~4~

1K 70 42
                                    

Gegen Nachmittag hatte ich es hinbekommen, dass Jongho schläft. Er hatte die Beeren halbwegs ausgespuckt. Zumindest hoffte ich das. Er hat Herz rasen und Atmen Not aber keine Halluzination, was schon sehr viel bedeutet. Ich sagte er solle sich beruhigen und etwas schlafen und wenn etwas ist, dann werde ich es mitbekommen. Versprach ich ihn.

„Kann einer kurz auf Jonho aufpassen?" fragte ich als ich aus dem Bus raus kam.
„Worauf muss denn geachtet werden?" wollte Momo wissen.
„Das er atmet" zuckte ich mit den Schultern.
„Das bekomme ich hin" sie ging an mir vorbei und lief rein in den Bus.

Ich ging dafür wieder auf die Gruppe zu, die versuchen Feuer zu machen.

„Habt ihr ein Faden?" fragte ich sie und Jennie nickte und reichte mir ihre Schleife, welche sie im Haar hatte.

Ich nahm mir die Stücke Holz die sie hatten und baute damit ein Indianischen feuerbohrer. Zumindest so gut es ging. Hier geht es so, dass ein Stück Holz oder ein Ast, sehr schnell gedreht oder gerieben wird, auf die Feuerstelle natürlich, bis es sich erhitzt und es Funken gibt. Aber man muss das nicht mit den Händen versuchen, so wie die das machen, sondern kann es auch ganz einfach machen. Ich frage mich eh, wieso keiner ein Feuerzeug oder sowas hat.

Langsam fing ich an und wurde dann immer schnell bis die ersten Funken kamen und alle sich freuen. Doch es dauerte noch bis es wirklich Feuer wird. Man brauch dafür viel Geduld und die hatte ich. Ständig Pusten, vor Wind schützen und hoffen dass das Feuer größer wird. Was dann auch irgendwann geschah und die meisten klatschten und sich freuten.
„Du kannst echt coole Sachen" freute sich Jennie. Gelangweilt zuckte ich mit den Schultern. Eigentlich wollte ich ja nur was trinken und dann wieder rein in den Bus.

Ich öffnete gerade meine falsche und setzte zum trinken an als Momo schrie" er atmet nicht mehr" sofort ließ ich das Wasser fallen und löschte das Feuer somit, doch es war mir egal.

So schnell wie möglich versuchte ich in den Bus zu kommen aber die meisten überholten mich und schubsten mich um. Alle außer Yeosang. Er half mir und brachte mich rein.

„ geht bei seite" meinte ich.
Ich tastete sein Puls ab und er hatte wirklich keinen mehr. Auch keine Atmung.
Das hilft nur Mund zu Mund Beatmung.

Ich presste meine Lippen auf seine und hielt ihn dabei die Nase zu ehe ich hinein pustete. Dann noch mal. Danach drückte ich seine Brust immer wieder auf und ab, so als würde er Atmen.
Ich wiederholte es ein paar mal, zwischen durch schickte ich die meisten einfach weg. Sie nerven!
Ich wiederholte es wieder und dann holte er tief Luft und setzte sich auf.
„Willkommen unter den Atmenden" scherzte ich und beugte mich erleichtert auf sein Bauch.
„Mach das nie wieder!" ermahnte ich ihn dann, Während ich mein Gesicht immer noch in seinem Bauch vergrub. er muss ja nicht sehen, wieviel Angst er mir eingejagt hat.

Ich spürte seine Hand auf meinem Kopf. Wie er langsam durch meine Haare fuhr. Dafür das er der jüngste ist und eigentlich schüchtern, ist das eine nette Geste.
„ ich gebe mein bestes" murmelte er und ich stellte mich Wieder hin.

„Schlaf ein bisschen" meinte ich und setzte mich auf dem sitzt vor ihn. „Ich pass auf dich auf" ich lächelte ihn warm an und er schloss seine Augen. Ich lehnte mich langsam gegen die Scheibe.

Gott, wenn das so stressig ist, Wie soll es dann erst die anderen Tage werden? Kann man uns nicht einfach finden? Aber wenigstens ist niemand gestorben.

Ich schaute mir besorgt Jongho an, welcher nun anfing gleichmäßig zu Atmen. Hier hatten wir Glück gehabt. Aber wer sagt mir, dass es beim nächsten mal auch so gut laufen wird. Oder so glimpflich ausgehen wird? Gegen Beeren und Verletzungen kann ich mein bestes versuchen aber gegen den Rest halt nicht. Und wieso fühle überhaupt ich mich verantwortlich? Ich kenne hier niemanden. Und er saß auch nicht neben mir. Eigentlich kann es mir egal sein.

Aber ist es nicht. Ich bin nicht so ein Mensch.

Langsam trat Seongwha herein, hinter ihm San und Yeosang. „ wir können auf ihn aufpassen.. du kannst etwas essen" sprach Seongwha ruhig, doch ich schüttelte nur den Kopf.
„Komm schon" san reichte mir lächelnd seine Hand.
„ ich hab kein Hunger" murmelte ich.
„ du hast den ganzen Tag nichts gegessen" stellte Yeosang fest.
„ich hab kein Hunger" wiederholte ich mich. Aber sie ließen mich nicht in Ruhe. Sie sagten ich solle wenigstens mal raus an die Luft. Genervt ließ ich mich darauf ein und humpelte ein paar mal um den Bus.

Die Mädels unterhielten sich darüber, wer das Feuer neu angemacht hat. Und die Jungs quatschten über irgendwas anderes. Alles ist mir egal.

„Mina?" Mingi lief mir hinterher und ging irgendwann neben mir her.
„ müssen wir heute Nacht so ein Dienst machen, wer ein Auge auf Jongho hat?" fragte er plötzlich.
„ ne ich mach das einfach" zuckte ich mit den Schultern. Ist doch eh besser wenn ich das mache. Wenn was passiert, wecken sie eh mich.
Auch mingi hielt mir ne Standpauke, dass ich was essen soll und mich selber ausruhen sollte. Er war der Meinung, dass wir alle was beitragen können. Doch so schlimm fand ich es nicht, dass ich wach bleiben müsste. Und Hunger hab ich ja nicht.
„ du isst was!" wurde er plötzlich lauter und warf mich über seine Schulter.

So trug er mich zu den anderen und warf mich dort sanft auf dem Boden. Danach hielt er mir einen Riegel hin.
„Iss!" meinte er und ich nickte nur.
Ich hatte keine Angst vor ihm sondern war erschrocken darüber, dass er zu solchen Mitteln griff.

Als ich auf gegessen hatte kam ich auch wieder zur Besinnung. Wenn man hungrig ist, ist man halt nicht man selbst.
„ glaubst du es ist ok wenn ich vielleicht kurz hier draußen bleiben würde?" frage ich ihn schüchtern.
„Klar" er wuschelte mir durch die Haare und setzte sich neben mich.

Er erzählte mir, dass er froh darüber war, dass diese Gruppe so gut miteinander klar kommt und diese Gruppe auch jemanden hatte der sich mit giftigen Dingen auskennt, mich.
Ich musste ihn allerdings auch erzählen wieso ich so viele Dinge weiß. Das lag daran, dass ich als Kind oft im Wald gespielt habe, mit meinen Eltern wandern und Campen war und sowas. Da lernt man sowas halt.

Irgendwann ging ich aber wieder in den Bus um die anderen abzulösen und weil es schon wieder langsam kälter wurde.

Ne ganze Nacht aufpassen. Da habe ich mir ja was tolles eingebrockt. Vielleicht hätte ich ihn einfach sterben lassen sollen.

Ich bin so müde und kaputt. Vor allem bin ich Mega gereizt. So doll gereizt, dass ich überlege morgen schon wieder nachhause zu fahren.

Aber das kann ich unmöglich machen. So viel Geld hab ich nun auch nicht.

Möchte mich jemand umbringen? Bitte ?
💜💜💜💜😂😂😂

Glück im Unglück// Ateez FanFitction //ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt