Kapitel 20

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Gedankenverloren spaziere ich durch die Lichtung und sehe wie die anderen am Beet arbeiten. Mein Blick fällt auf Newt, Chuck und Justin, die sich gegenüber stehen und so aussehen als würden sie diskutieren. Langsam mache ich mich auf den Weg zu ihnen und bemerke vom weitem, dass Newt einen zerknüllten Zettel in der Hand hält. Er sieht aufgebracht aus, während Justin versucht an den Zettel zu kommen, doch Newt zieht ihn immer wieder schnell weg. Er wendet sich an einen Jungen den ich nicht kenne und redet ernst auf ihn ein.

Das heißt nichts gutes...

Ich habe keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn in dem Moment sieht mich Justin und läuft schnurstracks zu mir herrüber.

"Hey", sagt er nervös. "Hey", sage ich mindestens genauso nervös zurück. "Ich- ich wollte mich bei dir entschuldigen" " Wies-" "Lass mich ausreden. Ich habe dich total überrumpelt ich hätte vorsichtiger sein sollen und mehr auf deine Gefühle achten sollen. Ich bin ein schlechter Bruder. Ich-". Mein Bruder...

Weiter kommt er nicht, denn ich umarme ihn. Total überfordert, legt er langsam seine Arme um mich.

Es ist so süß, dass er sich entschuldigt. Aber das braucht er nicht. Ich bin froh darüber, dass er mir gesagt hat, dass er sich erinnert. Ich habe einen Bruder! Wir Geschwister! Jetzt fühle ich mich nicht so alleine mit der ganzen Situation. Im Übrigen wusste ich es irgendwie schon.

"Danke" "Wofür bedankst du dich?", ich löse mich aus unserer Umarmung. "Dafür, dass du mir nicht verheimlicht hast, dass du dich erinnerst. Ich bin froh darüber, dass du bei mir bist und ich somit nicht mehr alleine bin. Andererseits jedoch verfluche ich die Schöpfer dafür, dass sie meinen Bruder hier gesperrt haben".

Bei dem letzten Satz bekomme ich Tränen in den Augen, denn das Ganze hier hat niemand verdient.

"Heyyy... alles wird gut", er streicht mir sanft meine Tränen weg. Ich schaue nicht zu ihm hoch.

"Heute Abend ist das Lagerfeuer. Kommst du mit mir mit, um Holz zu sammeln?", kommt ein fröhlicher Chuck angelaufen. Ich sehe Justin fragend an und er nickt.

Im Wald angekommen sammeln wir still das Holz. Ich wollte was zu Chuck sagen, aber ich hatte zu große Angst vor seinen Worten. Was wenn er mich genauso hasst wie die anderen? Er ist wie ein kleiner Bruder ich möchte nicht hören, dass er enttäuscht über mich ist oder glaubt was die anderen über mich sagen. Nähmlich, dass ich zu den Schöpfern gehöre.

Ich arbeite noch ein wenig im Beet und gehe dann zu meinem schlaf Platz.

"Serena kommst du?", fragt mich mein Bruder. "Ich bin müde. Ich denke nicht, dass ich hingehen sollte.", versuche ich ihn abzuwimmeln. "Wieso? Bitte komm, du bist die einzige die ich kenne und ich will nicht alleine rumsitzen und hoffen, dass die Nacht so schnell wie möglich endet.". Ich weiß wie sich das anfühlt. Ich hätte auch gewollt an dem Tag nicht alleine zu sein, als Gally gegen mich gekämpft hat. Aus diesem Grund willige ich ein.

Zu zweit laufen wir durch die Menge. Gegröle ist von den Baumeistern zu hören. Wie immer. Wir setzen uns auf einen Baumstamm.

Ich spüre alle Blicke auf mir und es ist mir unangenehm, aber ich versuche die Blicke so gut wie möglich zu ignorieren.

"Erzähl wie gehts dir?", holt mich Justin aus meinen Gedanken. Abgesehen davon, dass mich jeder hasst? Das sage ich aber nicht, denn aus meinem Mund kommt nur "gut", er kneift die Augen zusammen und rüpft seine Nase, "Du bist eine grotten schlechte Lügnerin" "Ach ja? Und du weißt das woher?" "Ganz einfach". Ich sehe ihn abwartend an, "Du weitest entweder deine Augen oder blinzelst zu viel", ich schlage ihn auf seinen Arm.

"Was?! Das stimmt doch überhaupt nicht!" "Oh doch und wie das stimmt. Das sieht ungefähr so aus", er imitiert mich und ich lache laut auf.

Zuerst wirft er seine nicht vorhandenen Haare nach hinten, macht einen komischen Gesichtsausdruck, blinzelt und weitet seine Augen abwechselnd. Ich krümme mich vor lachen und er fängt ebenfalls an zu lachen.

"Justin kann ich dich kurz entführen?", fragt Alby und schenkt mir ein flüchtiges Lächeln. Justin sieht mich noch einmal an bevor er verlangt ich solle hier auf ihn warten.

"Schön, dass du dich hier amüsieren kannst", höre ich eine tiefe Stimme und hebe meinen Kopf. Gally. Ich erhebe mich nun vollkommen. "Hör zu Gally. Ich weiß, ihr denkt alle ich würde lügen, aber das tue ich nicht. Ich wollte erst wissen, ob meine Träume wirklich Erinnerungen sind, bevor ich euch falsche Hoffnungen mache".

Er lacht auf, "Du hast uns unsere Hoffnung schon genommen, seit du in diesem verdammten Aufzug saßt", sagt er verbittert und ich merke erst jetzt, dass wir von einigen Lichtern umringt sind.

"Sag uns was du noch alles weißt", ich sehe ihn verwirrt an. "Wovon sprichst du?", frage ich ihn ahnungslos. "Was ist dein Plan? Wie willst du uns umbringen? Die Schöpfer wollen das bestimmt von dir oder? Wieso bist du sonst hier?", dieser Typ ist neurotisch! Wieso ist er so sehr davon überzeugt, dass ich nichts gutes will. "Ich weiß gar nichts. Lass mich einfach in Ruhe", ich möchte diesem grenzen Streit aus dem Weg gehen, nur deswegen bleibe ich so ruhig...

"Das glaubt dir hier niemand Zuckerpüppchen. Hör auf uns weiterhin anzulügen!" "Ich lüge euch nicht an und wenn ihr mir nicht glaubt dann kann ich auch nichts mehr weiter tun".

Ich will mich an ihm vorbeidrängeln, doch er hält mich am Arm zurück und schleudert mich grob zu ihm. Ich knalle gegen seine Brust und schaue hoch zu ihm. "Denkst du echt wir finden es nicht heraus?!" "Was willst du herausfinden? Da gibt es nichts herauszufinden.", sage ich fast schon verzweifelt.

Er schubst mich zu Boden und bei meinem Glück lande ich sogar in Schlamm. Ich versuche mich aufzusetzen, doch dank dem Matsch lande ich schon wieder auf dem Boden. "Du bringst nur Pech. Du hast es geschafft keiner hier vertraut dir. Du hast niemanden mehr, es heißt von nun an wir gegen dich!", sagt er und ich spüre wie meine Augen wässrig werden.

"Ohhh legt die Schauspielerin wieder los?", zieht er einen Schmollmund. Er kniet sich neben mich. "Diesmal nicht Zuckerpüppchen", er steht auf und holt mit seinem Fuß aus und trifft mich mitten im Magen. Ich halte mir den Magen und stöhne schmerzerfüllt auf. Ich erwarte noch einen Tritt, aber stattdessen höre ich eine Stimme "Gally!".

Maze Runner- der Weg zu Ihrem HerzenHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin