Kapitel 64 ~ I wish that I could wake up with amnesia. // 200K Special Chapter.

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NARRATOR'S POV

~ The memories I never can escape, 'cause I'm not fine at all. No, I'm really not fine at all. ~

913 Days before

  Die Sterne standen bereits hoch am Himmel, eine tiefe Schwärze tränkte den kleinen Vorplatz. Vereinzelte Rufe einiger Eulen waren zu hören, gemischt mit dem Rascheln des Windes und leisen, flüsternden Jungenstimmen. Der Lichtstrahl einer Taschenlampe huschte über das Gelände, über den Zaun und blieb schließlich an dem Eingang stehen. Camp Rosewood stand in geschwungenen Buchstaben auf dem hölzernen Schild.Einer der fünf Jungs, der älteste unter ihnen, las in bedrohlicher Stimme den Namen des Nachbarcamps vor, ein unverkennbares Grinsen auf dem hübschen Gesicht.

„Sollen wir das wirklich tun?“ Ein blonder Junge trat vor, fasste den älteren an der Schulter. Unsicher blickte er sich um, immer bereit, weg zu rennen, falls ein Teamer sie erwischen sollte. Seine blauen Augen spiegelten Angst wider, im Gegensatz zu den gerade zu furchtlos scheinenden braunen, die ihm nun sauer musterten.

„Wie oft haben wir das jetzt schon besprochen, Ni?“ Sie mussten flüstern, was seiner Stimme etwas noch gefährlicheres verlieh.

„Aber nur weil die Camp-Leiter sich hassen, müssen die Teilnehmer ja nicht blöde sein? Vielleicht sind da ja ganz coole Typen dabei und wir könn-“

Die anderen sollten nie erfahren, was der blonde ihnen vorschlagen wollte, harsch schnitt ihm der schwarzhaarige erneut das Wort ab.

„Das sind alles reiche Schnösel, verstehst du? Sie halten sich für etwas besseres, nur weil ihr Camp größer ist. Aber jetzt werden wir es ihnen zeigen, oder Jungs?“ Beifall haschend drehte er sich zu den anderen drei um, die zustimmend nickten. Keiner würde sich trauen, etwas gegen ihn zu sagen. Der furchtlose, der älteste. Man müsste verrückt sein, ihm zu widersprechen. Er wusste doch, wie es lief. Deswegen hatte er auch als einziger unter ihnen eine Freundin, er war der beliebteste, er würde es immer sein.

Er holte ein kleines Taschenmesser aus seiner Tasche, jeder von ihnen hatte eine Tasche dabei. Und in jeder einzelnen war eine Wasserpistole. Nur war die Flüssigkeit darin kein Wasser.

Bevor der blonde erneut seine Zweifel verkünden konnte, hatte der schwarzhaarige schon das Schloss geknackt. „Lasst das Spiel beginnen“, flüsterte er und in geduckter Haltung schlichen sie sich im Schatten der Häuser immer weiter, bis sie wahllos vor einem stehen blieben. Nachdem sie sich versichert hatten, dass es ein Haus der Jungen war, holten sie ihre Waffen heraus. Sobald er das Startsignal gegeben hatte, fingen die Jungen laut an zu grölen. Die stinkende Flüssigkeit traf jeden Winkel des hölzernen Hauses, lachend spritzten sie immer weiter.

Doch sie hatten ihre Rechnung ohne die Jungen gemacht, die aus ihrem Schlaf gerissen wurden. Es war ein sechser Zimmer gewesen und diese sechs rannten jetzt verwirrt aus der Tür. Als sie die Jungen des anderen Campes entdeckten, stürzten sie sich sogleich auf sie. Hatte der Camp-Leiter Recht gehabt und diese Nichtsnütze des anderen Campes waren wirklich so schlimm, wie er behauptete? Jeder der Rosewood-Jungs stürmte auf einen der Camp-Dallas-Jungs, nur der kleinste von ihnen stand noch immer erschrocken im Türrahmen. Er war doch erst zwölf, das erste Mal in diesem Camp. Verängstigt fuhr er sich durch die kurzen, braunen Haare und beobachtete das Geschehen vor ihm.

Schon nach wenigen Sekunden lagen alle Jungs auf den Boden, unterhielten sich mit ihren Fäusten. Die Wasserpistolen lagen bald in allen möglichen Ecken verstreut, immer wieder waren erstickte Schreie zu hören.

Der schwarzhaarige holte zum Schlag aus, war sich seines Treffers schon sicher, doch der Lockenkopf wich geschickt aus. Plötzlich hielt jemand seine Hände hinter dem Rücken fest, der Junge mit den Locken schaute zuerst genauso verwirrt, fing dann aber an zu grinsen. „Lou! Was ist mit -“

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt