K I L L E R [drarry fanfiction]

[12]

Harry erwachte mit einem blassen Arm um ihn geschlungen. Der dunkle Totenkopf darauf starrte ihn geradezu an und Harry blieb noch eine Weile liegen um die lila-blauen Streifen zu bewundern, sie sich über die dünne Haut zogen.

Dann hob er den Arm vorsichtig an, schlüpfte aus dem Bett und in die Küche. Dort bereitet er sich eine Schüssel Cornflakes vor, stellte sie ab und ging auf den Balkon um den Tagespropheten zu holen.
Er füllte schnell die Teller voll Körner für die Eulen auf und ging mit der Zeitung zurück an den Esstisch.

Er vermied sehr bewusst den Sportteil, den er sonst immer am liebsten gelesen und Ginny für diese oder jene tolle Formulierung gelobt hatte.

Ein kaltes paar Hände legte sich auf seine Schultern, dann hauchte Draco ihm einen Kuss in den Nacken und eine angenehme Gänsehaut breitete sich darauf aus.
"Guten Morgen", murmelte Harry und der Blonde schlenderte in die Küche. Er hatte es wohl nicht für nötig gehalten sich etwas anzuziehen aber Harry störte das nun auch wieder nicht.
Es gab viele Gerüchte, dass Draco von seinen Eltern gefoltert wurde aber Harry glaubte nicht, dass diesem makellosen Körper je ein Haar gekrümmt wurde.
Die helle Haut war wie Pergament über ein perfektes Gerüst von Muskeln gespannt, seine ungerichteten Haare fielen ihm locker ins Gesicht.

"Also eins kann ich dir sagen", gab Draco mit dem Mund voll Cornflakes von sich, setzte sich mit der Schüssel und schluckte runter, "wenn wir zusammenziehen dann zu mir"
Harry war verwundert, dass Draco es überhaupt zu Stande gebracht hatte eine Schüssel Cornflakes mit Milch zu richten, denn seine Hauselfen schienen echt alles für ihn zu erledigen.
"Ich meine, versteh mich nicht falsch, diese Muggelwohnung ist ja ganz schnuckelig aber eben auch nicht das Wahre", fuhr Draco grinsend fort.
"Jetzt interpretier in unseren Frustrationssex mal bloß nicht zu viel rein", gab Harry zurück und beide mussten Grinsen.

Sobald Harry aufgegessen hatte machte er sich fertig und legte seine Umhang um.
"Ey, wohin willst du?", fragte Draco, während er in der Zeitung blätterte.
"Zaubereiministerium"
"Aber du bist doch suspendiert"
"Von dem Fall, ja. Außerdem will ich versuchen mit Ginny zu reden", Harry fügte den letzten Satz leise hinzu aber Draco hörte es und seine Miene verfinsterte sich.
"Wieso", fragte er zähneknirschend, beinahe eifersüchtig. Harry wollte, dass er denkt, er vertraue ihm vollkommen und die schöne Stimmung zwischen den beiden nicht gleich wieder zerstören, also witzelte er: "Ich will klären ob du zu mir ziehst oder ich zu dir"

Im Ministerium angekommen wurde er sofort wieder von Bailey abgewimmelt. Er wäre nun beurlaubt bis der Fall abgeschlossen sei, nur zu seinem Wohl weil ihn das ja doch etwas aufwirbelte. Ewiges Diskutieren brachte auch nichts und irgendwann gab Harry auf.
In der riesigen Eingangshalle erblickte er Hermine auf einer Bank, natürlich in ein Buch vertieft.
Sie umarmten einander stürmisch.
"Mensch, Hermine, es ist viel zu viel passiert, ich hatte sogar ganz vergessen, dass du heute aus Amerika zurück bist", begrüßte Harry sie.

"Ich weiß, ich weiß, Ron ist gerade bei Ginny. Kannst du glauben, dass sie mich einfach nicht reingelassen haben?"

"Mich auch nicht, ich wurde vom Fall suspendiert", gab Harry zerknirscht zu.

"Was?? Und ich dachte ich könnte von dir was besseres erfahren als den Klatsch aus der Zeitung", Hermine schien enttäuscht und aufgebracht zu gleich.

"Ich weiß trotzdem mehr als die meisten, wir sollten uns auf ein Butterbier treffen und austauschen", schlug Harry vor.

"Tut mir leider aber ich hab die nächste Woche echt alle Hände voll zu tun", entschuldigte sich Hermine und Harry nickte verständnisvoll, auch wenn er enttäuscht war. Hermine war vermutlich die einzige die ihm hier moralischen Rat geben konnte.
Sie verabschiedeten sich und Harry ging missmutig nach Hause, wo er Draco auf dem Sofa antraf.

Der Blonde begrüßte ihn freudig, aber Harry konnte gut sehen, dass er vor kurzem noch geweint hatte. Aber er war nur froh darüber, Draco hatte für seinen Geschmack seit dem Tod seiner Eltern viel zu wenig getrauert.
Auch wenn er generell der Typ sein mochte, der alles in sich hineinfrisst, machte es Harry misstrauisch und je mehr Zeit er mit Draco verbrachte, desto weniger wollte er misstrauisch sein.

"'Nichts neues im Malfoy-Fall', kannst du glauben, dass die Kimmkorn so einen Absatz über nichts schreiben kann?", Draco knallte den Tagespropheten auf den Wohnzimmertisch.

Harry lachte. "Die kann doch aus allem eine Sensation machen"
Dann schaltete er die PlayStation an und nach gefühlten 10 Stunden, die es brauchte Draco Fernsehen und Videospiele zu erklären spielten die beiden.
Das taten sie eigentlich die ganze restliche Woche, Muggelfilme schauen, Muggelspiele spielen, Fast-Food essen und Schlafen. Beide waren sehr froh nicht allein zu sein, denn beide wollten nicht nachdenken und jedes Mal wenn der eine zu sehr in Gedanken verfiel konnte der andere ihn wieder ablenken.
Es war wie eine stumme Vereinbarung, die die beiden getroffen hatten und Harry genoss die Gesellschaft.