Italiener

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*** Ja ups. Ich habe so wie es aussieht ausversehen ein Kapitel übersprungen. Daher, hier ist das übersprungene. XD Das andere kommt später nochmal. Verzeihung xD ***

_______

Ich zog alle Mützen nacheinander über meinen Kopf. Ich konnte mich nicht entscheiden. Bei jeder konnte man erkennen, was ich drunter versteckte. Selbst wenn ich versuchte, meine Ohren an meinen Kopf zu klappen. Seufzend ließ ich mich auf den Klodeckel fallen und zog die Beanie von meinem Kopf, um sie auf den Boden zu pfeffern. Er würde mich hässlich finden, da war ich mir sicher. Er würde sehen, was für eine Missgeburt ich war. Eigentlich war ich mit dem Rest meines Outfits ganz zufrieden gewesen. Doch nun störte mich der letzte Schliff. Diese Mütze. 

Ich stand auf und griff nach der Schwarzen. In ihr erkannte man es am wenigsten. Mit ihr ging ich auch immer raus, wenn ich dann mal aus der Tür trat, was ich selten tat. Ich musterte mich. Das müsste gehen. Es musste gehen! Ich lief in den Flur und zog vorsichtshalber meinen Gürtel noch eine Stufe enger. Ich wollte vermeiden, dass sie mir von der Hüfte rutschen könnte. Auch wenn es ziemlich unwahrscheinlich war. Ich wollte nicht, dass irgendjemand sah, was ich in meinen weiten Hosen versteckte. Vor allem sollte er es nicht sehen. 

(...)

Ich ging zu unserem Treffpunkt. Ein Italiener, nicht weit von meinem Zuhause entfernt. Ich war etwas spät dran, weil ich so lange im Bad gebraucht hatte. Doch nun erkannte ich schon das leuchtende Schild in der Dunkelheit. Ich atmete durch. Der Dampf, der sich bildete, beim Atmen. Ob Patrick schon da war oder, wie auch bei den Aufnahmen, zu spät kam? Ich lief schneller. Ich wollte ihn endlich im echten Leben sehen. Ich wollte mich meiner Angst stellen. Ich wollte seine Hand schütteln, ihn umarmen. Ihn küssen. Doch das würde nie passieren. Nur die Hand würde ich ihm geben. Jede weitere Berührung würde ich ablehnen. Zu Riskant war es, dass mir die Mütze vom Kopf fallen könnte. Das wäre das Schlimmste, was mir passieren könnte. Neben der Tatsache, dass er mich nicht mögen könnte.

Nun stand ich durchgefroren vor dem Restaurant. Kein Patrick weit und breit. Ich sah durch die Tür hinein. Sicherlich wartete er drin. Ich zog an der Tür, um das Lokal zu betreten, doch bekam sie nicht auf. Ich warf einen Blick auf sie. "Drücken". Peinlich berührt drückte ich die Tür und trat ins Warme des Restaurants. 

Suchend blickte ich mich um. Es roch nach den verschiedensten Gewürzen, weinen und Fleischarten. Nach Fisch, Kartoffeln und Grillkäse. Es roch wie ein Paradies. Ich ging etwas weiter durch. Und in einer Ecke, an einem Tisch für zwei, saß Patrick. Er schaute sich die Karte an. Ich blieb eingefroren stehen. Er war so gut aussehend. Mein Herz stolperte. Es schien, als würde ich anfangen zu schwitzen. Als würde mein Gesicht roter werden, als die Farbe selbst. Ich konnte nicht zu ihm gehen. Eine plötzliche Angst stieg in mir auf. Er saß da. Nur paar Meter von mir entfernt. Er saß da, wegen mir. Weil er mich sehen wollte. Und ich feige Katze traute mich nicht. 

Und dann hob er den Kopf und sah direkt in meine Richtung. Sein Blick erhellte sich. Er wusste, dass ich es war. Das ich der war, wegen dem er hier war. Patrick rutschte mit seinem Stuhl nach hinten und machte Anstalten, zu mir zu kommen. Die Panik überrollte mich. Schnell, noch auf der Stelle, drehte ich mich um, ging zur Tür, zog sie auf und rannte los. Ich rannte so schnell mich meine Beine tragen konnten. Und während ich rannte, übermahnten mich die Schuldgefühle und der Hass auf mich selbst.

Ich hatte ihn stehen lassen. 

Felidae / KürbistumorWhere stories live. Discover now