3|Physical and mental pain

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Müde blinzelte Saya und setzte sich auf

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Müde blinzelte Saya und setzte sich auf. Sie lag kaum ein paar Stunden auf ihrer Pritsche, als ein lautes Schluchzen und der strenge Geruch nach Erbrochenem sie weckten. Entsetzt erkannte sie ihre Freundin Lynn, die schluchzend über einem der Einer kniete und sich wieder und wieder übergab.

Sie konnten sich nicht mehr als sechs, sieben Tage auf diesem Schiff befinden, jedoch wurde Sayas Zeitgefühl durch die winzigen Löcher extrem eingeschränkt. Im Container herrschte den ganzen Tag und die ganze Nacht ein dämmriges Licht und nicht einmal wurde er geöffnet. Mittlerweile war nur noch ein einziges der abgelaufenen Brötchen übrig, das Wasser war gänzlich zur Neige gegangen.

Besonders Saya wurde von ihrer trockenen, schmerzenden Kehle gequält, denn sie hatte den letzten Schluck, der ihr zustand, Yaira gegeben, die mit ihren dreizehn Jahren die Jüngste unter ihnen war.

Lynn ging es von Tag zu Tag schlechter, wie Saya bestürzt beobachten musste. Das Wissen, absolut nichts dagegen unternehmen zu können, war das schrecklichste, was sie je besessen hatte. Saya rappelte sich auf und stolperte zu ihrer Freundin, die sich erschöpft gegen die Wand hinter ihr gelehnt hatte. Als ein Hustenanfall sie schüttelte, hielt sie sich ihre Hand vor den Mund, während weiterhin Tränen über ihre Wangen liefen.

Entsetzt bemerkte Saya, dass auf Lynns Hand Blut zu sehen war, von welchem auch ein wenig aus ihrem Mund rann. „Saya...", krächzte Lynn. Eine Träne tropfte von ihrer Wange auf den staubtrockenen Boden des Containers. „Es schmerzt so sehr. Wieso lässt Gott mich so leiden?" Unbeholfen umarmte Saya ihre Freundin und schirmte sie vor den skeptischen Blicken Yairas und Aichas ab.

Im Gegensatz zu ihr hielten die beiden Mädchen Abstand von Lynn, um sich nicht bei ihrer Krankheit anzustecken. Doch Saya war dies egal. Lynn war ihre Freundin und sie würde ihr beistehen. Bis zum Tod. „Ich kann nicht weiter tatenlos zusehen!" Entschlossen erhob sich Saya und stampfte zu der Klappe, wo sich der Container öffnen ließ. Hart schlug sie mit ihren Händen dagegen, durch welche sogleich ein scharfer Schmerz jagte.

Saya atmete tief durch, biss die Zähne aufeinander und schlug wieder dagegen. Und wieder. Dann trat sie zusätzlich mit dem Fuß gegen die Klappe. „Aufmachen! Aufmachen!", schrie sie verzweifelt. „Lynn braucht Medizin! Aufmachen, es ist wichtig!"

„Das bringt doch nichts.", vernahm sie Lynns entkräftete Stimme, die sie jedoch ignorierte. Sie würde nicht aufgeben! Immer fester und schneller schlug und trat sie gegen die Klappe. „Ruhe!", brüllte eine Stimme von draußen. „Aufmachen!", schrie Saya zurück und schlug wieder dagegen. So lange, bis es laut knackte und die Klappe geöffnet wurde. So plötzlich, dass Saya einige Zentimeter nach draußen stolperte und tief die frische Luft in ihre Lungen sog, bevor sie mit einem harten Stoß wieder ins Innere geschubst wurde und hinfiel.

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