Kapitel 3

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[Louis]
Vor einer halben Stunde bin ich in London gelandet, danach wurde ich sofort ins Büro von Paul gebracht und nun sitze ich hier und warte. Es ist 16:15 Uhr und dieser Typ, auf den wir hier seit knapp 15 Minuten warten ist immer noch nicht aufgetaucht. Paul läuft auf und ab und macht mich damit einfach nur nervös. Er hat seitdem noch nichts gesagt, außer das es ihm leid tut, dass dieser Harry immer noch nicht da ist. Mein Rücken tut weh und meine Schultern sind, nach dem 3-stündigen Flug zurück in mein Heimatland, total verspannt.

,,Ich bin es verdammt nochmal Leid auf diesen Typen zu warten, kapiert!? Du hast jetzt zwei Möglichkeiten! Entweder du sagst mir warum ich hier bin oder ich gehe," meine ich laut, nachdem er nach weiteren 5 Minuten immer noch nicht aufgetaucht ist, springe ich wütend aus meinem Sessel , welcher nun verdächtigt wackelt, aber dann doch ruhig an seinem Platz stehen bleibt.  Paul starrt mich an. Seine Augenbrauen zucken. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass er nun überlegt wieviel er mir sagen kann und was er lieber noch für sich behalten sollte. Ich warte einige Sekunden, als immer noch keine Reaktion von ihm folgt schlage ich mit meiner Hand auf den Tisch. Er zuckt zusammen. ,,Was ist so wichtig, dass ich nach einer Generalprobe, einem zweistündigen Konzert und einem 3-stündigen Flug nach London in diesem Loch hier sitze und 20 Minuten auf einen Typen warte, dessen vollen Namen ich nicht mal kenne!?" Die Tür fliegt genau in diesem Moment auf, als ich meinen Monolog beende und ein junger Mann stürmt herein. ,,Es tut mir so leid! Ich musste überziehen und noch hier herfahren und...," er macht eine Pause um seine Atmung zu kontrollieren, kommt aber nicht zum weitersprechen. ,,Louis, darf ich dir vorstellen: Das ist Harry Styles. Der Musiker mit dem du auf Tour gehen wirst!", Paul kommt ein Stück näher und zeigt mit den Händen zwischen mir und ihm hin und her. Mein Gehirn braucht eine Weile um diese Information zu verarbeiten. ,,Was hast du gerade gesagt!?", schreie ich ihn wütend an. Erschrocken findet sein Blick nun wieder meinen. ,,Ich werde mit ihm auf Tour gehen-?" Ich zeige auf Harry. "-Wer bist du überhaupt? Sollte ich dich kennen?" Die Frage ist nun an Harry gerichtet. ,,Ehm nein. Ich bin Harry Edward Styles und ich schreibe Songs . Bisher habe ich aber nur einen davon veröffentlicht. Er heißt "Sign of the times"." Ich starre wieder. Ich bin zu geschockt um irgendetwas zu sagen. Nun drehe ich meinen Kopf wieder zu meinem Manager, der mir einen hoffnungsvollen Blick zuwirft. ,, Das ist jetzt aber nicht dein ernst oder?" ,,Doch Louis! Du wirst mit ihm auf Tour gehen und du wirst seine Songs singen. Sie sind wirklich gut, du solltest sie dir anhören," sagt er nun wieder komplett ruhig und sucht bereits einen USB-Stick aus seiner Schublade im ersten Fach. ,,Das wird ja immer besser! Soll ich sonst vielleicht noch irgendetwas für ihn tun?-" ich mache eine Pause um das ganze noch ein bisschen dramatischer wirken zu lassen, obwohl es meiner Meinung gar nicht mehr schlimmer werden könnte ,,- Warum zum Teufel muss ich seine Karriere mit meiner pushen?" Ich drehe mich wieder um und sehe Harry in die Augen. Er ist blass. Er hat sich dieses Gespräch wohl etwas anders vorgestellt.
,,Setzt euch bitte beide. Ich werde dir bzw. euch alles erklären, okay!?", Pauls stimme ist kratzig, ich vermute, dass auch er sich dieses Gespräch anders vorgestellt hat. Aber hey, es geht hier um meine Karriere, um meine Songs und um meine Welttour! Ich kann einfach nicht verstehen, warum ich das mit ihm teilen soll. Ich kenne ihn nicht und noch wichtiger, ich kenne seine Musik nicht. Ich kenne keinen Song von ihm und seinen Namen erst recht nicht. 

