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NACHDEM BILLY SICH BEI EINER TANKSTELLE EINE PACKUNG ZIGARETTEN GEKAUFT HATTE, stieg er wieder in seinen Camaro, aus dem leise Rockmusik drang und in dem Jennifer Cort auf ihn wartete. Das Mädchen spielte gedankenverloren an dem Stoff ihres Kleides und hob ihren Blick erst, als der Junge ins Auto kletterte. Er ließ sich in seinen Sitz fallen und öffnete die Zigarettenpackung, woraufhin er ihr eine anbot. Dankend nahm sich das Mädchen eine und klemmte sie sich zwischen ihre Lippen. Das selbe tat Billy und zündete erst ihre und danach seine eigene Zigarette an.

„Willst du mir jetzt endlich verraten, warum du mich am helllichten Tag entführst?", fragte Jennifer humorvoll über die Musik und zog an dem glühenden Stengel. Nachdem Billy den Motor gestartet hatte, griff er nach der Rückseite von Jennifers Kopfstütze und drehte seinen Kopf, damit er sah, wohin er lenkte, als er rückwärts aus der Parklücke fuhr. Der Junge konnte es nicht lassen, Jennifers Schulter zu streifen, als er seinen Arm wieder zurückzog. Er hätte schwören können, dass Mädchen den Atem anhalten zu hören, doch als er zu ihr schaute, tat sie so, als wäre nichts passiert.

„Wie gesagt, ich war hier in der Nähe und wollte dir etwas zeigen", antwortete Billy und sprach dabei teilweise die Wahrheit. Jennifer drehte ihren Kopf, um Billy anschauen zu können, während sie ungläubig ihre Augenbrauen in die Höhe zog.

„Willst du mir deinen Folterkeller zeigen, oder was?", lachte Jennifer und beobachtete Billy dabei, wie sich ein humorvolles Grinsen auf seinen Lippen bildete.

„So ähnlich", antwortete er, woraufhin er die Lautstärke seines Radios erhöhte. Jennifer musste grinsen, als sie den Bass über das Auto in ihrem ganzen Körper vibrieren spürte und der Wind, welcher in den beschleunigenden Camaro wehte, ihre Haare durch die Gegend wirbelte. Für einen kurzen Moment, in dem sie ihrem Kopf synchron zur Musik bewegte und lachend zu Billy schaute, der sie breit angrinste, fühlte sie sich frei und so, als hätte ihr jemand all das Gewicht von ihren Schultern genommen, welches sie Tag für Tag belastete.

Die restlichen zwanzig Minuten der Fahrt waren gefüllt mit leisem Gelächter, guter Musik und Zigarettenrauch. Immer wieder hatte Jennifer gemerkt, wie der blonde Junge im Fahrersitz sie verstohlen anblickte, während sie leise die Worte zu einem Lied mitsang, lachte oder einfach stumm aus dem Fenster schaute und die vorbeiziehende Landschaft beobachtete. Das Mädchen war erschrocken darüber, wie nett und offen Billy war, wenn sie nicht in der Schule waren. Jennifer hatte ihn noch nie so oft lachen gehört oder gesehen, dass er wirklich Spaß hatte.

Billy bog in eine kleine Seitenstraße ein, die von Bäumen umgeben war. Sie war nicht sehr lang, und von ihr aus führte ein Kieselweg weiter. Jennifer schaute aus dem Fenster und versuchte zu erkennen, wo die Teenager waren, doch sie war noch niemals an diesem Ort gewesen. Nachdem Billy den Kieselweg entlanggefahren war, bog er noch ein letztes Mal ab und plötzlich war Jennifer wie gefesselt von der Szene, die sich vor ihren Augen abspielte.

Billy hatte sie an einen See gebracht, der von Aberhunderten von Bäumen und Felsen umgeben war. Die Sonne spiegelte sich in dem Wasser und ließ kleine Muster auf der Wasseroberfläche entstehen. Keine einzige Menschenseele war weit und breit zu sehen. Der See war nicht sonderlich groß und sehr gut versteckt, weshalb das Stück Land so unberührt aussah. Ein kleines Dock führte auf das Wasser heraus und erreichte fast die Mitte des Sees. Für Jennifer sah dieser See aus wie etwas aus einem Traum und sie war gefesselt von der Schönheit und Ruhe. Das Mädchen hatte nicht gemerkt, dass Billy die Musik ausgestellt hatte und sie nun von der Seite beobachtete. Sie riss ihren Blick ab und schaute nun Billy mit großen Augen an, unfähig etwas sagen zu können. Er grinste das Mädchen breit an.

„Billy", keuchte sie und schnallte sich ab. „Das-das ist wunderschön.. Aber warum hast du mich hierher gebracht?" Das Mädchen schaute ihn durch ihre dichten Wimpern an, ihre vollen Lippen leicht geöffnet. In ihrem Blick erkannte Billy etwas, was er noch nie zuvor in ihnen gesehen hat - echte Freude.

JENNIFER'S BODY [BILLY HARGROVE]Where stories live. Discover now