ich grinsend.

Annie sah über meine Schulter und sah erst jetzt Chiron und die Zwillinge auf seinem Rücken. Erkenntnis blitzte in ihren Augen auf. ,,Ich soll sie rumführen und ihnen alles erklären."

Ich nickte nur und stellte sie schnell den Kleinen vor und andersrum. Emily und James hüpften von Chiron runter und watschelten hinter Anni her, während sie schon anfing zu reden. ,,Bis später, Neunmalklug!" rief ich noch hinterher.

Dies brachte mir ein belustigtes Kopfschütteln und kurzes winken von ihr ein, bevor sie in der Masse verschwand. Ich wollte Chiron noch fragen was zuvor los war, bemerkte aber, dass er nicht mehr da war. Ich beschloss noch einwenig zum Strand zu gehen.

Dort angekommen ließ ich mich in den Sand fallen. Meine Füße waren halb im Wasser. Hier konnte ich nachdenken ohne gestört zu werden.

Über mein Leben vor dem ganzen hier. Ich wusste lange konnte ich dieses Spiel nicht mehr spielen. Aber ob die Wahrheit zu sagen wohl das richtige wäre? Ich wusste es nicht.

Irgendwann musste ich es sagen. Irgendwann wird es nötig sein. Irgendwann ist es wichtig. Irgendwann......
Wann ist irgendwann? Heute? Morgen? Nächste Woche? In einem Jahr?

Ich konnte es nicht einschätzen. Wann ist es richtig die Wahrheit zu sagen? Ob sie mich wohl dann in einem anderen Licht sehen? Bin ich dann nicht mehr Percy Jackson sondern ein Fremder?

Ich geb ja zu, dass ich nicht immer das richtige getan habe. Früher sind so viele meinetwegen gestorben. Noch vor Gaia. Noch vor Kronos. Waren meine Entscheidungen richtig? Mom sagt zwar das alle meine Entscheidungen weise waren.

Ich bin mir da nicht so sicher. Vielleicht wären sie dann noch da. Wir hätten zusammen nach Camp Half-Blood gehen können. Alles wäre doppelt so schön gewesen. Doch er hat sie geholt.

Wieso musste er das machen? Ich hatte angefangen ihn zu mögen, dann sowas. Er nahm alle einfach weg. Inzwischen war es schon dunkel geworden. Die Sterne funkelten am Himmel und der Mond erschien am Horizont. Es war eine wunderschöne Nacht.

Alle Sternbilder waren deutlich zu erkennen. Mein Blick glitt in die fernen des Weltalls. Leise Tränen rannen über meine Wangen. Die Last auf meinen Schultern schien mich zu erdrücken.

Ich wollte die ganze Wahrheit nicht mehr hinter einer Maske verstecken, die ich jeden Tag aufrecht erhielt. Mit ihr versuchte ich die anderen zu stärken, ihre Hoffnungen aufrecht zu erhalten.

Langsam erhob ich mich und schlurfte näher an das Wasser. Mein Körper glitt in das kalte Nass. Die Hoffnung war verschwunden und eigentlich auch nie da gewesen. Im Wasser sinkend steuerte ich auf den feinen Sandboden des Meeres zu.

Tränen flossen über mein schmerzverzerrtes Gesicht und verflüchtigten sich in den Wassermassen. Auf dem Meeresboden angekommen legte ich mich auf den Rücken und schloss meine Augen.

Ich glitt in das Land der Träume.

Leider waren diese sehr real.

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Ahoi! Dideleu! :P

Lg eure Fishlover04

Secrets - PJO/HDO FFWhere stories live. Discover now