Harry setzt sich auf den Stuhl neben mir und sieht mir nun hoffnungsvoll in die Augen. Er ist immer noch etwas blass und seine lockigen braunen Haare kleben an seiner Stirn. Ich kann sein "Es tut mir Leid" in seinen Augen lesen. Dennoch kann ich ihn nicht ausstehen und ich glaube, dass er das heute und in Zukunft, falls er wirklich mit auf meine Tour kommt, noch öfters zu spüren bekommt.

,,Wir verändern deine Tour nicht, um Harrys Karriere zu pushen, sondern weil seine Songs wirklich gut sind und wir auf eine Kooperation zwischen euch hoffen. Wir wissen das Harry noch lange nicht so bekannt ist wie du Louis, aber wir glauben das er mit deiner Unterstützung noch sehr viel erreichen kann. Deine Songs und dein Album werden wir deswegen nicht ändern, falls du das glaubst," sagt Paul  und klingt dabei sehr optimistisch.

,,Okay gut, aber was wollt ihr jetzt von mir?", ich schaue ihn stirnrunzelnd an. Ich möchte ihm klarmachen, dass ich von seinem Plan überhaupt nicht überzeugt bin.

,,Wir möchten das du auf der Tour seine Songs singt, Louis. Harry wird dich nur in den Refrains begleiten. Jedoch haben wir vereinbart, dass er seine veröffentlichte Single selber singen darf," er sieht zu Harry, dann wieder zu mir.

,,Wollt ihr mir damit etwa sagen, dass meine Songs scheiße sind oder was!?" Ich kann es nicht fassen, was hier gerade passiert. Was denkt er denn bitte wer er ist. Das ist meine Musik und meine Tour, ich werde mir das jetzt sicher nicht vermasseln lassen.

,,Nein, natürlich nicht. Wir wollen eure Karrieren damit pushen. Ihr könntet als Duo durchstarten und ein drittes Album aufnehmen."

,,Was!? Ich bin Soloartist, ich brauche keinen Frischling, damit meine Karriere gut läuft! Also eigentlich geht es hier ja doch nur darum,  seine Karriere zu pushen!" Ich zeige auf Harry, der immer noch nichts gesagt hat und nervös zu Boden schaut. Ich stehe wieder auf und lehne mich über den Schreibtisch von Paul. ,, Ich werde das nicht machen!", sage ich mit etwas lauterer Stimme.

,,Louis du wirst keine andere Wahl haben ! Wir haben das hier alles geplant und ohne Harry wirst du nicht auf Tour gehen!-" Ich habe mich bereits umgedreht und gehe Richtung Tür, um diesen Raum zu verlassen. ,,-Verstehst du denn nicht Louis!? Wir wollen doch nur, dass Beste für deine, für eure Karriere und im Moment finden wir, dass das der beste Weg für euch beide ist! Gib ihm doch wenigstens eine Chance!" Ich wende meinen Kopf zur Seite und sehe das mir Paul hinterher gegangen ist. Er hält mir erwartungsvoll den USB-Stick, welchen er vorher aus seiner Schublade geholt hat, hin. ,,Denk an die gute Publicity, wenn du ihm hilfst. Es hat eigentlich nur Vorteile für dich." Mein Blick wandert zwischen ihm, Harry, der mittlerweile aufgestanden ist, und dem USB-Stick hin und her. Ich schnappe mir den USB-Stick, verlasse den Raum und hoffe, dass ich nicht gerade den größten Fehler meines Lebens begangen habe.

Tour De L'amourWhere stories live. Discover now