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Mit schmerzendem Kopf, öffnest du gequält deine Augen. Verwundert, stellst du fest, dass das hier nicht dein Bett ist und auch nicht dein Zimmer.

Langsam drehst du dich im Bett um, und reißt erschrocken deine Augen auf, als du siehst wer neben dir liegt. Taehyung.

Vorsichtig hebst du die Decke an, um dann festzustellen, dass es definitiv nicht deine Sachen sind, die du anhast. Es muss sein T-Shirt.

Für einen Schlag setzt dein Herz aus. Ihr habt doch nicht etwa? Angestrengt versuchst du dich daran zu erinnern, was gestern passiert ist, doch du hast keinen blassen Schimmer.

Das einzige an das du dich erinnern kannst ist, dass du auf der Party von Hoseok warst und Taehyung dich nach Hause bringen wollte. Oh Gott, du stellst fest, dass du sogar auf dem Tisch getanzt hast.

Ihr müsst mit einander geschlafen haben. Anders kannst du dir diese Situation nicht erklären.

Vorsichtig stehst du aus dem Bett auf und sammelst dein Kleid leise auf, um Taehyung bloß nicht zu wecken und dir die peinliche Situation zu ersparen.

Betend, Jia nicht zu begegnen, tappst du auf nackten Füßen und Badezimmer um dort dein Kleid wieder anzuziehen. Mit Wasser und Seife spülst du dein Make-up weg, welches sich nicht mehr dort befindet, wo es eigentlich sein sollte, und richtest grob deine Haare indem du mit deinen Händen dadurch fährst.

Zurück in Taehyungs Zimmer legst du ihm sein Tshirt auf die Betthälfte, in der du geschlafen hast, und nimmst deine High Heels in die Hand. Ein Blick auf dein Handy, welches die Nacht auf dem Boden neben dem Bett und deinem Haustürschlüssel verbracht hat, verrät dir, dass es gerade mal 8 Uhr ist. Der Vater von Taehyung und Jia, müsste eigentlich schon zur Arbeit sein und Jia ist Langschläferin, genauso wie du normalerweise.

Also hast du gute Chancen unbemerkt abzuhauen, und genau dies gelingt dir auch.

Die Leute in den Straßen müssen sich sonst was denken, als sie sehen, wie du im viel zu kurzen Kleid, Barfuß und mit deinen Schuhen in den Händen den Bürgersteig auf dem Weg nach Hause entlangläufst. Und die Tatsache, dass du einen mächtigen Kater hast, ist wahrscheinlich auch nicht zu übersehen.

Nach 10 qualvollen Minuten voller komischer Blicke, Kopfschmerzen und kalten Füßen, kommst du endlich Zuhause an. So leise du kannst, schließt du die Haustür auf und gehst rein.

Doch als du dann Schritte hörst reißt du erschrocken auf. Du hast nicht bedacht, wie du diese Klamotten um diese Uhrzeit erklären würdest. Jungkook und deine Mutter würden dir nicht glauben, dass du wirklich bei Jia geschlafen hast.

»Y/n?«, hörst du die Stimme deines Bruders rufen, weswegen du so schnell du kannst die Treppe hochläufst und doch im Badezimmer einschließt.

Dort stellst du ganz schnell deine Schuhe weg, machst deine, noch von gestern gelockten Haare, zu einem unordentlichen Dutt, und ziehst dir deinen grauen Bademantel, welcher neben der Dusche hängt über dein Kleid.

Dann klopft es auch schon an der Badezimmertür.
»Y/n ist alles in Ordnung?«, hörst du Jungkooks verwunderte und besorgte Stimme durch die Tür sagen, weswegen du die Toilettenspülung betätigst und kurz darauf die Tür öffnest.

»Alles gut. Ich musste nur dringend auf die Toilette.«, redest du dich verlegen heraus und lächelst deinen Bruder unschuldig an.

»Warum bist du schon so früh Zuhause? Sonst wenn du bei Jia schläfst sieht man dich doch auch erst Abends wieder.«, stellt er fest, weswegen du dir in Sekundenschnelle eine neue Lüge einfallen lassen musstest.

»Ja, äh... mir ging's nicht gut, deswegen bin ich heute früher hergekommen.«
Prüfend siehst du in die Augen deines Bruders nach irgendeinem Anzeichen, dass er dir die Geschichte nicht abkauft.

»Achso. Du siehst auch wirklich nicht gut aus. Ich habe mich nur gewundert, weswegen du so gerannt bist.«

»Okay, ich lege mich dann mal wieder hin.«, murmelst du und gehst an ihm vorbei in dein Zimmer, wo du deinen Bademantel und dein Kleid los wirst, um in eine Jogginghose und ein lockeres T-Shirt zu schlüpfen.

Diesen Sonntag willst du einfach nichts mehr tun, als dich selbst zu hassen weil du dich nicht daran erinnern kannst, was gestern wirklich bei dir und Taehyung gelaufen ist.

-

Nachdem du dank einer Singeinlage zur Musik beim Schminken, viel zu viel Mascara an deinem Augenlied kleben hast, machst du sie weg nun und verlässt dann fertig für die Schule das Bad.

Unten in der Küche triffst du auf deinen Bruder, welcher schon fertig auf dich wartet.

»Taehyung und Jia warten schon draußen. Du hast dir ganz schön Zeit gelassen.«

»Ist was?«, fragt er, aufgrund deines erschrockenen Blickes, verwundert nach.

Ja, es ist was. Du hast völlig vergessen, dass ihr jeden Morgen zusammen mit Taehyung und Jia zur Schule fahrt und du hast keine Ahnung wie du Taehyung unter die Augen treten sollst.

»Ne ne.«, gibst du leise von dir, während du deine Schuhe anziehst und danach nach deiner Tasche greifst. Eine Jacke brauchst du nicht, schließlich ist es Sommer.

»Dann komm.«, mit diesen Worten öffnet er die Haustür, und tritt gefolgt von dir an die frische Luft.

Dein Blick ist überall, aber bloß nicht am Auto von Taehyung bis du zu Jia nach hinten einsteigen musst.

»Hey.«, begrüßt Jia dich lächelnd, was du erwiderst und sie umarmst, während Jungkook und Taehyung bloß mit einem ›Was geht‹ bei einander einschlagen, so wie jeden Morgen.

Die Fahrt über ist es relativ still, und deine einzige Beschäftigung ist es, Taehyung Sitz von hinten mit Blicken zu durchbohren, und dich zu fragen was wirklich am Samstag passiert ist.

Dann kommen alle Erinnerungen in deinem Kopf wieder hoch und du reißt die Augen auf.

»Fuck.«, entkommt es dir.

Kann es noch peinlicher sein? Da wäre vermutlich die Vorstellung, dass ihr mit einander geschlafen habt, angenehmer als das.

»Ist alles gut?«, hörst du Jia nachfragen.

»Ja, hab nur meine Chemie-Hausaufgaben vergessen.«, sprichst du eine Notlüge aus. Du kannst ihr ja schlecht die Wahrheit sagen.

𝐅𝐚𝐯𝐨𝐫 𝘛𝘢𝘦𝘩𝘺𝘶𝘯𝘨𝘹𝘙𝘦𝘢𝘥𝘦𝘳 ␌Where stories live. Discover now