Wieder dieser Satz. Du wirst so oder so sterben. Sie werden so oder so sterben. Einer von euch wird so oder so sterben. Es ist so verdammt grausam. "Suga, sag so was nicht. Außerdem, wenn zwei gegeneinander kämpfen, die beide diese Pillen genommen haben, muss einer gewinnen. Was passiert dann?" fragte ich. Suga sah mich kurz an. "Sie werden in eine Armee gesteckt. In was für eine ist unklar, aber auch dort werden sie sterben müssen. Also ist es so gut wie egal." meinte er. Ich kannte ihn so nicht. Kalt und in die Wahrheit blickend. "Warum macht die Akademie das?" fragte ich und sah ihn an. "Damit die Schüler ihre Aufmerksamkeit nur dem Kämfen schenken. Damit sie besser werden und eine bessere Leistung bringen. Das ist alles ganz logisch, aber grausam. Deswegen, Jung Kook, sollst du keine Verbindung zu Jimin aufbauen. Du wirst es bereuen." meinte er. Ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Aber ich nehme so eine Pille nicht. Wie du!" stellte ich fest. "Das wird für einige Zeit gehen. Früher oder später muss jeder welche schlucken." sagte er. "Und warum darfst du dann eine Verbindung zu Ho Seok aufbauen?" fragte ich ihn, schließlich klang das nicht fair. "Weil er ein Schüler ist und das gleiche Schicksal teilt. Er vergisst, ich vergesse und somit ist alles geregelt. Aber bei dir und Jimin vergisst nur du. Jimin würde es zerreißen."

Mein Blick wanderte auf den Boden. Das war alles so kompliziert. Mein einziger Ausweg ist es, Jimin zu einem Schüler zu machen, oder der Akademie ein Ende zu setzen. Doch das ist doch unmöglich, oder? Die Wachen haben Waffen. Selbst wenn ich die ganze Schule auf meine Seite ziehen würde, könnte ich es nicht schaffen. Sie würden uns ohne zu zögern platt machen. "Merken die Lehrer das nicht?" fragte ich ihn. "Man spielt einfach, als hätte man die Pillen genommen." erklärte er. "Na super, dann kann ich sie auch gleich nehmen!" meinte ich und setzte mich, in der Kantine angekommen auf einen Platz, nachdem wir uns etwas zu Essen geholt hatten. "Siehst du, so denken die anderen auch. Es ist besser für sie, kein Risiko einzugehen als bestraft zu werden, wenn es rauskommen würde, dass sie die Pillen nicht nehmen." Ich schluckte. Wie clever von der Akademie. Doch eines konnte ich versichern. Ich werde keine Einzige dieser Pillen schlucken. Niemals. 

Verzweifelt begann ich zu essen, während ich nachdachte. Ich war in einer Zwickmühle. Was sollte ich nur tun? Ich kann Jimin das nicht antun. Beiderseits. Er darf nicht sterben, aber ich würde ihn zerreißen, wenn ich ihn verlassen würde. Also werde ich diese Pillen nicht nehmen. Auch, wenn man sie in mir einpflanzen muss. Mein Hunger verging. "Ich gehe, Suga. Wir sehen uns später." meinte ich knappt, stand auf und verließ den Raum. Ich wollte jetzt unbedingt mit Jimin reden. Ich wollte wissen, was seine Ansichten sind und ich musste die Wahrheit aus ihm herausfinden. Er durfte mich nicht anlügen. 

Ich blickte mich um, vielleicht würde ich ihm auf dem Weg begegnen, kann ja sein. Vielleicht ist er auch wieder in meinem Zimmer. Schnell lief ich darauf zu und öffnete meine Tür. Tatsächlich, Jimin war hier. Wieder im Zimmer stehend. Was machte er immer hier? Das ist komisch, ich sollte ihn auch das fragen. Er drehte sich zu mir um und sah mich an. "Du bist schon fertig mit essen?" fragte er und somit nickte ich und schloss die Tür. Ich lief auf ihn zu. "Jimin. Sag mir warum ich das tun muss?" fragte ich ihn einfach. Er blickte mich verwirrt an. "Was meinst du?" fragte er mich. "Diese Pillen! Warum muss ich sie nehmen? Damit ich blöd werde und ihr mich fernsteuern könnt?!" rief ich und sah ihm in die Augen. Ich merkte, dass sich seine leicht weiteten. "Wollt ihr mein Leben zerstören? Ich werde nicht mehr lange leben und das müsst ihr mir durch diese verdammten Pillen noch schlimmer machen? Ist das denn so nötig? Um uns zielstrebiger zu machen, um uns kontrollieren zu können! Ich werde weder lachen können, noch lieben können! Ich werde das alles verlernen!" brüllte ich ihn an. "Jung Kook..." flüsterte er und kam einen Schritt auf mich zu. "Nein! Bin ich nicht eine Nummer? 7A, so heiße ich! Wo ist denn meine Batterie und die Fernsteuerung, hm?!" rief ich. "Jimin, ich will das nicht!! ICH WILL DAS NICHT!" rief ich und hämmerte ihm gegen die Brust. "Jimin, Jimin, findest du dass den ok?! Ich nicht!! Nicht Suga, nicht ich. Niemand!!" rief ich weiter. Tränen hatten sich in meinen Augen gebildet. Immer und immer wieder sagte er meinen Namen, doch ich ignorierte ihn. "Ich will nicht sterben, ich bin noch jung und hab noch vieles vor mir!!" rief ich weiter. Doch plötzlich zog Jimin mich zu ihm und umarmte mich. Nicht, weil er es muss, sondern weil er es will. Er... machte das voller Willensstärke.

"Jung Kook... sei still." flüsterte er. Auf Anhieb war ich leise. Ws fühlte sich so unglaublich gut an. Gut, in seinen Armen zu stehen. Es fühlte sich geborgen an. Niemand hatte mich bisher so umarmt. NIemand. Es fühlte sich so unglaublich gut an. So sehr. Er streichelte beruhigend über meinen Kopf und hielt mich fest in seinem Arm. Was ist passiert? Was ist mit dem gemeinen und eiskalten Jimin passiert? "Ich weiß, dass es grausam ist. Aber es geht nicht anders." meinte er. Ich schluckte, stieß mich, auch wenn ich es nicht wollte, von ihm ab. "WAS? Du versuchst ja nicht mal etwas zu ändern?!" rief ich. "Sieh mich an!" befahl ich und zeigte auf mich. "Kannst du mir das antun, hm? Kannst du das? Wenn ich für dich lächle. Wenn mein Lächeln echt ist. Könntest du mich so verschwenden? Könntest du mein Leben ausnutzen? Kannst du nicht stattdessen meine Liebe ausnutzen?!" rief ich und sah ihn an. 

Seine Augen sahen sich um. "Ich..." fing er an und sah mir dann in die Augen. "Ich habe die Pille heute nicht geschluckt. Warum? Weil ich es nicht konnte. Ich will noch leben. Also was ist? Wirst du mich verpetzen?" schrie ich und sah ihn an. Er schluckte und schüttelte den Kopf. "Nein. Ich werde dich nicht verpetzen. Ich... werde dir helfen." meinte er. Meine Augen wurden groß. "Ja..?" fragte ich wieder. "Unter einer Bedinung."

Ich schluckte, das war's. "Welche Bedinung?" fragte ich einfach und sah ihn an. "Wie du es schon sagtest, du sollst für mich lächeln. Echt. Es soll ein Echtes Lächeln sein. Wirst du das tun? Wenn ich nach deiner Hand greife, wirst du sie denn ergreifen? Und wirst du sie auch nie wieder loslassen?" fragte er mich. Ich sah ihn an. "Ja." meinte ich. "Ich werde deine Hand ergreifen, und sie nie wieder loslassen. Versprochen." sagte ich. 

Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn einfach. Erst schien er überrascht zu sein, legte dann aber die Arme um mich. "Ich werde einen Weg finden, dich von den Pillen zu befreien." meinte er und strich mir über den Rücken. "Und wenn ich dir mehr gebe?" fragte ich ihn. Ich löste mich leicht von ihm und sah ihn an. "Wenn ich dir noch mehr gebe, wirst du mich dann aus dieser Akademie holen? Mit meinen Freunden? Wirst du diese Akademie mit mir zerstören?" fragte ich ihn. Seine Augen weiteten sich. "W-Was? Was gibst du mir?" fragte er mich. "Alles. Ich gebe dir alles, was du von mir willst." sagte ich und blickte ihn an. "Ich... ich kann das nicht Jimin. Ich würde Verrat begehen." meinte er. Es war wie heute früh. "Schon wieder, es ist wie heute Früh gewesen. Du hättest mich fast geküsst, aber du darfst das nicht. Deswegen hast du es nicht getan, auch wenn uns niemand gesehen hätte. Ich weiß, dass du das schon öfters gemacht hast. Warum also kannst du mich nicht küssen?" fragte ich ihn und sah ihn an. Er schluckte, das sah ich. "Ich... du weißt davon?" fragte er, worauf ich nickte. Er seufzte und sah mich an. "Ich konnte dich nicht küssen, weil ich dich nicht so schamlos benutzen will. Du... du warst von Anfang an anders als die anderen. Besonders. Und ich wollte dich nicht gleich so ausnutzen. Außerdem kann ich, wenn das rauskommt, selber in die Akademie gesteckt werden." erklärte er. "Manchmal muss man ein Risiko eingehen. Und wenn du mir hilfst, aus dieser Akademie zu kommen, dann kannst du jeden lieben den du willst." meinte ich. 

"Also schön. Ich werde dir und deinen Freunden helfen, aus dieser Akademie zu kommen und ihr ein für alle male ein Ende zu setzen. Dafür werden wir allerdings einige Verbündete brauche, sprich einige Wachen, die Schüler und mehr. Wir müssen uns nämlich gegen den Chef stellen. Aber es wird gefährlich, Jung Kook. Wir könnten dabei drauf gehen." meinte er und sah mich an. "LIeber gehe ich im Kampf drauf, anstatt im Kampf!" sagte ich. Jimin sah mich verwirrt an. "Das ergab keinen Sinn." stellte er fest. "Ich weiß..." stimmte ich zu und schüttelte meinen Kopf. "Egal. Aber Jimin, was soll ich dir denn geben, dass du mir hilfst? Ich habe daheim viel Geld, ich könnte dir alles kaufen was du willst. Du musst es mir nur sagen." meinte ich und sah ihn an. Er lächelte. Er lächelte wirklich. "Das, was ich von dir will kann ich dir aber nichr abkaufen. Außerdem muss es wie dein Lächeln, welches du mir auch gibst, echt sein. Anders geht es nicht. Anders will ich es auch gar nicht." erklärte er. Ich wurde neugierig. Was wollte er denn von mir haben? Ich sah ihn an und schluckte. "Und das wäre?" fragte ich ihn und sah ihm tief in seine Augen. Er lächelte wieder. Er tat es schon wieder. "Ich will deine Liebe." 

Everybody say D.I.EWhere stories live. Discover now