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Jeongguk P.o.V

Auch wenn ich mich dafür selbst schlagen konnte, dass ich nun diesen Jungen wieder mit in meine Wohnung nahm, konnte ich ihn doch nicht einfach alleine in den Gassen meines Viertels rumrennen lassen.

So wie Taehyung aussah, wäre er auf den Weg bis zum sozialeren Stadtteil schon fünf Mal vergewaltigt worden, da traute ich mir wetten.

Er war verdammt hübsch, für solche Typen wie mich eine Augenweide aber hinter seiner Fassade verbarg sich etwas Grässliches, was ihn selbst offensichtlich sehr mitnahm.

Ich mag zwar ein Arschloch sein und mich um niemanden kümmern, doch ein bisschen Mitgefühl hatte ich dann schon noch, um so eine Jungfrau, wie es Taehyung war, nicht in diesen Gassen voll mit drogenabhängigen notgeilen Männern alleine zulassen.

Sogerne ich Taehyung auch vögeln wollte, das, was er sagte, schreckte mich echt ab.

Mit Unerfahrenen wollte ich nichts zu tun haben, denn soetwas wie Feingefühl und Zärtlichkeit für solche wie ihn besaß ich beim besten Willen nicht.

Und eigentlich wäre es mir scheiß egal gewesen, wenn er einfach abgezischt wäre aber sein schlechter Zustand ließ mich dann doch anders denken.

Immerhin hab ich ihn hier her geführt und wollte ungerne an seiner Vergewaltigung schuld sein, wenn er alleine durch die immer dunkler werdenden Gassen gegangen wäre.

Wie als würde er gleich einschlafen, hing er an mir dran, während ich die Treppe hochging und mich immer noch fragte, wieso zur Hölle er so leicht war.

Seine Figur konnte man von außen betrachtet nicht wirklich gut erkennen, denn er trug einen weiten oversized Pulli, der schon alleine fast bis zu seinen Knien ging.
Auf den Instagram-Posts war auch selten ein Ganzkörperbild drinnen also von dem her konnte man sein Gewicht nicht einschätzen.

Dass er aber so leicht war, dachte ich nun auch nicht.

Ich trug also meinen eigentlichen Fan, den ich vor fünf Minuten auch noch durchnehmen wollte, erneut in meine Wohnung rauf und legte ihn auf die Couch.

Ich seufzte, sah zu dem Kleinen runter und betrachtete sein blasses Gesicht, welechs mir vorhin vor lauter Geilheit kaum auffiel.
Er hatte die Augen geschlossen und eingetrocknete Tränen konnte man noch in deren Winkel erkennen, weshalb ich aus Reflex den Kopf schüttelte.

Da haste nun Scheiße gebaut, Jeongguk, dachte ich mir nur und zog mir den nächstbesten Stuhl vom Esstisch zum Sofa, um mich neben den Jungen zu setzen.

Taehyung machte die Augen wieder auf und blinzelte erst ein paar Mal, ehe sich diese zu mir wandten und mich erschöpft ansahen.

"Wie spät ist es?", fragte er und kurz verwirrt von ausgrechnet so einer Frage, suchte ich mit meinen Blicken durch den Raum eine Uhr, die ich letztendlich auch fand.

"Kurz vor acht", meinte ich und drehte mich wieder zu dem Jungen, der verzweifelt aufkeuchte.

"Fuck... Sie bringt mich um", hörte ich ihn murmeln und das erschien mir etwas verstörend.
"Wer bringt dich um?", zog ich meine Brauen nach oben und lehnte mich etwas nach vorne, um wieder Augenkontakt mit ihm zu suchen.

Doch stattdessen mich anzusehen, fing er nur an, leicht zu wimmern.

"Meine Mutter, sie wird mich umbringen, ich meine es ernst". Aufeinmal richtete er sich vom Sofa auf, hatte deutlich Schmerzen dabei und fuhr sich aufgebracht über das Gesicht.

"Scheiße...", fluchte er immer und immer wieder, begann dann auch schon zu weinen, während ich nur ratlos vor ihm saß und keine Ahnung hatte, wie oder was ich nun tun sollte.

Vielleicht hätte ich ihn doch einfach rennen lassen sollen, dann hätte ich jetzt dieses Elend nicht in meiner Wohnung.

"Wieso soll sie dich denn umbringen?", bohrte ich also weiter nach, doch man konnte schon kaum mehr etwas entziffern wegen seinem Schluchzen.

"Weil... ich... heute da von diesem Shooting.... zuhause-", fing er an, doch das war mir zu blöd, weshalb ich ihn unterbrach.

"Jetzt hör erstmal auf zu flennen, das ist ja ätzend. Ich kann kein Wort verstehen", rief ich und lehnte mich zurück in den Stuhl, wobei seine roten Augen hilflos in die meinen sahen.

Dass er aber Hilfe brauchte, realisierte ich so gut wie gar nicht in diesem Moment.

Der blonde Junge holte schließlich tief Luft und seufzte zittrig wieder aus, versuchte sich zu beruhigen und wollte erneut ansetzen, mir meine Frage zu beantworten, als aber plötzlich die Wohnungstür aufging.

"Bin wieder d-.... Äh".

Na klar.

Jetzt kam auch noch Yoongi dazu.

"Frag bitte einfach nicht", winkte ich ab, doch das ließ sich mein bester Freund sicher nicht sagen.
Er legte die Schüssel auf die halb am zerfallene Kommode und kam zu uns in den Raum, musterte den schluchzenden Taehyung und letztendlich mich, schwieg für einen Moment, bis er seine Stimme hob.

"Hab ich dir nicht gesagt, du sollst es lassen, weil du ihm sonst nur Ärger machst?!".

baddest  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉ -abgebrochen-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt