Won't say that

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2011 Mai, Portland

Klaus

KLAUS P.O.V.

Die vollen Ausmaße meines epochalen Versagens von heute morgen ereilten mich erst später an diesem Abend. Ich hatte mich aus der Stadt geflüchtet. Möglichst weit weg von diesem Engel oder Teufel oder was auch immer mich in Portland heimgesucht hatte.

Julipa war tot. Tot und bleich hatte sie in meinen Armen gelegen. Weiß, ihr fahles Gesicht im Schein des Flammenrings um uns herum. All die Jahre war ich fest davon überzeugt gewesen, dass die stumme Witwe mir meiner letzten Hoffnungen in Gestalt eines erlogenen Fluches beraubt hatte. Und ich war so fest der Annahme gewesen, dass ich ihr Gesicht nie weder sehen würde.

Der Hocker auf dem ich saß quitschte leise, als ich mich zu der Barkeeperin herumdrehte. Meine Arme legte ich auf dem Tresen aus dunklem Holz ab, der schon abgenutzt und zersplittert war, als ich mich darüer beugte und der Frau mir gegenüber tief in die Augen blickte. Ich sah wie ihr Blick verschwamm und sich wieder klärte. 

Ohne Umschweife stand vor mir auf dem Holz eine Flasche. Dem Geruch nach zu urteilen bis zum Rand gefüllt mit Alkohol.

Seufzend setzte ich die Flasche an und trank ein paar Schlucke, wobei das Glas, dass sie nur Sekunden zuvor daneben abgestellt hatte völlig ignorierte. Das Zeug brannte in meiner Kehle und mein Körper signalisierte mir eindeutig, dass er etwas ganz anderes wollte.

Ich atmete ein und ein Schwall von Gerüchen stieg mir in die Nase. Blut, Blut jedes Menschen der in diesem Raum saß. Meine Eckzähne wuchsen, das spürte ich als sie an den Flaschenhals stießen und ich gab mir Mühe sie zu unterdrücken. Mit der Zunge fuhr ich über die Spitzen und drückte sie mehr oder weniger zurück ins Zahnfleisch. Heute hatte ich nicht die Lust dazu noch mehr Menschen zu manipulieren. Ich wusste selbst nicht woran das lag, so hätte mein altes Ich in wenigen Sekunden das gesamte Lokal getötet. Nichtmal nur ein Hauch von Durst hätte dafür den Auslöser geben müssen. Einfach nur so aus einer Laune heraus ein dutzend Menschen zu töten gab mir das Gefühl frei zu sein. Einen eigenen Willen und Weg zu haben. Auch wenn Mikael mir immer auf den Fersen war, und heute näher war als schon lange nicht mehr. Und selbst ohne Durst und ohne diese miese Laune am heutigen Tag hätte ich genug Grund gehabt das gesamte viertel abzuschlachten. 

Ich tat es nicht. Julipa. Nein! nicht wieder an sie denken!

Ich knallte die Falsche auf den Tisch. Das Holz gab einen bedenklchen Laut von sich und die Splitter des Glases durchdrangen meine Haut. Kurz war es erstaunlich still im Raum und ich spürte eine Armee von Augenpaaren, die sich in meinen Rücken bohrten. 

Ich trommelte einen Rythmus mit den Fingerspitzen. Nervosität. Ich trommelte so lange, bis mir auffiel, dass sich die Finger meiner rechten Hand auf dem Tresen wie auf einem Klavier bewegten. Ich war nie ein talentierter Spieler gewesen. Das hatte ich immer Julipa überlassen. Fuck. Schon wieder zu spät. Und als ich nun auch noch meine Finger beobachteten, wie sie eine stumme Melodie vor sich hinspielten, begann mein Kopf ihr Lied zu reproduzieren.

Als sich die Töne in meinem Kopf immer höher und höher schraubten, daruaf bedacht durch meine Schädeldecke zu brechen, gab ich, endlich wie es mir schien, auf. 

Wahrscheinlich hatte ich die Braunhaarige vom Tresen garnicht bewusst als mein Opfer ausgesucht, vielleicht hatte ich sie umgebracht weil sie einfach da stand. Vielleicht hatte ihr Blut besonders fantastisch gerochen. Auf jeden Fall war nichts mehr übrig, als ich sie in den nahen Straßengraben katapultierte. Die Tür, die ich zuvor aufgestoßen hatte viel mit einem dumpfen Klong zu. Nichtmal Sekunden hatte es gebraucht ihr die Fänge in den Hals zu stoßen und mit meiner Wucht des Sprunges die Tür beinahe aus den Angeln zu reißen um nach draußen zu gelangen. Ich wischte mir über den Mund. Ein Glück, dass mein Ärmel sowieso schwarz war. Das Blut würde niemand sehen. Nicht, das mich das auch nur im Geringsten gekümmert hätte.

Die kalte Abendluft machte meinen Kopf klar. Julipa, ließ ich es zu, dass es mir durch den Kopf schwebte. Mit einem Mal schien es mir völlig abwegig, dass ich sie gesehen haben könnte. Sie war tot. Die Hexen hatten gelogen, oder doch nicht?

Hatte ich mich so tauschen können? Aber worin den eigentlich? Hatte ich je einen Beweis gehabt, dass sie nicht existierte? 

Ich konnte nicht umhin, dass ich auf die innere Stimme lauschte, ja sogar auf sie hoffte, sie erwartete, dass sie mir sagte, dass ich falsch lag. Das ich sie wirklich gesehen hatte. Dass mein tausend Jahre altes Gehrin mir keinen Streich gespielt, und Julipa wiedergeboren war. In diesem Mädchen. Keine sechzehn Jahre alt wahrscheinlich. Und so sehr ich um sie betete, obwohl ich derjenige war, der ihr damals gesagt hatte, dass man von da oben nur einen Arschtritt erwarten konnte, so kam die Stimme nicht. 

Und mir wurde klar, das es nichts bringen würde noch ein paar Mädchen mit möglichst dunklen Haaren auszusaugen, um den Schmerz zu lindern.

Meine Gedanken hallte in meinem Kopf. So laut. Auf dem Parkplatz schien es still, doch meine Gedanken störten die Ruhe. Ich hörte die Autos auf dem Highway. Dunpfer als zuvor. Berauscht noch von dem Blut der Frau, bewegten sich meine Füße wie von selbst auf die Tür zu.

Ihr Herzschlag war schon längst verstummt, als ich die Klinge hinunterdrückte und mir zutritt zum Lagerraum verschaffte. Die Tür blieb offen, als wäre sie eingerastst. 

Die Hintertür schwang quitscehnd auf und ein Mann mit Schürze und kinnlangen schwarzen Haaren eilte nach draußen. 

»Haily?« rief er aus voller Kehle. 

Ich stoppte ihn, als er einen Schritt aus der Tür machen wollte. 

»Warte... Einen Moment nur.« Der Mann wollte wohl gerade zu einer bissigen Antwort ansetzten als ich fortfuhr. 

»Vergrab ihre Leiche im Wald und mach die Bissspuren unkenntlich. Vergiss das ich dir das gesagt habe.«

Der Besitzer des Lokals zog ab, ich hörte noch wie er scharf die Luft einzog, als sein Blick auf den Blutleeren Körper am Staßenrand viel.

Im Lokal war es voller geworden. Obwohl ich nur Minuten fort gewesen sein konnte, hatte sich die Besucherzahl nahezu verdoppelt.

Eigentlich war es mir egal was eine solche Schar von Menschen anlocken konnte, aber dennoch viel es mir im Gewimmel viel zu leicht eine bekannte Stimme wahrzunehmen. Ich schüttelte entnervt den Kopf. Hatte ich doch soeben all die in mimr aufwallenden Gefühle verflucht und als Sinnestäuschung abgetan, so holte mich alles wieder ein. Und zwang mich all das zum teufel zu schicken zu dessen SChluss ich erst vor ein paar Minuten gekommen bin. Und verdammt, ich jubelte innerlich als ich mich umdrehte. 

Kommentare vll? wär voll nett, denn ich geb mir hier echt mühe und wenn ich wieder nur einen comm von secretmoon kriege dann lasse ich BEIDE sterben! ;)    go on writining wonderfull comments to Jhibril :D

Falling for Humans (Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now