{04} My dark past...

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Niemand... naja fasst niemand, wusste davon. Cheryl, sie wusste davon und natürlich Jug. Nie wieder redeten wir darüber oder ähnliches. Ich weiß nicht, ob ihr es kennt, ich hoffe nicht, wenn ihr das Gefühl habt, dass eure Kehle sich zuschnürt. Dieses Gefühl nicht mehr Atmen zu können, sich nicht mehr bewegen zu können und einfach aufhören zu wollen. Von Minute zu Minute werden die Füße schwerer und man kann sie gar nicht mehr hochheben. Es geschah letztes Jahr noch etwas, etwas was ich lieber vergessen würde.
Ein paar Wochen, nachdem das alles mit Jug und so geschah, waren schwer für mich. Nicht nur wegen Jug und mir, sondern auch wegen etwas anderem.
Es war ein Mittwochnachmittag, Luis und ich waren zuhause. Ich ging ins Badezimmer, um zu baden, all meine Schritte auf dem Weg ins Bad wurden immer und immer schwerer. Langsamer, schwerer und mit langen Pausen, es krachte, und ich lag auf dem Boden. Das Wasser in der Badewanne war schon an und ich schmiss mich mit meiner letzten Kraft ins Wasser, mit all meinen Klamotten. Das Wasser lief weiter und weiter, ich machte es immer heißer und heißer, bis ich kaum noch Luft bekam. Daraufhin wurde mein Sichtfeld schwarz, Luis klopfte mehrmals an der Tür, doch ich hatte einfach keine Kraft mehr etwas zu sagen. Er trat einfach die Tür auf und sah mich dort, er rannte auf mich zu und sprach mich an, ich sah ihn, doch konnte nichts hervorbringen, bis ich dann das Gefühl von Erlösung hatte. Niemals hatte ich ein Wort darüber verloren, dass es sich so wunderbar angefühlt hatte, nichts mehr von der Außenwelt mitzubekommen. Doch da war es, das Licht, jedenfalls das was mir zu verstehen gab, dass ich noch hier war. Ich öffnete die Augen und sah meinen Bruder, mit seinen blonden Haaren, seinen vollen Lippen und seinen braunen Augen, die er jedoch geschlossen hatte. Er war so ziemlich perfekt, dazu auch noch Footballspieler und der absolute Mädchenschwarm.
Luis machte langsam die Augen auf und realisierte schnell, wie ich, dass ich im Krankenhaus war und dass ich aufgewacht bin. Er kniete sich zu mir runter und versuchte mit mir zu reden, gleich darauf drückte er auf den Knopf, um einen Arzt zu rufen.
Sofort stürmten mehrere um mich herum und machten Tests und alles... ich erholte mich recht schnell, es war nichts desto trotz sehr anstrengend für mich zu reden.
Die Ärzte verließen uns wieder, sodass wir wieder etwas Ruhe hatten.
„Du brauchst nichts zu sagen, okay?! Es war bloß ein Unfall, doch du hast es geschafft! Dir wird es wieder besser gehen! Das verspreche ich dir!", quasselte er runter, als ob er es sich schon überlegt habe, was er sagen will.
Ich sah hin geschockt an, denn innerlich wusste ich, genauso wie er, dass es kein Unfall war. Mit aller Mühe, versuchte ich mich möglichst verständlich zu äußern.
„Du brauchst nichts zu sagen.", sagte er und nahm dabei meine Hand.
„Es war kein Unfall und das weißt du...", stotterte ich und ich sah sein Gesicht. Nun realisierte er wohl das, was er sich nicht eingestehen wollte.
„Bitte, ich flehe dich an, erzähle es niemanden! Bitte...", brachte ich noch raus.
Und er versicherte mir, er würde keiner Menschenseele etwas sagen. Ich weiß nicht was er allen erzählte, es fragte mich aber niemand als ich wieder in der Schule war, was geschehen war. Nur Jug sah mich oft an und ich wusste, dass er weiß das etwas nicht stimmte.
Doch hier sind wir... ein Jahr später, nach diesem fürchterlichen und verrückten Jahr. Gott sei dank ist es vorbei. Seitdem dies geschehen war, passte Luis noch viel mehr auf mich auf. Daher klopfte er wieder gegen meine Zimmertür und setzte sich zu mir auf die Fensterbank, wo ich nun schon seit einiger Zeit saß und einfach nur nachdachte. Ich schrieb Tagebuch, denn ich liebte es, wie ich schon sagte, mag ich es Texte zu schreiben. Meine Gedanken, Gefühle und alle Augenblick, die ich erlebte schrieb ich auf. Es würde niemand verstehen, was ich tat oder erlebte oder auch fühlte. Alles was ich schrieb, hatte sich in mir angesammelt und wollte raus, wie auch immer...
Wir redeten miteinander, eigentlich redete nur er und wollte nur, dass ich weiß wie wichtig ich ihm war und alles. Ich nickte die ganze Zeit nur und legte mich irgendwann ins Bett und hörte wie Luis laut hinter mir ausatmete und die Tür zu fallen ließ.
Auch ich atmete erst mal erleichternd aus, denn umso öfter ich jemanden sage, dass es mir gut geht, umso mehr glaube ich mir selber..., aber innerlich war mir bewusst, wie schlecht es mir wirklich geht.
Ich hatte Angst, sehr große sogar.
Mit der Angst ist es nämlich so: Sie ist immer da. Die Angst vor dem Unbekannten, die Angst davor, es alleine durchzustehen.
Doch ich wusste, dass es Leute gab die mir so gut wie möglich zur Seite stehen würden, auch wenn ich nur eine Person in diesem Fall wollte...
Ich schlief also und erwachte, als mich Luis weckte, ich war viel zu spät. Daher sprang ich schnell auf, machte das Fenster auf, um Archie zu rufen. Auch er kam ans Fenster und stimmte mir zu, dass er mich fahren würde. Ich zog mich um, genauer gesagt trug ich eine weiße Hose und ein hellrosa Oberteil mit Spitze.
Jetzt wusste ich noch nicht, was heute alle wissen werden.
Das, wovor ich mich am Meisten fürchtete:
Die Wahrheit.
Ich stieg bei Archie ins Auto und aß mein halbes Brötchen noch schnell auf. Dabei vergaß ich total, dass er ja dachte, dass ich irgendein Problem hätte. Ich lächelte ihn nur an und war einfach gut gelaunt! Er hielt vor der Schule, wo ich auch Jug sah, der gerade von seinem Bike abstieg.
„Hachhh", machte ich, während ich zu ihm sah.
„Was?", fragte Archie daraufhin verwirrt.
Ich sah dann mindestens genauso verwirrt aus wie er haha.
Wir stiegen aus und ich sah Veronica, Veronica Lodge. Schon als wir aufeinander zugingen lächelten wir uns an und kicherten. Der Grund? Es gab ehrlich gesagt keinen wirklichen Grund dazu. Nun mussten wir alle aber auch rein gehen und auf dem Weg dahin gingen wir an Kevin vorbei. Wir hatten nun Physik und wir alle nahmen an dem selben Kurs teil. Bedauerlicherweise auch Jug, naja was heißt bedauerlicherweise huh?
Jedenfalls setzten Archie und ich uns nebeneinander und lachten eine Menge zusammen, wobei wir nicht mitbekamen, dass uns alle anschauten, inklusive unserer Lehrerin. Niemand sagte etwas, außer Archie und ich. Veronica drehte sich schließlich auch zu uns um und machte uns darauf aufmerksam.
„Können wir mit dem Unterricht weiter machen, oder stören wir euch dann bei eurer Flirterei?", fragte die Lehrerin mit einem sarkastischen Unterton.
Wir machten also an was auch immer weiter im Unterricht, jedoch bekam ich davon nicht eine Menge mit. Archie hielt nämlich während des gesamten Unterrichts meine Hand, Jughead sah uns mit düsterer Miene an.
Nach dem Unterricht packte ich meine Unterrichtsmaterialien zusammen, dabei hörte ich Schritte, die sich näherten. Ich drehte mich um und sah daraufhin Jug.
„Hey kannst du mir nochmal das Thema erklären, was wir angefangen hatten in der Stunde?", fragte er.
Ich wusste, dass er dies mit Absicht tat und ihm bewusst war, dass ich absolut keine Ahnung hatte.
Doch dann sagte er etwas, womit ich garnicht gerechnet hatte:
„Ich hoffe er verdient auch so jemanden, wie dich! Denn du verdienst jemanden, dem nichts auf der Welt so wichtig ist wie du!"
„Lass mich raten du meinst dich selbst, Jughead Jones?", sagte ich.
Nein, jemand viel besseren! Ich habe dich nicht verdient. Aber wenn er Dir weh tut kann er was erleben!", erwiederte er.
Bei diesen Worten wurde mir heiß und kalt, denn ich wusste nicht, ob ich nun Trauer oder Freude empfinden sollte.
Er nahm meine Hand und führte sie zu seiner Brust.
„Spürst du das, Jess?"
„Was meinst du, Jug?"
„Mein Herz, das schlägt nur für dich."
Als er das sagte, machte mein Herz einen Hüpfer. Daraufhin lächelte ich und er kam mir näher, doch Ronnie kam rein und schlug uns vor, dass wir alle gemeinsam ins Schwimmbad am Nachmittag fahren könnten.
Mir wurde heiß und kalt... gefühlt blieb mein Herz stehen, nicht weil Veronica uns ansah als hätte sie es gesehen, nein.
Weil wir ins Schwimmbad fahren wollen... Dazu war ich eindeutig nicht bereit! Das ging nicht...
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Neues Kapitel! Sorry, falls es nicht so spannend ist und noch so viele Dinge in der Vergangenheit gespielt hatten! Hoffe es hat euch trotzdem gefallen♡

Archie & Jug | My brother's best friendWhere stories live. Discover now