1. Kapitel

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Seit 7 Stunden sitze ich jetzt schon im Flugzeug. Wir müssen umziehen. Und zwar in ein GANZ anderes Land. Andere Sprache, andere Kultur, andere Leute. Korea. Warum Korea? Weil meine Mutter aus Korean kommt. Ganz einfach. Mein Vater kommt aus Deutschland, was mich zu einer halben Deutschen und halb Koreanerin macht. Ich beherrsche beide Sprachen sehr gut, obwohl ich bis jetzt nur in Deutschland lebte. Klar, ich bin schon mehrere Male in Korea gewesen, um zum Beispiel meine Großeltern zu besuchen, aber gewohnt habe ich dort noch nie. Bis jetzt. Heute ist Samstag. Das heißt, ich habe noch morgen frei und am Montag muss ich schon wieder in meine neue Schule. Ich war schon Mal auf der Schule und hatte dort sogar schon zwei Freunde. Ich bin immer in den Sommerferien hier gewesen. Zu dieser Zeit war in Korea aber noch Schulzeit, weshalb mich meine Eltern dazu brachten, in die Schule zu gehen. Obwohl ich eigentlich Sommerferien hatte. Wahrscheinlich hatten sie dann schon vor, Mal nach Korea zu ziehen. Ich gehe auf eine sehr bekannte Schule in Seoul, da wir in der Nähe wohnen werden. Zum Glück hatte ich schon Freunde: Mija und Heechul. Mit beiden verstand ich mich prächtig. "Misook" Meine Mutter riss mich aus meinen Gedanken. "Mmh?" "Wenn wir landen, müssen wir uns beeilen, unsere Koffer holen und mit dem Auto schnell zu unserem Haus fahren. Der Flieger hat etwas Verspätung und wir müssen pünktlich unseren Schlüssel holen. Der Makler meinte, er würde keine Sekunde warten wollen, da er danach noch etwas weiteres zu erledigen habe." Ich nickte nur und als sie ihren Kopf wieder von mir wendete, holte ich meine Kopfhörer aus meiner kleinen, schwarzen Handtasche, steckte sie in mein Handy ein und schaltete Musik an. Damit konnte ich mich schonmal etwas auf die anstehende Hektik einstellen. Mein Vater ist immer sehr schnell gestresst und dagegen kann sogar Mutter nichts machen.

Nach weiteren 2 Stunden nahmen wir an Höhe ab und näherten uns dann langsam wieder der Erde. Ich packte schnell meine Sachen, die ich ausgepackt hatte, wieder in meine Handtasche und machte mich schonmal bereit, aufzustehen. Als wir dann endlich standen und raus konnten, standen dann gleich alle Leute auf einmal auf und es gab ein riesiges Gedränge. Wie ich Flugzeuge doch hasste. Mein Vater zog mich am Ärmel hinter sich her. Meine Mutter lief vor, da sie sich am besten in Korea auskannte. Wir holten schnell unsere Koffer und machten uns auf den Weg nach draußen zu unserem Auto. Leider hatten wir keine Zeit, dass uns Opa und Oma uns kurz 'Guten Tag' sagen konnten, denn wir waren im Zeitdruck. Das wussten wir aber schon vorher, weswegen wir sie erst Morgen besuchen fahren. Ich freute mich schon richtig darauf, ihre freundlich lächelnden Gesichter wieder zu erblicken. Als ich dann endlich wieder in der Realität ankam, bemerkte ich, dass ich schon im Auto saß und wir uns bereits bewegten. Das Auto hatten wir uns fürs erste nur gemietet. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekam, wie meine Eltern den Schlüssel annahmen und die Koffer im Kofferraum verstauten. Auf dem Weg zu meinem neuen Zuhause hörte ich die ganze Zeit nur Musik mit meinen Kopfhörern, während sich meine Eltern vor mir unterhielten. Keine Ahnung, worüber, denn meine Musik war zu laut, aber sie redeten. Dann drehte ich meinen Kopf zum Fenster und merkte, dass wir gerade an meiner neuen Schule vorbei gefahren sind. Viele Leute waren unterwegs und ich beobachtete sie alle. Ich liebe es, wenn wir zum Beispiel in den Urlaub, in ein anderes Land fuhren, die Leute dort zu beobachten und ihren Modestil zu begutachten. Ich selber, achte sehr auf meine Klamotten und mein Aussehen. Ich legte sehr großen Wert auf die Meinung anderer. Deswegen schminke ich mich zum Beispiel auch jeden Morgen, egal, wo ich hin gehe, in die Öffentlichkeit gehe ich nur, wenn ich meine Unreinheiten im Gesicht auch überdeckt hatte. Das war auch einer der Gründe, warum ich immer so lange brauche, um mich fertig zu machen. Mich regt es dann immer auf, wenn mir meine Eltern 5 Minuten vorher sagen, dass sie irgendwo hin gehen wollen und ich bitte mitgehen soll. Zum Beispiel einkaufen. Und schonwieder war ich in meinen Gedanken versunken. In meinem Kopf bewertete ich die Outfits von den verschiedensten Leuten und dachte mir noch dazu, was diese gewissen Personen besser machen könnten. Als würde ich die Leute in Sachen Mode 'beraten'. Aber, wie jeder weiß, hat jeder seinen eigenen Modegeschmack und das weiß ich auch zu gut. Ich habe es nämlich einmal so weit gebracht, dass sich meine damalige 'beste' Freundin aus Deutschland von mir abwendete. Nur weil ich ihr ein paar Tipps bei der Mode gegeben habe. Aber ich ging wirklich zu weit. Jetzt lernte ich, wie ich mich etwas zurück halten konnte. Einfach im Kopf behalten!

"Misook, steigst du auch Mal aus? Oder willst du dir dein neues Zuhause nicht angucken?", rief mein Vater. Er hatte gerade den Kofferraum geöffnet und packte die Koffer aus. Im selben Moment stand meine Mutter schon vor der Haustür, laberte mit irgendeinem Fremden Mann, der ihr dann Schlüssel in die Hand drückte, sich verabschiedete und in einem anderen Auto verschwand. Dann ging sie noch einen Schritt auf die Tür hinzu und drehte den Schlüssel im Schlüsselloch. Die große, schwarze Tür öffnete sich und sie schritt ein. Erst danach stieg ich auch aus und starrte auf unser neues Haus. Ich muss zugeben, wir waren jetzt nicht die ärmste Familie und besaßen relativ viel Geld für unsere Umstände, weshalb wir in einer Recht teuren Gegend von Seoul wohnten und ich auf eine bekannte Schule gehen konnte.

Ich kam im Haus an und kam nicht mehr aus dem Staunen raus

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Ich kam im Haus an und kam nicht mehr aus dem Staunen raus. Die Wohnung war sehr modern, dennoch traditionell eingerichtet. Als meine Eltern mir meinen Koffer in die Wohnung stellten, kam ich aus der Küche, hob meinen Koffer an und bewegte mich auf die Treppe zu. "Falls du dein Zimmer suchst", meinte meine Mutter, als sie wieder in die Wohnung kam, "es ist oben, zweite Tür links." Ich nickte nur, obwohl sie es nicht Mal sehen konnte und stieg die Treppe hinauf. An der zweiten Tür links blieb ich stehen, stellte den Koffer ab und öffnete die Tür. Es war schon alles eingerichtet. Ich hatte sogar ein eigenes Bad.

Ich schaffte es noch gerade so, meinen Koffer ins Zimmer zu rollen

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Ich schaffte es noch gerade so, meinen Koffer ins Zimmer zu rollen. Ich ließ ihn stehen, bewegte mich zu den Fenstern, schloss die Vorhänge, die davor hangen und legte mich ins Bett. Danach war es nur noch schwarz und ich schlief ein.

Das war's mit dem ersten Kapitel.
Ich hoffe natürlich, es hat euch gefallen und ihr mögt auch meinen Schreibstil.
Bis zum nächsten Kapitel.
(=>ω<=)

why me? (NCT/JISUNG FF) ~germanWhere stories live. Discover now