Im Wald

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Ein Schrei in der fern! Der beißende Geruch von Qualm, und die unerträgliche Hitze. Und erneut drang ein Schrei an ihr Ohr. Doch diesmal erkannte sie wer da geschrien hatte. Angst und Panik vermischten sich zu einem unerträglichen Gefühl. Sie dachte ihr Herz würde gleich aus der Brust Springen. Und in dem Moment riss sie ihr Augen auf. Ihre Sicht war trüb, sie sah wie durch einen Schleier. Ihre Augen mussten sich erst an die helle Sonne gewöhnen. Langsam rappelte sie sich auf. Ihre Glieder schmerzten Seit Tagen war sie nun schon unterwegs. Nach dem sie sich noch mall streckte packte sie ihr Sachen ein und ging eilends weiter.

Nach wenigen Metern kam sie zu dem Waldteich, denn sie in der vergangenen Nacht bereits entdeckte. Sehnsüchtig sah sie auf die klare Oberfläche des Sees. Wie lange war es her das sie sich das letzte mall hat so richtig waschen können. Es war ihr leid von Ort zu Ort zu ziehen. Sie sehnte sich nichts mehr als ein Richtiges zu Hause. Vielleicht hatte sie ja dieses Mal glück, und würde Arbeit finden. Und noch wichtiger ein Heim.

Das leise Plätschern des Wassers holte sie in das hier und jetzt zurück. Langsam zog sie ihre Kleider aus und legte sie behutsam an die Seite. Als das kühle Nass ihren Körper umspielten überkam sie ein wohliges Gefühl. Sie ging immer weiter ins Wasser, bis sie nicht mehr stehen konnte und so zog sie ein Paar Bahnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte sie zum Ufer zurück. Leise summend zog sie sich ihr Hemd an. Doch gerade in dem Augenblick wo sie den letzten Knopf zu machte, hörte sie ein lautes knacken. Schnell drehte sie sich um und lauschte. „Ist da jemand!" rief sie in den Walt. Doch natürlich bekam sie keine Antwort. Was hatte sie erwartet? Das jemand ihr Antworten würde? Ihre Augen huschten Hektik hin und her. Sie wusste das der Walt nicht ungefährlich war. Doch hatte sie sich immer alles Übel vom Hals ferngehalten. Den sterben wollte sie sicher nicht. Nicht hier, und nicht mit nichts anderes an als nur einem Hemd. Schnell zog sie den kleinen Dolch aus dem Halfter, der am Gürtel ihrer Hose befestigt war. Doch noch bevor sie einen Schritt machen konnte trat ein Hirsch aus dem Walt. „Ach, hast du den krach gemacht?"

Wo war nur dieser vermaledeite Hirsch hin. Seit gefühlten Stunden ging er ihm nun schon nach. „Warts nur ab! Ich werde dich schon finden!" flüsterte er sich selber zu. Mit leisen Schritten wie es für Elben nun mal so ist, stapfte er durch den Walt. Den Bogen in der Hand, bereit zum Schuss. Wahrlich er liebte die Jagt. Immer weiter schlich er in den Walt. Und endlich erblickte er das Stolze Tier. „Habe ich dich!" Ein schmales Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus. Behutsam nahm er einen Pfeil aus seinem Köcher, und legte diesen an. Bereit zu schießen, doch etwas anderes erregte seine Aufmerksamkeit. Eine zartes summen, drang an sein Ohr. Noch einmal blickte er zum Hirsch, doch war dieser ihm inzwischen egal. Bei der nächsten Jagt würde er sicher wieder einen Hirsch treffen. Doch auf unerklärlicher weise war es für ihm wichtiger herauszufinden wer für diese liebliche Melodie verantwortlich war. Mit leisen schritten und gebückter Haltung kahm er der Quelle des Summens immer näher. Und dann sah er sie.

