Kapitel 4

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"Sag ich doch", grinste er und gab mir wieder die Tasche.

Als wir aus dem Wald rauskamen, sahen wir die Hütte. Sie war nicht zu klein, aber auch nicht so groß. Sie hatte anscheinend zwei Stockwerke, wie man an der Verteilung der Fenster erkennen konnte. Vor der Tür war eine überdachte Terasse auf deren Dach eine Schneeschicht lag, genau wie auf dem Rest des Daches. Um die Hütte herum war das Brennholz gestapelt.

Der Bruder meiner besten Freundin schloss die Tür auf und schaltete den Strom an. Sofort war die Unterkunft hell erleuchtet. Ich schloss die Tür hinter mir und legte meine Sachen, wie die anderen, erstmal in den kleinen Flur in dem wir standen. Eine Tür führte in ein kleines Badezimmer und eine andere in den größeren Wohnbereich, in dem auch eine kleine Küche vorhanden war. Der Wohnbereich nahm ungefähr 2/3 des Erdgeschosses ein.

"Nehmt euer Zeug und folgt mir. Die Lebensmittel räumen wir später auf.", meinte Alex und ging auf die Tür zu, die am Ende des Raumes war. Dahinter lag eine Treppe, die ins Obergeschoss führte. Oben lagen vier Matratzen nebeneinander. Außerdem waren da noch eine Kommode, eine Kiste mit Decken und Kissen und ein kleiner Schrank für unsere Sachen. "Ich nehme das Bett!", rief Ruby und schmiss sich auf die Matratze ganz links. "Ich schlafe neben Ruby!", verkündete ich und sprang neben sie. Alex setzte sich auf das Bett neben mich und Manu legte sich daraufhin ganz außen rechts auf sein Bett.

Wir zogen uns erstmal gemütliche Sachen an. Dazu gehörten ein kuscheliger Oversized-Hoodie, eine Jogginghose und Kuschelsocken. Ruby trug fast exakt das selbe wie ich. Die anderen trugen auch das Selbe, nur dass sie einen normal großen Hoodie angezogen hatten.

"Zwerg? Hast du das Feuerzeug dabei?" "Jap" Ich holte das Feuerzeug aus meinem Rucksack und machte mich mit Alex auf den Weg nach unten. "Dann lass uns mal Feuer machen", meinte er intusiastisch. "Ja bitte, ist ganz schön kalt hier", flehte ich. Alex nahm mir das Feuerzeug aus der Hand und fing an sich mit dem Ofen zu beschäftigen, während ich ihn dabei beobachtete.

Das Feuer brannte und allmählich wurde es wärmer in der Hütte. "Hast du eigentlich die Tür vorne abgesperrt?", fragte ich etwas kleinlaut. "Hat da jemand Angst?", provozierte er. "N-nein, aber wenn ich hier alleine wäre würde ich sterben. Ich kann noch nicht mal einen Horrofilm bis zum Ende ansehen." "Aaaw, keine Angst, Alex ist hier und beschützt dich. Keine Sorge, ja ich habe abgesperrt." Ich seufzte genervt auf. "Leute kommt ihr dann auch mal?", rief ich, während Alex anfing die Lebensmittel in den kleinen Kühlschrank zu räumen. "Jaa" Und schon hörte man ihre Schritte die Treppe runterpoltern. Wenn man in der Wohnraum eintrat, lag links direkt die Küche, dann nach ein bisschen Platz stand dort ein Tisch mit einer gemütlich aussehenden Eckbank und zwei Stühlen auf einer Seite. Gegenüber von dem Tisch stand ein altes Sofa mit einem kleinen Tisch. Die Couch war gerade groß genug, dass wir alle daraufpassen würden. Zwischen dem Esstisch und der Seite mit dem Sofa war die Tür, die nach oben zum Matratzenlager führte.

"Was wollen wir essen?", fragte Manu gespannt, nachdem er sich auf das Sofa gesetzt hatte. "Hmm wie wärs mit Spaghetti?", grübelte ich. "Jaa!", riefen die anderen drei im Chor und somit war es entschieden. Die Geschwister kochten, während ich mich zu Manu auf das Sofa setzte um zusammen einen Film auf Netflix zu suchen, den wir heute Abend sehen wollten. Wir hatten zwar Alkohol gekauft, jedoch waren wir ja ein paar Tage da und wollten nicht heute Abend trinken, da es alles sehr stressig wäre. Wir waren gerade erst angekommen und es wäre komisch direkt zu saufen. Wir endschieden und für "The Package".

Nachdem wir gegessen hatten, spühlten Ruby und ich ab und machten ein Tablett mit vier Bierflaschen, Chips und Keksen fertig. Dann machten wir uns auf den Weg nach oben und schlossen die Tür vor der Treppe nochmal extra ab, da wir es sonst gruselig gefunden hätten. Die Jungs hatten in der Zwischenzeit Lichterketten aus der Kommode aufgehängt und die Decken und Kissen bezogen. So sah es richtig gemütlich aus. Manu kramte seinen Laptop raus und startete den Film, nachdem wir uns alle gesetzt hatten und jeder sein Bier geöffnet hatte. Der Film war echt witzig. Nach dem Film kamen die Jungs noch auf die Idee Monopoly zu spielen. Brettspiele waren anscheinend auch in dieser Kommode gewesen.

Ich dachte eigentlich, dass ich mich nur durchgehend mit Alex streiten würde, aber eigentlich fand ich es echt angenehm mit dem Jungs.

Als wir mittlerweile schon über zwei Stunden spielten, wurde ich langsam müde, lehnte mich an die Schulter rechts von mir und schlief ein...

Alex:

Auf einmal legte Sam ihren Kopf auf meine Schulter und schon war sie eingeschlafen. Süß. "Hey Leute, vielleicht sollten wir alle mal schlafen gehen. Wir haben auch schon-", ich warf einen kurzen Blick auf mein Handy, "02:00 Uhr morgens. Die anderen nickten zustimmend und fingen an das Spiel aufzuräumen, damit ich Sam erstmal hinlegen konnte. Wir drei gingen dann noch Zähne putzen, was ich Zwerg jetzt ersparrte, um sie nicht zu wecken. Dann legten wir uns hin und schalteten das Licht aus. Ich legte vorsichtig meinen Arm um Sam und sie kuschelte ihren Kopf an meine Brust. Es sah sowieso niemand, wie wir da lagen, sonst hätte ich das sicher nicht getan. Aber irgendwie fühlte es sich gut an, neben ihr zu schlafen.

Irgendetwas war anders seit Neuestem. Ich sollte sie eigentlich hassen. Wir waren immer Feinde, mochten uns nicht, stritten, prügelten uns früher sogar und provozierten uns mit kleinen Kommentaren, die den anderen zur Weißglut brachten. Und jetzt auf einmal verspürte ich keinen Hass mehr. ich fand ihre kleinen Missgeschicke nicht mehr nervig, sondern süß. Ich fand es niedlich, dass sie vorhin im Wald Angst hatte. Früher hätte ich sie wahrscheinlich für so etwas ausgelacht, aber es war anders. Hatte ich mich verliebt? Nein, wir sollten uns hassen. Und sie hasste mich auch. Warum sollte sie ihre Meinung mir gegenüber ändern? Als ob sie etwas für mich empfinden würde... Aber ich glaube, ich habe mich verliebt...vielleicht...

Mit diesem Gedanken schlief ich dann auch endlich ein.


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