Kapitel 11 ~ A little party...

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Harry's POV

Ich streifte mir eine schwarze enge Hose über und nahm ein kariertes Hemd aus meinem Schrank. Die oberen Knöpfe ließ ich offen und wendete mich dann meinen Haaren zu. Nachdem ich sie trocken geföhnt hatte, stylte ich sie noch etwas, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

Ein letztes Mal schaute ich in den Spiegel, zum Glück war mein blaues Auge schon verheilt. 'So stark ist Parker eben nicht'

Grinsend öffnete ich die Tür, fuhr jedoch sofort erschrocken zurück, als ich Gemma dort stehen sah.

„Gott, erschreck' mich doch nicht so!“, fuhr sie mich sofort an. Ungläubig schüttelte ich leicht meinen Kopf. Sie steht direkt vor meiner Tür und ich soll mich dafür entschuldigen, dass ich sie geöffnet habe?

„Was willst du?“, fragte ich stattdessen.

„Bloß nicht zu freundlich“, ihr helles Lachen erfüllte den Raum. „Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass Mum und ich nach London fahren und eine Nacht dort bleiben. Wir kommen am Nachmittag wieder.“

Warum gingen die zwei nach London? Obwohl es mich interessierte, entschied ich mich dafür, sie wann anders zu fragen, da ich langsam wirklich los musste.

„Ok, dann viel Spaß euch zwei“, erwiderte ich und hoffte, endlich gehen zu können.

Ich wollte mich an Gemma vorbei drücken, doch sie griff nach meinem Handgelenk und zog mich in ihre Arme.

„Hab Spaß auf deiner Party und vergiss nicht, was ich dir heute Morgen gesagt habe.“

Beinahe erstarrt blieb ich in der Umarmung stehen, bis sie sich von mir löste und einfach ging. Fassungslos schaute ich ihr hinterher. War das jetzt ihre neue Angewohnheit, mich verwirrt alleine zurück zu lassen? Ich fuhr mir durch die Haare, um mich wieder zu sammeln.

Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet hatte, lief ich ebenfalls die Treppe herunter zur Tür.

Das Vibrieren in meiner Hosentasche ließ mich stoppen und ich holte mein Handy hervor.

'Eine neue Nachricht von Kelsey', leuchtete es auf meinem Bildschirm.

Genervt verdrehte ich die Augen und öffnete die Nachricht.

'Holst du mich ab, Baby? xx'

Schnell tippte ich ein 'Nein' in mein Handy. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich auf Senden drückte. Auch wenn sie mich dafür umbringen wird, ich hatte gerade keinen Nerv dafür, den perfekten Freund zu spielen. Außerdem erinnerte sie mich an ein weiteres Problem.

Ihre Existenz.

_

Ich kämpfte mich durch die Massen an verschwitzten Jugendlichen. Immer wieder wurde ich 'unauffällig' von Mädchen angestoßen, die mit ihren viel zu kurzen Kleidern versuchten, die Blicke der Jungs auf sich zu ziehen. Alle auf der Suche nach dem perfekten Jungen, der sie liebt und Respekt hat. Aber wie soll sie jemals jemand mit Respekt behandeln, wenn sie den nicht einmal vor sich selbst hatten? Ich konnte diese Art von Mädchen noch nie leiden, aber in dem letzten Jahr waren sie eine gute Ablenkung gewesen, auch wenn ich mich dafür nur noch mehr hasste.

Erleichtert lief ich schneller, als ich Louis am anderen Ende des Wohnzimmers entdeckte.

Wir umarmten uns brüderlich und er drückte mir ein Bier in die Hand.

„Cheers“, rief er mir über die Musik hinzu und gemeinsam stoßen wir an.

Ich setzte die Flasche an und trank in großen Zügen. Ich hatte zwar ausnahmsweise nicht vor, mich zu betrinken, aber ganz ohne ging dann auch nicht.

The day you left meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt