Hotel de Salvatore

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Langsam öffnete ich meine Augen.

Verwirrt sah ich mich um und fand mich in einem fremden Schlafzimmer wieder. Es hatte einen sehr eignenen Stil. Einen mir bekannten Stil. Salvatore Stil...

Sofort war meine erste Reaktion, unter die Bettdecke zu schauen. Ich seufzte erleichtert; Ich war angezogen. Schnell schlug ich die Decke beiseite und stand auf.

Als ich die Zimmertür öffnete, hörte ich zwei männliche Stimmen. Damon und Stefan schienen zu diskutieren.

,,Es wird sie zerstören. Deshalb wird sie es nie erfahren"

,,Natürlich... Weil das auch so einfach ist, Stefan", war Damons genervte Antwort.

Ich hörte, wie Stefan seufzte. ,,Halte dich einfach dran, Damon", fügte er hinzu.

Langsam betrat ich das Wohnzimmer.

,,Guten Morgen, Schnapsdrossel", begrüßte mich Damon mit einem sadistischen Lächeln, als er mich bemerkte.

Mein Blick blieb ernst. ,,Warum bin ich hier"?, fragte ich verwirrt und setzte mich neben Stefan auf die Couch.

,,Nachdem du dich gestern so betrunken hast, dass du auf dem Tisch eine Tanzeinlage hinlegen wolltest", begann er schmunzelnd, ,,...wollte ich dich eigentlich nach Hause fahren. Aber in dieser Verfassung konnte ich dich definitiv nicht bei deinem Vater abgeben"

,,Also hat er dich mit ins Hotel de Salvatore genommen", fügte der ältere Bruder hinzu.

,,Mein Vater wird sich schrecklich Sorgen machen", fiel mir plötzlich ein.

,,Nicht wenn ein freundlicher Vampir ihm in deinem Namen geschrieben hat, dass du zu Carolines Übernachtungsparty eingeladen wurdest"

,,Mein Handy ist passwortgeschützt, Damon"

,,Ich bitte dich. Das war nicht besonders schwer" Damon hob grinsend eine Augenbraue. Anschließend stand er auf und schlenderte ich Richtung seines Bourbon Whiskeys. ,,Du auch, Leah?"

Ich schüttelte den Kopf. ,,Danke"

,,Versprich mir, dass du an deinem 18 mal mit mir trinkst. Stefan hatte schon das Vergnügen. Das ist ungerecht", schmollte er, bevor er sich wieder dem Alkohol zuwand.

,,Was war eigentlich gestern los?", fragte mich Stefan leise, obwohl wir beide wussten, dass sein Bruder uns hören könnte.

,,Nichts", versuchte ich einem unangenehmen Gespräch zu entfliehen. ,,Leah... Bitte" Eindringlich sah er mich mit seinen Grünen Augen an.

,,Es ist nur... ich wurde vor euch gewarnt", begann ich schließlich doch. Stefan sah mich verwirrt an und wollte gerade etwas sagen, als es an der Tür klingelte.

,,Ich wollte sowieso gerade gehen", sagte ich schnell, griff meine Tasche und lief zur Tür. Ich stutze jedoch, als ich den Besuch sah. ,,Mister Saltzman?..."

,,Leah", antwortete er erleichtert.

Hinter mich stellten sich Damon und Stefan. ,,Was können wir für sie tun?", wollte Stefan wissen, doch mein Lehrer sah nur mich an. ,,Du warst heute nicht in der Schule. Ich hatte schon die Vermutung, dass du hier bist. Geht es dir gut?"

Ich nickte verwirrt.

Kurz drehte ich mich zu den Salvatore Brüdern um und sagte ,,Tja, dann dankeschön" mit einem erzwungenen Lächeln. Dann wandt ich mich wieder meinem Lehrer zu und verließ mit ihm das Haus.

Als wir den Steinweg, der vom Haus wegführte, abliefen, sah er mich besorgt an. ,,Was ist passiert?"

Ich fasste mir seufzend an die Stirn. ,,Gestern war ich mit ein paar Freunden im Grill trinken. Weil ich wohl so betrunken war, muss mich Stefan mit zu sich genommen haben"

Mister Saltzman nickte mit ernstem Gesichtsausdruck. ,,Komm, ich fahr dich nach Hause" ,,Danke", antwortete ich lächelnd.

Eine ganze Weile fuhren wir ohne ein Wort zu wechseln. Wir beide waren wohl so in Gedanken.

,,Bitte sagen sie mir, was passiert ist", brach ich plötzlich die Stille. Der Geschichtslehrer sah mich fragend an.

,,Warum soll ich mich von den beiden fernhalten?"

Er schluckte. Wollte ich die Antwort wirklich wissen? Ich musste einfach.

,,Er hat sie getötet... Damon. Er hat meine Frau getötet. Ich erinnere mich an ihn"

Geschockt starrte ich ihn an. Unfähig zu antworten. Das Auto kam zum Stehen, wir waren da.

,,Ich will dir keine Angst machen. Bitte sei einfach vorsichtig und falle nicht auf ihren Charme rein"

Ich nickte nur, mit der Situation ziemlich überfordert. ,,Vielen Dank für's Abholen", stammelte ich, bevor ich ausstieg und die Beifahrertür zufallen ließ.



Erneut drehte ich mich um, während ich durch den dunklen Wald rannte. Die Schritte hinter mir schienen immer näher zu kommen. Die kalte, stille Nacht wurde nur durch mein hektisches Atmen mit Geräuschen erfüllt. Äste und Streucher kratzten mir durch's Gesicht, doch all das machte mir in diesem Moment nichts aus. Ich spürte eine Wurzel an meinem Fuß und fiel wenige Momente später auf den harten Waldboden. Langsam hob ich meinen Kopf einen Stück an und konnte wenige Meter von mir entfernt Füße sehen.

Gänsehaut überkam mich, als ich all meinen Mut zusammen nahm und der Person in's Gesicht sah.

,,Stefan", flüsterte ich erleichtert.

,,Leah...", antwortete er geschockt. Schnell stand ich auf und lief zu ihm. Als ich ihn erreicht hatte, schloss er mich in seine starken Arme und umarmte mich fest.

Obwohl wir uns noch immer im großen, düsteren Wald befanden, fühlte ich mich sicherer, als an jedem anderen Ort. Plötzlich packten mich zwei kalte Hände an den Armen und rissen mich von Stefan weg. Ein Schrei entfloh mir.



Schwer atmend wachte ich auf. Ich lag in meinem Zimmer. Ein Blick auf den Wecker verriet mir die Uhrzeit; 6:13. Zeit zum Aufstehen.

Gestern war ich auf der Party im Lockwoodanwesen gewesen. Zu meinem Glück war dieses so groß, dass ich weder auf Stefan, noch auf Damon getroffen war. Vielleicht waren sie auch gar nicht da gewesen, das wusste ich eben nicht.


Den ganzen Morgen über versuchte ich, diesen seltsamen Traum zu vergessen. Jedoch erwischte ich mich selbst immer wieder dabei, wie ich versuchte, eine Bedeutung aus ihm zu ziehen.

Das wurde nicht im Geringsten besser, als ich im Geschichtsunterricht neben Stefan saß.

,,Welche Gruppe möchte denn heute vorstellen...", sprach Mister Saltzman sadistisch lächelnd und blickte durch die Klasse. Sein Blick veränderte sich jedoch, als dieser auf meinen Traf.

Dankbar lächelte ich kurz, als er mir deutlich machte, dass seine Wahl nicht auf Stefan und mich fallen würde. Eine Gruppe wurde gewählt und die Präsentation startete. Von ihrem Inhalt bekam ich jedoch kaum etwas mit, da ich die halbe Stunde damit verbrachte, Stefan von der Seite anzustarren und mir über meine Gefühle ihm gegenüber klar zu werden.

Special Girl - Eine 'The Vampire Diaries' FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt