↠Kapitel 25↞

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Vorgestern wurde mein Buch zwei Monate alt und ich feiere heute die 12,3K reads. Danke dafür Babeeess (":

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Schluckend ließ ich mein Handy sinken, bis es meinen schlaffen Fingern entwich und scheppernd auf dem Boden aufkam, doch ich hörte den Aufprall fast gar nicht. Die Welt schien plötzlich einfach still zu stehen, es existierte keine Zeit, ich war taub. Taub für alles, alles, nur meine Gedanken wurden mir in meinem Kopf zu laut.

Trocken starrte ich ein Loch in die Wand hinter Xavier, der mittlerweile um die Theke herumlief und mich einfach in den Arm nahm. Dann begann ich einfsch zu weinen, während ich mich fest in Xaviers Kleidung krallte und seinen Pulli nass heulte, doch es war mir einfach egal.

Nach einiger Zeit, ich hörte die Uhr bereits nicht mehr ticken und mein Weinen war in ein kehliges Schluchzen übergegangen, ließ ich mich einfach auf den Boden fallen und streckte mich auf dem kalten Fliesen aus.

"Was ist los?", fragte Xavier dann leise und setzte sich im Schneidersitz neben mich. Schweigsam zuckte ich mit den Schultern. Der Junge seufzte leise und strich mir eine Haarsträhne aus den Haaren. Es musste komisch aussehen, wie ich hier auf den blanken Fliesen lag, aber was kümmerte mich das schon.

"Fährst du mich ins Krankenhaus?", krächzte ich dann nach einer kurzen Stille und Xavier hob argwöhnisch seine blonden Augenbrauen. "Hast du Schmerzen?", wollte er dann verwundert wissen und ich schüttelte nur den Kopf. Herzschmerz.

"Einer meiner besten Freunde wurde bei einer Messerstecherei verletzt und ich muss wissen, wie es um ihn steht", murmelte ich und schaffte es dann irgendwie, mich vom Boden aufzuraffen. Immernoch verwirrt starrte Ashs Cousin zu mir hoch, nickte dann aber und sprang auf sie Beine.

"Na dann, auf, auf", sprach er schlussendlich und schnappte sich seine Jacke von der Gaderobe.

Als wir im Auto saßen, fiel mir das erste Mal Tara ein. Perry hatte sie mit Sicherheit nicht angerufen und auch als ich versuchte die zu erreichen, landete ich nur auf dem Anrufbeantworter. Also entschied ich mich dazu, ihr einfach eine Nachricht auf Whatsapp zu überlassen und die restliche Fahrt mit geschlossenen Augen zu entspannen.

Nach wenigen Minuten erreichten wir auch schon den riesigen Parkplatz des Krankenhauses und ich stürmte, ohne auf Xavier zu warten, der gläsernen Flügeltür entgegen.

"Isaac Janeson, ich suche Isaac Janeson", keuchte ich dem Mann am Entfangsschalter entgegen, der mich nur skeptisch über den Rändern seiner schmalen Lesebrille betrachtete und dann ein paar Dinge in den Computer eingab.

"Und Sie sind?", fragte er dann gleichgültig, wähend ich nervös auf meinen Schuhspitzen hin und her trippelte.

"Elizabetz Price", antwortete ich schnell. "Ihre Beziehung zu Janeson?", wollte er dann wissen, mit den Augen auf den Bildschirm geheftet. War das hier ein verdammtes Polizeiverhör oder ein Krankenhaus.

Als einfache Freundin von ihm würde ich ganz sicher nicht zu Isaac kommen, wenn ich mir dieses pingelige Etwas vor mir genau anschaute.

"Meine Freundin, ich bin Caleb Janeson, Isaacs Bruder", antwortete Xavier an meiner Stelle, der von hinten aufgeholt hatte und nun locker einen Arm um meine Hüfte legte.
Ausdruckslos schaute er den Mann an und schien, für ein paar Sekunden ein Blickduell mit diesem zu führen, bis der Herr nachgab und uns seufzend Isaacs Zimmernummer verriet.

An meiner Hand zog mich Xavier durch den Eingangsraum, zu den Aufzügen. Als sich die Türen öffneten ließen wir voneinander ab. "Danke", bedankte ich mich kurz bei ihm. "Kein Problem, ohne Kontakte stehst du ewig da. Danach wäre die Ausweiskontrolle gekommen und wenn du Pech hast fordern die sogar bei der Zentrale dein polizeiliches Führungszeugnis an, weil das Opfer einer Gewalttat natürlich auch im Krankenhaus vor potentiellen Tätern nicht geschützt ist", sprach er schulterzuckend und vergrub die Hände in den Jackentaschen.

"Potentielle Täter? Das hört sich ja fast so an, als würde man Isaac strukturell verfolgen", spottete ich und lachte versteift auf, ehe ich mir gezwungen durch die Haare fuhr. Wieso brauchte der Aufzug auch so lange?

Xavier zuckte wieder nur mit den Schultern. "Das ist die Ticks, da darfst du dir bei nichts sicher sein, auch wenn es gerade ziemlich ruhig ist", wies er mich auf die Gefahr auf meiner Schule hin und ich hob eine Augenbraue.

"Ruhig? Letztens wurden einem Schüler sämtliche Knochen gebrochen, heute wurde einer meiner Freunde beinahe erstochen", fuhr ich ihn an und jetzt war es an dem Blonden, aufzulachen.

"Schätzchen ich betreibe Hotelketten und bin immer unterwegs. Das letzte Mal als ich hier war, war vor drei Monaten und das war genau die Zeit, in der der Ticks zwei Amokläufe, vier Selbstmorde und ein Besuch der Leute mit Zwangsjacken unterlagen. Eine Messerstecherei ist also noch nicht Mal erwähnenswert", erklärte er mir und ich musste von Wort zu Wort verrückter reingucken.

Gerade als ich Rückfragen stellen wollte, öffneten sich die Türen und ich zerrte Xavier den Gang entlang. Murmelnd überflog ich die Zimmernummer, bis mir Isaacs ins Auge fiel und ich mit voller Wucht die Tür auftreten wollte.

"Scheiße", fluchte ich und schüttelte mein schmerzendes Bein aus.

"Es gibt eine unglaubliche Erfindung, die nennt sich Türklinke", lachte er sakastisch. Dann drückte er die Klinke überdramatisch herunter und machte mir wie ein Gentleman die Tür auf. Was ein Idiot.

Schnell rannte ich an Isaacs Bett und blieb wie erstarrt stehen. Er war kreideweiß. Okay, Isaac war auch sonst nicht der gebräunteste aber das Bild, was mir bot, übertraf alles.

Seine Haare waren an einer Stelle kahl rasiert, er musste am Schädel notoperiert geworden sein. An seinem Hals war eine große Narbe und unter seinem Shirt lugten unzählige, schneeweiße Verbände hervor. Seine Augen waren geschlossen. Er sah unglaublich friedlich aus, ausgeglichen, aber das Taten Leichen auch. Hinter ihm ertönte ein gleichmäßiges Piepsen und seine Herzaktivität wurde aufgezeichnet.

Ich erschauderte. "Er wird doch nicht sterben, oder?", fragte ich Xavier unsinnigerweise, welcher mich nur verdutzt ansah. Als keine Reaktion seinerseits folgte, hängte ich mich an seinen Hemdkragen und und blickte ihm flehend in die Augen.
"Sag, dass er nicht stirbt, sag es mir, bitte!", bettelte ich. Das Piepsen machte mich nervös. So unglaublich nervös.

"Elizabeth ich hab keine Ahnung, ich bin nicht Gott", antwortete er nur verwirrt und ich ließ mich verzweifelt auf den Boden fallen.

Dann fing ich an zu weinen, mal wieder. Ich wurde viel zu schnell sentimental, doch meine Situation war auch einfach scheiße. Alles war scheiße.

"Er darf mich nicht im Stich lassen, ich hab ihm so viel zu erzählen", schluchzte ich und vergrub mein nasses Gesicht in meinen Händen.

Und gerade, als Xavier sich beruhigend zu mir runterbeugen wollte, verklang das Piepsen.

Die Erkenntnis überkam mir wie eine Hiobsbotschaft.
Isaac hatte mich im Stich gelassen.

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Hellu Babes.

Wie war das Kapitel? (:

Ein schönes Restwochenende ^^

Psycho's smileWo Geschichten leben. Entdecke jetzt