Kapitel 6☑️

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Die Tage verflogen wie im Nu. Ehe Evelyn sich versah war es auch schon November und der Samstag kam immer näher, bis er schließlich da war. Um den Tag voll ausnutzen zu können, standen die Mädchen früh auf und trafen sich wie verabredet in der Acad Hall. „Findet euch in Gruppen zusammen. Wenn möglich in 2er und 3er Gruppen. Evelyn schloss sich einem ganz nett aussehenden Mädchen, ihr Name war Andrea, an. Mit einem Knall disapparierte Miss Flore mit ihnen. Evelyn war froh, dass Miss Flore die Aufsicht übernahm und keiner der anderen Lehrer. „Seid um 18 Uhr bitte wieder hier!", sagte die Lehrerin. Eifrig nickte Andrea und auch Evelyn gab ein zustimmendes Geräusch von sich.
„Evelyn! Was meinst du?! Wäre der Pullover was für mich??" Evelyn sah neugierig zu Andrea. Sie hielt einen schwarzen Pullover mit pinkem Schriftzug vor sich. „Ja, sieht gut aus. Probier ihn mal an!", riet sie Andrea. Während die Braunhaarige in der Umkleide verschwand, sah Evelyn sich weiter um. Da stach ihr ein wunderschönes grünes Kleid ins Auge. Es war ein weicher Stoff mit einer Schicht flattrigen Stoffes darüber. Das Kleid reichte ihr bis oberhalb der Knie. Ohne lange zu Fackeln, nahm sie sich das Kleid in ihrer Größe vom Ständer und ging zur Umkleide. Evelyn betrachtete sich im Spiegel. Der flatternde Rock war in einem sanften hellgrün und wurde nach oben immer dunkler bis es auf Brusthöhe in ein tiefes Schwarz über ging. Sie drehte sich einmal um die Achse. Plötzlich hörte sie Andrea ihren Namen rufen. Evelyn kam aus ihrer Umkleide heraus.
„Wow! Du siehst schön aus!", staunte Andrea hingerissen, dabei sah sie selbst in dem Pullover ziemlich toll aus. Evelyn wurde rot. „Das nehme ich!", murmelte sie. Evelyn zog sich in ihrer Umkleide wieder um und ging, nachdem Andrea ihr Zeug beisammen hatte, zur Kasse. Das Kleid kostete 32,99 Dollar. Jetzt bräuchte sie nur noch passende Schuhe, am liebsten schwarze Pumps. „Wie viel Uhr haben wir, Andy?!", fragte Evelyn. „Ähm... Kurz vor halb zwei! Wollen wir uns irgendwo was zu essen holen!?" „Ja gerne! Wie wär's mit dem Dönerstand da hinten?!", schlug Evelyn vor und deutete auf einen kleinen Stand am Ende der Avenue. Begeistert nickte Andy. „Ich liebe Döner! Das Essen in Ilvermorny ist zwar echt super, aber Döner ist dann nochmal eine andere Liga!" „Das stimmt!", geriet auch Evelyn ins Schwärmen. Mit ihren zwei Tüten liefen die zwei Mädchen zu dem Stand, an dem sich mittlerweile eine kleine Schlange gebildet hatte. Um 14 Uhr saßen die Beiden glücklich, mit einem Döner, in dem nahe gelegenen Central Park und aßen. Der Döner war eine wahre Geschmacksexplosion, der Salat war frisch, die Joghurt Soße war kühl und schmeckte in Kombination mit dem Fleisch sehr gut.
Gesättigt machten Evelyn und Andrea sich auf den Weg in die City, auf der Suche nach passenden Schuhe für Evelyn. „Nein, die haben eine Schleife, die trag ich nicht!"Genervt stöhnte Andrea auf. „Du und deine Extrawünsche immer! Kein Glitzer, keine Schleifen, der Absatz zu klein oder zu hoch!" „Ja, entschuldigung. Es ist doch nicht zu viel verlangt, stink normale schwarze Pumps mit 7 cm Absatz zu bekommen!", maulte Evelyn eingeschnappt.

„Ja, das sind sie! Die will ich haben!" Entzückt starrte Evelyn auf die schwarzen Schuhe in dem Schaufenster von Macys Shopping Center.

Evelyn  stürmte in den Laden und sah gleich die Schuhe im Regal stehen

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Evelyn  stürmte in den Laden und sah gleich die Schuhe im Regal stehen. Zügigen Schrittes hielt sie darauf zu und suchte nach ihrer  Größe. Da! Sie zog den Karton hervor und probierte die Schuhe an. Sie passten perfekt. „Andy! Was meinst du?!" „Perfekt! Die nimmst du, nicht wahr?!" Evelyn nickte glücklich und betrachtete sich noch eine Weile im Spiegel. Verträumt stellte Evelyn sich vor, wie Mr. Graves sie zum Tanz auffordern würde. Er würde mit ihr tanzen, sich mit ihr unterhalten.
Plötzlich schnippte etwas vor ihren Fingern. Evelyn schüttelte den Kopf und starrte ihre neu gewonnene Freundin verwirrt an. „Ich wollte nur nicht, dass du zu Sabbern anfängst. So sehr, wie du an Graves gedacht hast!", kicherte Andrea. Evelyns Wangen färbten sich knallrot. „Ich hab nicht an.. Mr... Graves gedacht!"
Daraufhin sagte Andy nichts mehr. Relativ schnell waren die Schuhe bezahlt und die Mädchen schlenderten langsam zum Treffpunkt zurück. Miss Flore wartete schon und als sie die zwei Mädchen mit ihren Tüten sah, strahlte sie. „Erfolgreich geshoppt?!", erkundigte sie sich fröhlich. Ein Grinsen der beiden Mädchen reichte ihr als Antwort und die drei apparierten zurück nach Ilvermorny. Evelyn und Andrea gingen in ihr Zimmer. In einer Stunde sahen sie sich beim Duell Treffen wieder. Als Evelyn in ihr Zimmer kam, bemerkte sie als allererstes das Tablett, gefüllt mit verschiedenen Gerichten und Getränken. Mr. Fontaine dachte aber auch an alles, dachte sie bei sich. Sie stellte die Tüten auf ihrem Bett ab und setzte sich daneben. Das Tablett flog zu ihr und genüsslich aß Evelyn die Kürbissuppe mit etwas Schwarzbrot. Dazu trank sie ihren abendlichen Lady Grey. Nachdem sie gegessen hatte, stellte Evelyn das Tablett auf ihrem Nachttisch ab und widmete sich ihren Einkäufen. Als erstes verstaute sie ihre Shampoos in der Dusche. Ihr Deo stellte sie auf die Ablage am Waschbecken. Ordentlich faltete Evelyn die erste Tüte zusammen, anschließend widmete sie sich der zweiten. Sie holte das Kleid heraus, strich noch einmal bewundernd über den schönen Stoff, dann hängte sie es auf einem Bügel in den Kleiderschrank. Darunter stellte sie die schwarzen Schuhe von Macy's. In Gedanken ging Evelyn nochmals ihr Outfit für nächsten Monat durch. Das Kleid, eine dünne hautfarbene Strumpfhose, die schwarzen Schuhe, dazu das schwarze Tattooband und grüne Ohrringe. Ihre Augen würde Evelyn mit Mascara und einem hellen Grün und Weiß als Lidstrich hervorheben und ihre Lippen bekamen einen weichen, cherryfarbenen Touch.
Evelyn beschloss in die Acad Hall zu gehen. Vielleicht konnte sie Mr. Graves bei seinen Vorbereitungen für den heutigen Abend helfen.
Leider konnte sie das nicht. Ein Stich fuhr ihr durch die Brust als er sie wegschickte.
Gemeinsam mit den anderen ihres Jahrgangs ging Evelyn 10 Minuten später in die Acad Hall. Kühl musterte sie den kleinen Parcours, den Mr. Graves aufgebaut hatte. Es war diesmal keine zauberbehaftete sondern eine körperliche Herausforderung. „Guten Abend! Wie Sie alle sehen, ist hier ein Parcours aufgebaut. Ich werde ihn einmal vormachen. Dabei verlange ich, dass Sie genauestens aufpassen und anschließend fehlerfrei wiederholen!", begann Mr. Graves mit dem Unterricht. Sogleich lief er im schnellen Tempo auf das erste Hindernis zu. Es war eine Stange auf ca. 1 m Höhe, er sprang darüber und rutschte gleich darauf elegant unter einem Holzbalken hindurch. Da werden sich viele eine Gehirnerschütterung holen, dachte Evelyn bei sich. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Mr. Graves. Zwei Minuten später stand dieser wieder vor ihnen. Er atmete noch normal, nur ein leichter Schweißfilm glänzte auf seiner Haut. Evelyn biss sich auf die Lippe und unterdrückte das in ihr aufsteigende Verlangen. „Miss Ashes! Sie fangen an!" Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Evelyn hasste es, anfangen zu müssen. Sie joggte los, wurde immer schneller und sprang über die Stange. Im Gegensatz zu Mr. Graves rollte sie sich unter dem Balken hindurch und hangelte die Seile entlang. Plötzlich spürte sie eine ungewohnte Hitze unter sich. Instinktiv zog sie ihren Körper höher und öffnete die Beine spargatförmig. Evelyn linste nach unten. Ein Feuerstrahl zischte durch die Luft und verschwand wieder. Das war aber neu, oder?! Evelyn brachte den Cours so schnell wie möglich hinter sich. Als sie vom letzten Hindernis absprang, empfing sie tosender Applaus. Schweißtropfen rannen ihr über die Stirn, doch Evelyn grinste, sie hatte den Cours erfolgreich hinter sich gebracht. Stolz sah sie zu Mr. Graves, der ihr ein kleines Lächeln schenkte. „Gut gemacht, Miss Ashes!" Nach der Reihe kamen die anderen dran. Fast kein Mädchen schaffte den Parcours ohne Fehler, es fehlte ihnen an Ausdauer und Kraft. Die Jungs dagegen, schafften es alle. „Gut gemacht, Jungs! Allerdings muss ich den Mädchen unter euch mitteilen, die es nicht geschafft haben, dass sie  wohl niemals einen Job als Auror oder Ähnliches bekommen würden. Man muss nicht nur ein sehr guter Zauberer oder eine sehr gute Hexe sein. Sie müssen vor allem Ausdauer, Kraft und Geschick beweisen. Ich werde die Gruppe nun aufteilen. Alle, die es geschafft haben, stellen sich an die Wand. Die, die es nicht geschafft haben, bitte ans Fenster." Man könnte fast sagen, Mr. Graves hätte eine Junge-Mädchen-Trennung gewollt, wenn Evelyn nicht wäre. Als einziges Mädchen innerhalb der Gruppe voll Jungs fiel sie ziemlich auf.

Verschwitzt verschwand Evelyn in ihrem Zimmer unter der Dusche. Mr. Graves hatte sie alle regelrecht über ihre Grenzen hinaus getrieben. Doch in Evelyn breitete sich ein Gefühl der Genugtuung aus, denn sie hatte trotz allem keinen Moment schlapp gemacht. Evelyn trocknete sich mit einem Zauber und legte sich, mit Schlafsachen bekleidet, in ihr Bett. Fast sofort Schlief sie ein, nur einen kurzen Moment dachte sie noch an die dunklen, schönen, mysteriösen Augen von Mr. Graves.

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