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Ich rannte also wie ein Irrer die Straße entlang, ignorierte dabei die verstörten Blicke der frisch aufgestandenen Menschen und drosselte mein Tempo immer mehr und mehr runter, schließlich dann ganz, als ich merkte, dass keiner mehr hinter uns her war.

Hechelnd blieb ich stehen, ließ Taehyung langsam wieder auf den Boden und musste erst einmal meine Lugenflügel chillen, die gerade versuchten, mir zwischen den ganzen Giftstoffen, die dort schon abgelagtert waren, Sauerstoff zu geben.

"Fuck alter...", pustete ich aus und stemmte meine Arme in meine Seiten, blickte zu Taehyung, der mich einfach nur entgeistert betrachtete.

Kurz glotzen wir und also einfach so dumm an, bis ich aber dann meine Stimme erhob.

"Wie wär's mal mit einem Danke Jeongguk, dass du mir gerade das Leben gerettet hast?", versuchte ich zu murren, doch ich keuchte diesen Satz einfach nur daher.

Sogleich wandte der blondhaarige sein Blick von mir ab und setzte in die danebenstehende, leere Bushaltestelle, seufzte tief aus, während ich hier kurz vorm Abkratzen war.

"Ich hab dir ja gesagt, dass sie mich umbringen wird und du hast mir nicht geglaubt", erwiderte er einfach nur schulterzuckend und sofort merkte ich wie eine gewisse Wut in mir brodelte.

Ich hasste es ja generell schon für andere Leute etwas zu machen, doch wenn mir dann nicht mal gedankt wurde, dann konnten sie mich auch kreuzweise.

"Sorry, dass ich kein Hellseher bin und nicht wusste, wie krank deine Mutter ist. Mein Gott, passiert", keifte ich zurück und fuhr mir durch die Haare, wobei ich mich in Richtung Heimweg zum Viertel drehte.

"Kannst alleine zusehen, wie du weiterhin überlebst. Ich verpiss mich", gab ich immer noch etwas schwer atmend von mir, würdigte ihm dabei keinen einzigen Blick, sondern steckte meine Hände in die Jackentaschen und wollte gehen.

Jedoch wurde ich davon abgehalten, als mich aufeinmal jemand von hinten umklammerte.

"Danke Jeongguk, dass du mir das Leben gerettet hast!", murmelte er in den Stoff meiner Jacke die Parole, die ich gerade von ihm verlangte und ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

Ich wusste, dass dies passieren würde.

"Ach, kein Ding", erwiderte ich daraufhin frech und drehte mich zu Taehyung um, der mir leicht beleidigt in die Augen sah.

"Du wusstest, dass ich nachgebe, stimmts?", zog er die Brauen nach oben und stolz nickte ich, bekam daraufhin doch tatsächlich einen kleinen Schlag von ihm gegen die Schulter.

"Du bist fies", murrte er leise und brachte mich damit erstmal für ein paar Sekunden aus dem Konzept, ehe ich aber auflachte und mich wieder in Richtung Heimweg drehte.

"Ich weiß aber damit musst du wohl oder übel ab jetzt klarkommen", meinte ich und wandte lediglich nur meinen Kopf zu ihm, um seinen verwirrten Blick sehen zukönnen.

"Wie..?", verstand er mich nicht und ließ mich breiter grinsen.

"Na willst du auf der Straße leben oder was? Zu deinen Eltern lasse ich dich sicher nicht mehr".

baddest  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉ -abgebrochen-Where stories live. Discover now