~2~

1.1K 75 30
                                    

Stunden vergingen in denen wir einfach nur hier saßen. Wieder einmal sind Stunden vergangen in dem keine Hilfe kam.
Was hab ich auch gedacht, dass es so schnell klappen würde?
Ich hoffe es passiert aber mal, weil die Schmerzen in meinem Bein beinahe unerträglich waren. Und genau so unerträglich war die Kälte die langsam auf mich ein prasste.

Es war zwar den ganzen Tag über schön sonnig aber sobald die Sonne anfängt unter zu gehen fängt es auch an kühler zu werden.

Ich saß alleine hier, jeder machte irgendwas anderes. Die meisten der Jungs unterhielten sich und Jennie, soyeon und Momo spielen irgendein spiel. Aber darauf hatte ich keine Lust.

Aus dem Augenwinkel sah ich wie San Aufstand und in den kleinen Wald verschwand der um uns war. Langsam stand ich auf und folgte ihn. Nicht weil ich Stalken wollte, sondern weil ich der Meinung bin, dass wir nicht alleine rum laufen sollten. Wir waren alle verletzt, einige mehr einige weniger. Aber wir wussten nicht ob wir innere Verletzungen haben. Daher sollten wir vorsichtig sein.

Ich humpelte ihn hinter her und behielt trotzdem Sicherheitsabstand. Vielleicht muss er nur mal Pipi. Aber im Bus gab es eine Toilette.

Dieser kleine Wald war nicht so dicht aber er war scheinbar groß. Ich sah wie er zielstrebig auf etwas zu ging und dann hinter einem Busch verschwand. Natürlich folgte ich ihn.

Was auch besser so gewesen ist. Denn kaum war er verschwunden schrie er kurz auf, weshalb ich nur noch schneller versuchte zu ihm zu gelangen.

Hier war ein bach oder ein See, welcher wohl relativ schnell tief war, denn san hampelte im Wasser.
„Ich kann nicht schwimmen" rief er. Sofort sprang ich auch hinein und griff ihn von hinten unter die Arme.
„Beruhig dich.. ich hol dich hier raus" erklärte ich ihn und zog ihn langsam zu der Erhöhung von welcher er wohl gefallen war.
„Kletter drauf, ich stütze dich" meinte ich und half ihn beim hoch klettern.
Kaum war er oben hustet er erstmal ne ganze Zeit und schnappte nach Luft. Währenddessen versuchte ich, trotz Verletzung, irgendwie hoch zu kommen, was ich am Ende auch schaffte.
„ du hast mich gerettet" seufzte san und nahm mich in den Arm.
„ geh das nächste mal nicht alleine weg" gab ich desinteressiert von mir. Ich stand auf und sah an meinen nassen Klamotten herunter.
Na ganz toll. Ich hab keine anderen dabei!

Er nickte nur und ging dann mit mir wieder zurück, wo wir schon mit fragen bombardiert wurden. Besonders Yeosang war nicht zu bremsen. Er schrie san und mich an. Er dachte nämlich ich hätte San geschubst oder so. Was natürlich Schwachsinn war! Das erklärte ihm San auch.
„Sie hat mich gerettet und rausgezogen" wiederholte er ständig, doch Yeosang war nicht einzukriegen. Ich nehme es ihn aber auch nicht übel. Die beiden hatten nur sich selber hier, der Rest war fremd.

Genervt drehte ich mich um und humpelte zum erste Hilfe Kasten, welchen wir am Anfang gebraucht hatten.

Dank San war meine Wunde am Bein wieder offen und die sollte ich vielleicht wieder zu Nähen.

Ich setzte mich etwas abseits von allen und zog meine klitsch nasse Hose aus, danach nahm ich mir Nadel und Faden und fing an die dumme Wunde zu zunähen. Es war schmerzhaft! Wirklich sehr. Meine Augen tränten und ich biss wie verrückt auf meine Zunge um nicht zu schreien.

„Ich helfe dir" jemand nahm vorsichtig meine zitternden Hände und lächelte mich warm an.
Seongwha. Ich sagte doch er hat eine besorgte Ader. Eine Seite die mich beruhigte.

„Halt dich an meiner Schulter fest und wenn es weh tut, dann greifst du ganz fest zu" meinte er und ich tat was er wollte.

Allerdings griff ich kein einziges Mal zu, nicht weil es nicht weh tat, sondern weil ich ihn nicht weh tun wollte.
„Hast du keine anderen Klamotten?" fragte er und setzte sich zu mir. Als Antwort schüttelte ich den Kopf.
„Ich kann dir welche von mir geben.. ich hab ein Koffer dabei" ich nickte wieder.

Er war wirklich lieb und zuvor kommend. Hat mir sofort seine Klamotten angeboten obwohl ich genau so gut auch die Mädchen hätte fragen können. Aber um ehrlich zu sein, waren mir weite und kuschelige Jungs Klamotten lieber als kurze Sachen.

Er kam mit seinem Koffer wieder und nahm meine Hand.
„Es wäre besser, wenn du dich drinnen umziehst. Meine Klamotten sind deine Klamotten" er brachte mich zum Bus und führte mich mit dem Koffer rein.
„Zieh an was du möchtest und am besten suchst du dir auch schon ein Schlafplatz aus" sein Lächeln konnte wahrscheinlich immer Glück in eine unglückliche Situation bringen.

Glück. An sich hatte ich Glück, dass ich überlebt habe. Glück, dass ich nicht alleine überlebt habe. Glück, dass die anderen scheinbar nicht so schlimm sind und wir uns gut verstehen.
Glück jemanden wie Seongwha in der Gruppe zu haben, der so viel Ruhe ausstrahlt.

Ein Schlafplatz also. Der Bus ist groß genug und von innen nicht all zu doll beschädigt. Zumindest ist das meiste schon aufgeräumt, weil jemand wohl mit gedacht hatte.
Ich könnte nach hinten gehen und die ganze Reihe für mich beanspruchen, doch das wäre gemein. Ich beschloss mich eher hinten,mittigen einzuquartieren . Hauptsache nicht vorne an der Tür, denn davor hatte ich irgendwie Angst. 

Ich zog mir eine Jogginghose von Seongwha und ein einfaches Shirt an. Hier war zwar noch ein Pulli drin, aber das war der einzige und ich wollte nicht, dass er später meinet wegen frieren muss.

Danach überkam mich die plötzliche Müdigkeit auf  die hatte ich gewartet. Die Müdigkeit die eintrifft, wenn man sehr viel Adrenalin ausgeschieden hatte und der Körper ne lange Zeit angespannt war und sich langsam beruhigt. Was bei mir der Fall war.

Ich setzte mich auf die beiden Plätze und lehnte mich gegen die Scheibe. Dabei Machte ich mich so klein wie möglich. Es dauert nicht lange bis ich einschlief. Und es tat gut. Glaubt es mir.

Ich wurde zwar öfter mal wach aber das war nicht richtig wach, sondern so noch im Schlaf.

Ich merkte wie mir langsam wärmer wurde und mich jemand bewegte. Zumindest träumte ich das. Ich träumte, dass mich jemand richtig hinsetzte, meine Arme abwechselnd noch oben hob und mir dann plötzlich wärmer wurde. Aber mir ist auch egal was ich träume, so lange mir weiterhin so warm bleibt.

Wenn wir morgen wach werden, dann wird schon alles wieder ganz anders aussehen! Da war ich mir sicher.

Glück im Unglück// Ateez FanFitction //ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt