Kapitel 10 ~ Time to say goodbye.

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Harry's POV

Mein Wecker klingelte, was mich aus meinem unruhigen Schlaf riss. Das erste, woran ich dachte, war Louis' Party. Seufzend ließ ich mich zurück auf mein Bett fallen und fuhr mir frustriert durch meine Haare, die sowieso in alle Richtungen abstanden.

Leise klopfte es an der Tür, bevor diese einen Spalt geöffnet wurde. Da ich überhaupt kein Morgenmensch war und dementsprechend auch keine Lust hatte, mit jemandem zu reden, drehte ich mich grummelnd im Bett um, was sich allerdings mehr nach einem Knurren anhörte.

Ich hörte das helle Lachen meiner Schwester, die daraufhin komplett in mein Zimmer kam. Dass ich meine Ruhe haben wollte, hatte sie anscheinend nicht verstanden. Vielleicht interessierte es sie auch einfach nicht.

„Wie schön zu sehen, dass du morgens immer noch so vor Freude strahlst, wie früher schon."

„Sehr witzig, Gemma", erwiderte ich nur. Wie jeden Morgen war meine Stimme noch kratziger als sonst und mein Hals brannte vor Trockenheit. Ich griff nach dem Glas auf meinem Nachttisch und trank es langsam aus.

Gemma hatte sich derweil auf den Rand meines Bettes gesetzt und musterte mich, jedoch konnte ich ihren Blick nicht deuten.

„Ich wollte noch mal mit dir reden, Haz." Sie setzte ein sanftes Lächeln auf, schaute mich aber noch immer mit diesem Große-Schwestern-Blick an.

Ich seufzte, um ihr zu signalisieren, dass sie weitersprechen solle.

„Also... ich weiß nicht, ob du damals etwas getrunken hast, deshalb hört sich die Frage jetzt vielleicht bescheuert an, aber ... erinnerst du dich noch, was Mittwoch passiert ist?" Nervös spielte sie mit ihren Fingern und legte sie schließlich in ihren Schoß.

Ich wollte nicht mehr an diesen Tag denken und bevor die Erinnerungen mich überfallen konnten, nickte ich ihr kurz zu.

„Weißt du auch noch, was du mir gesagt hast?"

Natürlich erinnerte ich mich noch an unser Gespräch, aber mehr verschwommen. Ich wusste nicht, was oder wie viel ich ihr erzählt hatte, hoffte jedoch, dass es nicht all zu viel war.

„Naja, mehr oder weniger." Meine Stimme war noch immer rau und schlaftrunken.

„Du hast nicht wirklich viel gesagt, aber du hast von einem Mädchen gesprochen. Und wir wissen beide, dass du nicht Kelsey meinst. Du kannst vielleicht der ganzen Schule und ihr was vormachen, und bei dir selber kannst du es auch versuchen, aber tief drinnen weißt du genau so gut wie ich, dass du sie nicht liebst." Zu sagen, ich sei überrascht über ihre Worte, wäre untertrieben. Doch nicht der Inhalt überraschte mich, dass wusste ich ja alles, aber dass sie es ansprach, verwunderte mich sehr.

Auf eine Antwort zu warten, schien sie nicht. Sie redete weiter, als hätte sie mir nur gerade erzählt, was sie auf ihrer letzten Shoppingtour gekauft hatte.

„Dass du mir nicht sagen wirst, wer das Mädchen ist, ist mir klar, aber ich will dir trotzdem etwas sagen. Wer auch immer sie ist, sie scheint dir verdammt viel zu bedeuten. Du meintest, dass du sie verloren hast, aber das kannst du ändern. Verflucht Harry!" Verzweifelt, beinahe schreiend redete sie auf mich ein. Ich hatte das Gefühl, sie redete mehr mit sich selbst, als mit mir. So, als würde sie wissen, wie es ist, jemanden der einem alles bedeutet zu verlieren.

„Setz dich auf deinen Arsch und kämpf um dieses Mädchen! Ich weiß nicht, wie du es verbockt hast, aber du musst es wieder gut machen. Sie zu verlieren hat dich verändert. Das hier", sie machte eine Handbewegung in meine Richtung, „Das bist nicht du. Wo ist dein Lächeln hin? Wo ist deine Unbeschwertheit? Wo ist mein Harry hin? Ich will dich nicht mehr leiden sehen, und wenn dieses Mädchen die einzige ist, die dich glücklich macht, dann sorg' dafür, dass sie dir verzeiht. Man darf jemanden, der einem so viel bedeutet, nicht einfach so gehen lassen. Mach diesen Fehler nicht, du wirst es sonst bitter bereuen. Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche."

The day you left meWhere stories live. Discover now