Am Ufer eines Sees stand eine Elbin. Sein Atem stockte. Sie musst wohl gerade noch im See gewesen sein. Ihre Haare waren noch leicht nass. Er war wie gefesselt von dem Anblick. Noch nie in seinem Ganzen Leben, sah er so was Schönes. Die Elbin vor ihm hatte langes schwarzes Haar, das ihr bis zur Mitte ihres Rückens ging. Dazu eine Haut wie Porzellan. Das Grün in ihren Augen, war so grün wie die ersten Blätter der Bäume im Frühling. Und trotz des zu weiten Hemdes, erkannte man einen zierlichen weiblichen Körper. Er wünschte sich sie würde das Hemd aus statt anziehen.

Langsam schlich er etwas weiter nach vorne, um sie besser sehen zu können. Doch dann passierte es. Er trat auf einen zweig, der in einem lauten knacken zerbrach. Wie angewurzelt blieb er stehen. Sein Herz pochte wie Wild. „Ist da jemand!" Ihre Stimme Klang noch schöner als gedacht. Sollte er sich zu erkennen geben? Wie würde sie wohl reagieren, wenn sie wüste das sie beobachtet wurde? Doch er wollte sie einfach kennen lernen. Gerade als er auf sie zu gehen wollte, tauchte dieser vermaledeite Hirsch auf. Ihre Panik wich aus den Augen und ein lächeln das Eis zum schmelzen bringen würde huschte über ihre Lippen. „Ach, hast du den krach gemacht?" sprach sie zum Hirschen und streichelte seine Flanke. „Nein eigentlich war ich das!" sagte er und trat aus seinem Versteck.

Vor ihr stand ein groß gebauter Elb. Mit langen silberblondem Haar. Nach seiner Kleidung, die ganz in grün gehalten war, und den Bogen in seiner Hand musste es sich wohl um einen Jäger handeln. Als der Hirsch ihn bemerkte rannte er eilends davon, und nur noch die beiden Elben waren hier. „Wer seid ihr?" fragte sie, und ihre Stimme zitterte dabei. „Das könnte ich euch auch fragen!" erwiderte der blonde Elb, und zog eine Augenbraue nach oben. „Was macht ihr so alleine hier draußen?" fragte er, und lächelte die Elbin an.

Sie wusste nicht warum, aber ein Gefühl tief in ihr drin sagte ihr das der Jäger keine Gefahr war. Und wer weiß, vielleicht wusste er ob es in dem nächsten Staate Arbeit gab. „Ich bin auf der suche nach Arbeit." Wisperte sie. „Arbeit? Nun ja eine Meile die Straße runter gelangt ihr in dem nächsten Staate. Dort findet ihr sicher was ihr sucht." Der Klang seiner Stimmer verursachte bei ihr eine Gänsehaut. Sie wollte gerade was sagen als ein Horn in der Ferne ertöne. Der Jäger blickte finster. „Nun wie es scheint muss ich gehen! Doch wünsch ich euch viel glück bei eurer suche!" Der Jäger verbeugte sich leicht und wandte sich zum Gehen. „Elenya!" Abrupt blieb er stehen. „Wie bitte?" fragte er verdutzt. „Nun ihr wolltet doch wissen wie ich Heise!" Wieder ertönte das Horn, doch diesmal war es näher. Der Blonde Elb verbeugte sich noch mall, und verschwand in den Walt aus dem er gekommen war.

Beinahe bedauerte Elenya es schon das der große blonde Elb schon wieder verschwunden war. Bis ihr einfiel das sie die ganze Zeit über nur ein Hemd an hatte. Schamesröte breitet sich über ihre Wangen. Kaum stand ein gutaussehender Elb vor ihr, vergas sie schon alles um sich herum. Leise fluchend zog sie ihre Hose und Stiefel an, und machte sich auf den Weg in die Stadt.

„Eure Hoheit! Na endlich wir hatten schon gedacht wir müssten einen Suchtrupp entsenden!" sprach der Elb vor ihm und verbeugte sich vor ihm. Nun kam auch noch sein Sohn angerannt, und fragte „Vater, habt ihr den Hirsch erwischt?" Thranduil lächelte. Nein den Hirsch hatte er nicht erlegt, aber seine Augen auf ein neues Ziel gerichtet.

Des König's HerzWhere stories live. Discover now