Der letzte Akt

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»Danke, dass du mich davor bewahrt hast, den größten Fehler meines Lebens zu begehen.« Ich lag eingekuschelt in die dicke Bettdecke in dem bequemen Bett, gegenüber von Mason, der mich lächelnd musterte.
»Kein Ding, Beatrice ist zwar eine Schlampe, aber niemand hat den Tod verdient.«
Ich nickte zaghaft. Da hatte er wohl recht, doch eine Frage brannte mir immer noch auf der Zunge: »Wieso hast du es zugelassen?«
Er seufzte, ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, doch wie sich wenige Sekunden später raus stellte, völlig für die Katz: »Es ist einem männlichen Werwolf verboten ein Weibchen zu verletzen, sofern dieser noch nicht klar als Mate einer anderen gekennzeichnet ist. Und ich hätte sie verletzt, denn sie hätte sich gewehrt und ich bin mir sicher, sie hätte auch das Messer benutzt.«
Unglaubliche Erleichterung durch flutete mich, doch der Schock saß immer noch tief.
»Es tut mir leid, dass es soweit gekommen ist«, flüsterte er leise.
»Es ist nicht deine Schuld, aber wir sollten so etwas in Zukunft besser verhindern.«
Seine Augen weiteten sich, denn trotz der Dunkelheit konnte ich alles erkennen als wäre es der helllichte Tag. Auch das breite Grinsen.
»Markier mich und mach mich zu deinem«, hauchte ich lächelnd an seine Lippen. Gierig leckte er sich über die Zunge.
»Bist du dir sicher?«
Ich nickte energisch, noch nie war ich mir so sicher wie in dieser Sache: ich liebte diesen Mann!
»Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet.«
Ich lächelte leicht und schlug dabei die Decke zurück, um mich aufzusetzen.
Mit dem Rücken zu ihm, ließ ich die Beine über die Bettkante baumeln.
»Oh doch, das weiß ich, ich spüre es.«
»Lass es mich auch spüren«, hauchte er erregt in meinen Nacken, sein heißer Atmen traf auf kalte Haut und das Ergebnis war eine heftige Gänsehaut.
Was machst du nur mit mir, Alpha?
Vorsichtig zog er den dünnen Stoff des T-Shirts das ich trug von meiner Schulter, ich spürte seinen ehrfürchtigen Blick auf meinem Schlüsselbein.
»Wenn du das nicht willst, dann-«
Ich drehte mich zu ihm um und legte ihm mit ernster Miene den Finger auf den Mund.
»Ssshhh... Tu es einfach.«
Er nickte, zum ersten Mal sah ich so etwas wie Unsicherheit in seinen Augen aufblitzen.
Ich dagegen war seltsamerweise die Ruhe in Person, mit einer gewissen Vorfreude und Neugier, auf das was folgen würde.
Ich zuckte erschrocken zurück, als seine warmen Lippen auf meinen Hals trafen. Vorsichtig verteilte er dort federleichte Küsse, arbeitete sich Hals abwärts, bis hin zu meiner Schulter, um dort die perfekte Stelle für die Markierung zu finden. Ich erschauderte unter den zärtlichen Berührungen.
Seine Küsse wurden energischer, es dauerte nicht lange und er hatte meine empfindlichste Stelle gefunden.
Stöhnend warf ich den Kopf in den Nacken.
Damn, Alpha!
»Bist du bereit?« Ich nickte nur, nicht in der Lage passende Worte zu finden.
Doch das war gar nicht nötig, denn in der nächsten Sekunde, bohrten sich zwei spitze Zähne in mein Schlüsselbein. Ich quiekte entsetzt auf, doch der Schmerz den ich verspürte wandelte sich innerhalb von Sekunden in unsagbare Lust.
Ich drehte mich langsam zu ihm herum, seine Pupillen so riesig, dass seine Augen fast schwarz wirkten.
Und in diesem Moment wurde mir eines klar: Es war nicht nur das Verlangen, mit ihn zu schlafen. Nein, es war das Verlangen den Rest meines Lebens, jeden Morgen mit ihm an meiner Seite aufzuwachen, alle Höhen und Tiefen zu meistern, die Welt mit all ihrer Schönheit kennen zu lernen, solange er bei mir war.
»Ich liebe dich.«

Der Wolf in mirWhere stories live. Discover now