Football

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Bree

Bree Kolib saß auf einer Bank im Schatten. Eine warme Brise wehte über das noch feuchte Gras und schlug die Seiten ihrer Modezeitschrift mit einem Klatschen gegeneinander. Sie strich ihre Haare zurück und seuftzte. Alles kam ihr merkwürdig vor. 

Julipa ließ sie in Frieden, Nick war aus der Stadt. Julipa war am Morgen in einem klaten Bett erwacht, ohne ihn. 

Bree war froh darüber. Fast hämisch hatte sie begonnen zu grinsen. Julipa hatte es so gut. Julipa hatte den Mann ihrer Träume und dazu einen Kopf nur für sich allein. Sie musste ihn nicht teilen mit den Gedanken einer Anderen. 

Sie stopfte die Zeitschrift mit den abgemagerten Models in ihren Rucksack. Der Platz neben ihr war leer, ganz allein saß sie in dem kleinen Park neben dem Sportplatz. Sie wollte nicht auf die Tribüne und wollte auch Jake ihren Anblick ersparen. 

Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf an den Stamm des Baumes, der bereits drohte die Bank zu verschlucken. Sie lauschte Julipa, und sie lauschte ihrer Errinerung an seine Stimme. 

Ihr Haar fiel zu beiden Seiten ihres Gesichts als sie in das andere Augenpaar starrte. Sie schrak so rasch zurück, dass sie sich gefährlich den Kopf stieß. 

Sie spürte die Bretter der Bank enden und den Knauf der Lehne schmerzhaft im Rücken. Julipas Gesang erlosch, war, wie damals, einfach fortgefelgt. 

Zum ersten Mal konnte sie den Mann neben ihr auf der Bank deutlich sehen. Das dunkelblonde Haar war kurz, er war etwas kleiner als Standart, Paul würde ihn ein gutes Stück überragen.

Sein Bart war notdürftig gestutzt, sein Oberkörper steckte in einem engen, dunkelgrauen Pullover, seine Beine in einer Jeans, die man vielleicht als ehemals dunkelblau einzuschätzen gewesen wäre. Sie schämte sich nicht ihn so zu mustern. Hier stimmte etwas nicht. Mit ihr stimmte etwas nicht. Diesen Mann durfte es nicht geben. Nirgendwo. Ihr Gehirn hatte ihn sich zusammen gesponnen. Es gab ihn nicht. Es durfte ihn nicht geben. 

Bree fixierte seinen Kpof und stellte sich die Haare ein paar Zentimeter länger vor. Er glich Nik wie aufs Haar. Perfekt schien die moderner wirkende Kopie des Mannes. 

Tief in ihr sprach eine Stimme. Fragte sie ob sie sich das einbildete. Welches Schicksal würde ihr das antun. Ihre eigene, zu Fleisch gewordene Vision von Vergangenheit  heraufzubeschwören. 

Erst als er seinen Mundwinkel zu dem bekannte Lächeln verzog spürte Bree wie schnell ihr Herz schlug. Ihre Wangen brannten, so feuerrot mussten sie sein. Als würde er ihren Herzschlag hören wurde das Lächeln auf den Zügen ihres Gegenübers breiter. 

Bree schlug sich innerlich. 

Er ist nicht real. Er ist nicht hier, du spinnst, du hättest in der Klinik bleiben sollen!

Ihre Gedanken schrien tasuend Beschimpfungen in den Himmel. Sie konnte nicht auf die Uhr sehen, wann war das Training ihres Bruders vorbei? Konnte sie ohne ihn abhauen. Nein. Unmöglich. 

Jake war mit ihr gekommen, sie musste auf ihn warten wie sie es ihm versprochen hatte. Wenigstes das musste sie für ihn tun, er hatte seine Schwester ja gerade erst wieder. Sie wandte sich ab. Verkrampfte ihre Schultern und starrte auf den Kiesweg, der sich vor ihr durch das Grün bahnte. 

Sie spürte seine Blicke. Er streckte sich auf der Bank, doch sie ignorierte ihn so gut es ging. 

»Bree...« seine Stimme war samtig wie Honig. 

Es konnte nicht wahr sein. 

»Hallo?«

Sie begann sie vor und zurück zu wiegen. 

»Geht es dir gut?«

Schritte. Schritte auf dem Kies. Steine knirschten.

Vielleicht war er weg.

»Wissen sie was sie hat?« 

Wie ein Echo kamen die Laute nur dumpf an ihre Ohren. 

Ihre Fingenägel krallten sich in ihre Jeans. Der Schnerz explodierte in ihrem Oberschenkel.

»Die aus Sektion B... Keiner weiß was sie hat!«

Julipa war fort. Nur noch Bree.

»Freak... Die ist nicht zu retten. Mit 14 schon in der Gummizelle« 

Nur noch Bree. 

Nur noch Bree und Niklaus Mickaelson.

Nur noch Bree und Nik auf der Parkbank. 

2012. 

2012. 

Sie wurde angestubst. Ganz sanft an der Schulter. 

Sie schrak aus ihrer Starre und sah sich wirr um. Eine junge Frau mit Kinderwagen stand vor ihr. Sie wagte nicht neben sich zu sehen. 

Die Lippen der Frau bewegten sich. 

Sie musste wohl mit ihr sprechen.

»Ist alles in Ordnung bei dir?« fragte die dunkelhaarige Mutter.

Bree nickte und fühlte wie ihe Augen immer weiter wurden.

»Wenn er dir was tut...«, die Fremde lehnte sich vor »Dann sagst du Bescheid in Ordnung...?« 

Im ersten Moment wusste Bree nicht wen sie meinte. Dann folgte sei dem düsteren Blick der Frau zu Nik, der immernoch  auf der Bank saß. 

»Ich würde ihr nie etwas tun, Madame.« versicherte ihre mehr oder weniger halluzinierte Erscheinung von Mann.

Der Blick der Frau streifte ihn und ihre Augen vereengten sich unmerklich. 

Der Stich der Eifersucht erschreckte Bree gleichermaßen wie ihren Sprung von der Bank. Wieder einmal hatte sie ihn nicht für sich allein, dachte sie sich und schämte sich fast dafür.

Die Frau drehte sich weg, wobei sie ihre Haare zurückwarf betont darauf achtete wie ihre Beine beim Fortgehen zur Geltung kamen.

Beinahe erwartete sie, dass sie nun einen Moment gewonnen hatte, in dem er sie nicht unentwegt anstarrte. 

Doch das Gegenteil bewahrheitete sich nur Herzschläge später, als Bree von seinen harten Augen festgenagelt wurde. 

Er schaute sie an. Dann hob er langsam den Arm und legte ihn auf die Lehne der Holzbank. 

Die Geste war nur schwer misszuverstehen. Doch Bree brillierte erneut. Sie stubste ihn mit dem Schuh an. Den Blick nach unten gerichtet konnte sie sein Lächeln beinahe hören. 

Unverblümt fragte sie ihn: »Bist du echt?« 

Sie kam sich nichtmal wie ein Kind vor. 

Er nickte. 

»Ich kenne dich.«

»Wir kennen uns schon lange, Bree.« Seine Stimme war das Schönste was sie jeh gehört hatte. Sie wusste wie sie sich anhörte wenn er Julipas Namen flüsterte.

Hätte er seine Lippen nicht geschlossen gehalten, wäre sie sich sicher gewesen, dass ihr Name aus seinem Mund noch schöner klang.

KOmmenaare erwünscht! durchaus :D

Falling for Humans (Vampire Diaries FF)Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang