2. Aunt Sophia

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POV MIA:

Als ich meine Augen öffnete und realisierte das heute Montag war, sprang ich förmlich aus dem Bett und sprang in meine Klamotten hinein. Nachdem ich dann im Bad war und meine Haare und mein Make-up gemacht habe, lief ich runter zu meinen Eltern.

Diese waren zusammen in der Küche. Meine Mutter stand an der Theke und machte sich ein Brot und mein Vater saß am Esstisch und las ruhig seine Tageszeitung. Dabei schlürfte er, wie jeden morgen, seinen Kaffee. Es war noch sehr früh morgens, das konnte man daransehen, das die Sonne gerade erst aufging. Ich setzte mich zu meinem Vater an den Tisch und meine Mutter stellte mir einen Teller und eine Tasse Tee vor die Nase, „Hier ist für dich", sagte sie liebevoll und gab mir einen Kuss auf den Haaransatz.

„Danke Mama."

„Ach nicht dafür", lächelte sie mir zu und begab sich dann wieder an die Küchentheke und machte mir etwas zu essen für die lange Zugfahrt. Mein Koffer war schon eine Weile unterwegs und hoffentlich bei Tante Sophia bereits angekommen.

Nachdem ich alles aufgegessen hatte und nur noch einen Schluck Tee inmeiner Tasse hatte stand ich auf und holte meine Tasche, die ich eigentlich für die Schule verwendete, und packte dort die Brote,etwas zu Trinken und zu lesen ein. Meine Kopfhörer und mein Ladekabel durften natürlich auch nicht fehlen. Als ich dann alles eingepackt hatte, ging ich in den Flur, nahm mir meine Schuhe und zogsie an. Dann nahm ich mir meine Jack und wartete auf meine Eltern.Diese kamen dann auch ein paar Minuten Später. Ich zog, dann meine Jacke an nahm meine Tasche und den Koffer und ging aus der Haustür hinaus zum Auto, das direkt auf der Straße vor unserem Haus parkte.

Mein Vater packte meinen Koffer in den Kofferraum und in der Zwischenzeit habe ich mich schon einmal ins Auto gesetzt und mich angeschnallt. Sobald der Kofferraum zu war setzten sich meine Eltern ebenfalls ins Auto und gemeinsam fuhren wir dann zum Bahnhof. Wenn ich dann im Zug sitze, werde ich auf mich allein gestellt sein und ich bin meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass sie mir das alleine Zutrauen.

Auf dem Weg hörte ich etwas Musik über mein Handy, das mit meinen Kopfhörern verbunden war. Dabei blickte ich aus dem Fenster und betrachtete die Aussicht. Anfangs fuhren wir an Pferde wiesen und Feldern vorbei, aber schon nach weniger Zeit wurden die Felder weniger und mehr Straßen kamen zum Vorschein. Nach ungefähr fünfzehn Minuten fuhren wir dann endlich auf die Autobahn.Ich fragte mich, ob sich Bev, Eddie, Bill und die anderen freuen mich wieder zusehen.

Was ist, wenn sie sich total verändert haben und nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Das war meine schlimmste Befürchtung von allen,denn es waren nun einmal drei Jahre vergangen. Im ersten Jahr habe ich noch viel mit ihnen geschrieben besonders mit Bill und Richie.Die beiden waren so zu sagen meine besten Freunde. Eigentlich waren alle meine besten Freunde, doch mit den beiden war es anders. Wir verstanden uns immer sofort. Es brauchte nur ein Blick und schon wusste der jeweils andere, was der andere wollte.

Das war immer ganz witzig. Ich war so sehr in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen habe das wir schon am Bahnhof angekommen waren und meine Eltern bereits ausgestiegen sind. Ich lachte als mein Vater vor meiner Autotür stand und mir irgendwie mitteilen wollte das ich aussteigen solle, „komm schon Mia, wir sind da", hörte ich ihn sagen. Also packte ich meine Kopfhörer in die Tasche die neben mir auf dem Sitz stand und öffnete die Tür. Als ich dann Draußen ander frischen Luft stand wurde mir etwas mulmig. Die ganze Zeit habe ich mich gefreut nach Derry zurück zukehren, aber was ist wenn,Pennywise immer noch dort lauert und nur auf uns wartet. Trotz dessen nahm ich all meinen Mut zusammen und ging zusammen mit meinen Eltern zum Bahngleis.

Am Bahngleis waren kaum Menschen. Nun man konnte es auch gut Nachvollziehen. Wer möchte denn schon in eine Stadt Reisen in der die Gerüchte herumgehen, dass dort Kinder verschwinden.

Es dauerte nicht lange und schon kam der Zug angefahren und hielt andem Bahngleis, an dem ich wartete. Meine Eltern brachten mich noch zum Abteil und von da an hieß es abschied nehmen, „Pass auf dich auf, hörst du?", sagte mein Vater zu mir.

„Ja, das werde ich und ich werde auch auf Tante Sophia hören,versprochen."

„Und ruf uns an wenn du da bist oder schreib uns wenigstens eine Nachricht okay!?", sagte meine Mutter etwas besorgt. Darauf antwortete ich ihr: „Ja mach ich, aber ihr ebenfalls okay?"Daraufhin nickten beide und ich verschwand zusammen mit meinen Koffe rund meiner Tasche im Zug.

Als ich meinen Sitzplatz dann gefunden hatte und meinem Koffer gut verstaut hatte, setzte ich mich hin und sah noch einmal aus demFenster bevor, der Zug losfuhr und nach Derry fuhr. Draußen standen sie, meine Eltern. Beide schauten etwas besorgt zum Zug doch als,dieser dann losfuhr winkten sie mir noch ein letztes Mal zu und verschwanden dann in der Menschenmenge. Nun standen vier stunden Zugfahrt bevor und ehrlich gesagt wusste ich nicht so ganz, was ich machen sollte. Also beschloss ich Tante Sophia zu schreiben, dass ich jetzt im Zug sitze und in frühstens vier Stunden am Bahnhof in Derry ankommen würde.

Nachdem ich ihr dann geschrieben hatte, habe ich versucht etwas meine Augen zu zumachen und es dauerte auch nicht lange und schon war ich eingeschlafen. Ich hätte eigentlich ziemlich gut geschlafen, hätte ich nur nicht diesen blöden Alptraum.

Ich stand in Derry vor meinem alten Haus und hinter mir stand Pennywise der mich am Arm festhielt. Er wollte mich mit zerren, mich irgendwo hinbringen. Aus dem Haus hinaus schauten Menschen, sie beobachteten wie der Clown versuchte mich mitzunehmen. Bei genauerem hinsehen erkannte ich dann auch wer es war der dabei zuschaute wie ich verschleppt wurde. Es waren die Loser. All meine damaligen Freunde. Sie alle schauten nur zu. Sie taten gar nichts.

Ich schrie und plötzlich packte mich jemand an der Schulter. Ich wachte auf und blickte mich um.

Hinter mir stand eine etwas ältere Frau, die besorgt zu mir rüber sah.

„Ist alles gut Mädchen?", fragte sie liebevoll.

„Ja alles gut, ich habe nur schlecht geträumt", etwas beschämt drehte ich mich zum Fenster. Wieso musste es denn auch im Zug passieren? Als ich auf mein Handy blickte, sah ich, das Sophia mir einige Nachrichten geschrieben hatte und als ich sie mir durchlas bemerkte ich erst, dass ich in einer viertel Stunde endlich in Derry ankommen würde. Tante Sophia hatte mir geschrieben das sie bereits am Bahnhof ist nur nicht mehr weiß an welchem Gleis sie mich abholen sollte. Also war ich so nett und habe ihr das Gleis geschrieben, an dem ich ankomme. Keine Sekunde später bekam ich dann auch schon eine Antwort von ihr.

Sie schrieb mir, dass sie sich sehr auf mich freuen würde und mich endlich nach drei Jahren wieder in den Arm nehmen möchte. Sophia war die einzige aus meiner Familie, die mich nichtfür verrückt hielt, obwohl ich auch ihr die ganze Geschichte erzählt habe. Sie war auch von Anfang an gegen diese Tabletten, die ich vom Psychiater verschrieben bekommen habe.

Als der Zug dann endlich in Derry zum Stehen kam, nahm ich meine Sachen und stieg aus. Sofort kam mir Sophia entgegen und nahm mich in den Arm, „Hallo Mia, wie war die reise?", fragte sie mich.

„Ganz gut eigentlich, ich hatte nur einen Alptraum von...", bevor ich jedoch weiter reden konnte, unterbrach mich Sophia auch schon

„...Von diesem Clown Pennywise, hab ich recht?"

Ich nickte.

Sie kannte mich einfach zu gut. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich sie doch vermisst habe. Mir selbst fällt es auch gerade erst auf. Zusammen liefen wir dann zu ihrem Auto. Während ich mich ins Auto setzte, packte Sophia meinen Koffer in den Kofferraum und gesellte sich dann neben mich. Zusammen fuhren wir dann zu ihr nach Hause und ich muss sagen, Derry hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Es sieht noch alles so aus, wie ich es in Erinnerung hatte.

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Wörter: 1360

Back in town losers ↬r.t™Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt