↠Kapitel 20↞

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Ich kann all die Schmerzen nicht in Worte fassen

Es war kurz vor elf, als ich mich mit meinem Laptop bewaffnete und mich ins Bett kuschelte, um Tom Ellis sabbernd in Lucifer anzugaffen. Der Kerl war mein Idol in sachen Sakasmus und Humor.

Mittletweile musste auch mein regulärer Schulunterricht vorbei sein, weswegen ich unbesorgt meiner Mutter entgegentreten konnte. Wie auf Stichwort klopfte es und ich sah schon gar nicht mehr auf, es konnte ja nur meine Mutter sein.

Plötzlich wurde mir der Laptop vor der Nase weggerissen und erschrocken schaute ich auf, direkt in Isaacs Gesicht, der zweifelnd auf den Bildschirm schaute.
„Für so 'nen Scheiß lässt du den Unterricht sausen?", fragte er dann skeptisch und warf ihn zurück auf meine Bettdecke. Wütend funkelte ich ihn an.
„Das ist kein Scheiß, sondern dein zukünftiger Chef, Isaac", fauchte ich zornig und pausierte die Serie.

„Mein Chef?", fragte er verwirrt und zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Ja, dein Chef, du kommst eh in die Hölle, du bist ein seelenloser Hexer", zischte ich leicht grinsend.

„Jetzt fang nicht wieder mit dem Scheiß an, dass ich rote Haare habe. Ey, seit Jahren muss ich mir anhören, dass ich seelenlos bin. Langsam reicht's auch", schrie er mit gedämpfter Stimme und kickte meine Schultasche um, wobei sich alle Hefte auf meinem Boden verteilten,

„Was machst du hier, Is, und wie kommst du bitte hier rein?", fragte ich ihn dann in normalem Ton und klappte den Laptop zu.

„Deine Mutter hat mich reingelassen und ich bin hier, um sicherzugehen, dass du noch lebst. Die ganze Schule labert davon, dass du von diesem Psychokind entführt und brutal vergewaltigt geworden wärst", sprach er dann und ließ sich aufs Bett fallen. Dann kramte er in seiner Hosentasche herum.

„Ich wurde weder entführt, noch vergewaltigt", sagte ich langgezogen. „Schade", murmelte er dann und zog eine Packung Zigaretten aus seiner Hosentasche.

„Meine Güte, hier drin wird nicht geraucht, wenn meine Mutter das mitbekommt bin ich tot", fauchte ich und schlug ihm die Packung aus der Hand, was er mit einem entsetzten Blick quittierte. Jetzt starrte er auf die am Boden liegenden Zigaretten, als seien sie seine sterbenden Seelenverwandten, die für immer verloren sein.

„Man Eli, Sabine weiß doch, dass ich rauche, halb so wild", nörgelte er dann und wollte aufstehen, um sich sein Zeug zurückzuholen, doch ich hielt ihn am Arm zurück und sah ihm ernst in die Augen.

„Ja, aber du mutierst zum Kettenraucher, Isaac. Ich seh dich nur noch rauchen. Selbst in der Schule und letztens sogar im Musikunterricht. Was zum Henker ist los mit dir?" Genervt verdrehte er die Augen und lehnte sich zurück. Dann schnippte er meinen Arm weg, den ich leicht verärgert zurückzog.

„Nichts ist los, Elizabeth, gar nichts! Ich rauche halt ein bisschen mehr als sonst, das ist alles. Ist doch nichts dabei", meinte er zunächst mit Nachdruck, aber dann mit einer unschlagbaren Gelassenheit, die ich von ihm gewohnt war.

„Doch, doch ist es. Isaac, du bist einer meiner besten Freunde, das ist doch nicht mehr normal. Was ist dein Problem, rede doch mal mit mir!", sagte ich betont verständnisvoll und legte meine Hand wieder sanft auf seinen Arm, doch er schüttelte sie ab und stand auf.

„Gott, lass es sein, Elizabeth. Ich weiß ja nicht was dein Problem ist, aber ich habe ganz sicher keines. Hör auf, zu viel in meine Raucherei hineinzuinterpretieren, es ist gar nichts. Ich bin nur hergekommen um nach dir zu sehen und das bekommt man davon, man wird zusammengeschissen. Danke, wirklich danke, Mädchen", fauchte er und wendete sich der Tür zu.

Schnell sprang ich auf. „Ist ja schön, dass du dich um mich sorgst, Isaac, aber du verhältst dich wie ein pubertierendes Mädchen, dass zum ersten Mal ihre Regel bekommt. Du kannst mir gerne einen Vortrag darüber halten, dass mit dir alles okay ist, aber ich kenne dich seit Jahren und du bist der Letzte, der wegen einer unnötigen Diskussionen grundlos den Ton gegen seine Freunde erhoben würde. Meinetwegen, geh, aber rede dir nicht ein, dir würde nichts auf der Seele lasten", sprach ich, denn entschuldigen würde ich mich sicher nicht.

Isaac war die Ruhe in Person und würde mein, in seinen Augen, unnötiges Gelaber über das Rauchen, nur mit einem sakastischen Spruch abtun. Er würde nicht grundlos ausrasten, nicht Isaac.

Seine Hand umfasste die Türklinke, dann schnellten seine Mundwinkel für eine Millisekunde nach oben. „Danke, Eli", sprach er leise, bevor er aus der Tür verschwand.

Kopfschüttelnd ließ ich mich wieder auf mein Bett fallen und schnappte mir wieder meinen Laptop. Isaac würde sich schon wieder einkriegen.

xxx

Hii (:

Wie war das Kapitel? <3

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